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Kreis Haßberge
Kommentar: Heizen mit Holz statt mit Gas – das ist eine Reaktion auf verständliche Existenzängste
Für den Klimaschutz gäbe es bessere Alternativen. Doch die Schuld liegt nicht bei denen, die jetzt Angst vor einem kalten Winter haben, findet unser Autor.
Brennholz statt Gas: Die Angst davon, wie es im Winter mit Gaslieferungen aus Russland weitergehen könnte, treibt viele Bürgerinnen und Bürger dazu, sich Holzöfen anzuschaffen.
Foto: Melissa Erichsen, dpa | Brennholz statt Gas: Die Angst davon, wie es im Winter mit Gaslieferungen aus Russland weitergehen könnte, treibt viele Bürgerinnen und Bürger dazu, sich Holzöfen anzuschaffen.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:54 Uhr

Der Krieg in der Ukraine hat mittlerweile auch große Auswirkungen auf unsere heimische Wirtschaft: Russland reagiert auf westliche Sanktionen, indem es Gaslieferungen drosselt. Dadurch wird der fossile Brennstoff teurer, außerdem wächst die Angst, dass irgendwann gar nicht mehr genug da sein könnte, um Häuser zu heizen. Darauf reagieren viele Menschen, auch im Landkreis Haßberge, mit dem Kauf eines Holzofens.

Diese Reaktion kann man durchaus kritisch sehen: Das Heizen mit Brennholz verursacht eine Menge Feinstaub, und auch das Brennholz muss irgendwo herkommen. Aus Sicht des Klimaschutzes ist es also sicher nicht Ideal, wenn Gasheizungen nun ausgerechnet durch Holzöfen ersetzt werden. Gleichzeitig muss man allerdings zugeben: Die Reaktion ist nachvollziehbar.

Die Angst, wie weit Putin gehen könnte

Denn bei allem Einsatz für den Klimaschutz, der uns allen auch ein bisschen Geld und Aufwand wert sein sollte: Hier geht es nicht mehr um Bequemlichkeit, sondern um Existenzängste. Es geht nicht um kleine bis mittelgroße Unannehmlichkeiten, die man zur Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe tatsächlich in Kauf nehmen sollte. Es geht um die fundamentale Angst, dass Wladimir Putin ausgerechnet im kalten Winter den Gashahn komplett zudrehen könnte und Deutsche ihre Wohnräume gar nicht mehr heizen können.

Irrationale Ängste? Mag sein, aber dass der russische Präsident bereit ist, für seine Ziele über Leichen zu gehen, hat er schon mit seinem Angriffskrieg gezeigt. Wer will es Menschen also verdenken, dass sie sich sicherer fühlen, wenn die Wärme in ihrer Wohnung nicht von fossilen Brennstoffen aus Russland abhängig ist? Und wenn sie sagen: "Dass ich nicht erfriere, ist mir im Moment dann doch wichtiger als meine Feinstaubbilanz."

Deutschland hätte sich viel früher unabhängig machen müssen

Vielmehr sollten wir uns fragen, wie wir überhaupt in die missliche Lage gekommen sind, dass Drohungen aus Moskau bei Menschen in Deutschland solche Existenzängste auslösen können. Hätten wir hierzulande viel früher viel Konsequenter die Entwicklung alternativer Energien vorangetrieben, hätten wir jetzt deutlich weniger Probleme. Denn es gibt durchaus Alternativen, die besser fürs Klima sind und gleichzeitig dazu geeignet wären, Deutschland unabhängiger zu machen von Staaten, deren Regierungen es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen. Innovative Ansätze hat ja unter anderem das Stadtwerk Haßfurt getestet.

Mit diesen könnten wir bereits deutlich weiter sein, wenn nicht in den letzten Jahren und Jahrzehnten Teile von Politik und Bevölkerung Trends und wichtige Entwicklungen verschlafen hätten. Nun könnte man sagen: Es geht jetzt nicht um Schuldzuweisungen, lasst uns lieber sehen, wie wir aus dem Schlamassel wieder rauskommen. Doch zumindest sollten wir für die Zukunft die Erkenntnis mitnehmen, dass es sinnvoll ist, sich unabhängig zu machen – und zwar nicht erst, wenn es zu spät ist.

 
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  • Einwohner
    Hoffentlich hat keiner der Holzheizer zubor die Grünen gewählt.
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  • jebusara@web.de
    Welche Auswirkung hat eigentlich die Entnahme von Erdwärme? So auf Dauer gesehen. Die sogenannte letzte Generation redet ja stets von ihrer Zukunft. Wie also sieht die Entnahme von Erdwärme für deren Zukunft aus?

    Es gibt schon jetzt nicht nur Vorteile, leider werden die Nachteile in den Medien elegant umschifft oder ganz verschwiegen. Erdbeben, Schäden an Häusern, Verschmutzung von Grundwasser und sogar Freisetzung schädlicher bzw gefährlicher Substanzen.

    https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_20_erdwaerme.pdf

    https://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdwaerme/pwiechancenundrisikendergeothermie100.html
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  • jhuller@gmx.de
    "...Erdbeben, Schäden an Häusern, Verschmutzung von Grundwasser und sogar Freisetzung schädlicher bzw. gefährlicher Substanzen. ...."

    Sind Sie sicher, dass Sie hier nicht von Fracking reden? Vor allem die letzten beiden Probleme sind beim Fracking praktisch nicht zu vermeiden. Fracking funktioniert ausschließlich durch das hineindrücken von "schädlichen Substanzen". Anders geht es nicht.

    Deswegen soll das ja auch laut Söder "der Norden" machen, aber bitte nicht in Bayern...
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  • Andein16321208
    Guten Morgen,
    Ich verstehe den hitzigen Unterton in der Diskussion nicht ganz.
    Es scheinen sich doch alle einig zu sein, dass es zu bezahlbaren Preisen auch im Winter warm sein sollte.
    Abhängigkeit - in welcher Form auch immer - war dabei noch nie eine gute Idee. Insofern macht es doch nur Sinn, die Energie aus dem eigenen Land zu nutzen (Hinweis: Wärmepumpen sind mittlerweile effektiver als Gas, auch bei höheren Temperaturen und auch für Fernwärme).
    Holz zu verbrennen mag bei Grillen, beim Lagerfeuer und vielleicht noch 2 Jahre als Heizung sinnvoll sein, danach sollten wir diese Methode aus der Steinzeit aber doch ins Museum packen.
    Es gibt Alternativen (Wärmepumpe, Elektroheizung, infrarot,....), die auf Basis von Strom behagliche Wärme erzeugen. Da gibt es sinnvolle Lösungen, die wir leider etwas verschlafen haben. Sonne, Wind und Speicher aus dem eigenen Land (da gehen schon Mrd von € nicht in die Abhängigkeit anderer Länder) reichen da nachweislich völlig.
    Worauf also warten???
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  • Meinungsvertreter
    Man möge mir den Sarkasmus verzeihen, aber vermutlich brauchen einige Leute noch ein paar Jahre schlechte Luftqualität und Katastrophen wie im Ahrtal, um vom Verbrennen von Holz, Gas und Öl wegzukommen. Wenn es politisch gewollt wäre, könnten wir schon viel weiter sein. Aber selbst die aktuelle Regierung macht nicht genug, dank der FDP als Bremsklotz.
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  • Hilden
    Es ist nicht Angst, wie weit Putin gehen würde, sondern wie weit der Kinderbuchautor und die Lebenslaufoptimiererin gehen würden, um uns frieren zu lassen.
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  • Meinungsvertreter
    Hat Ihnen Putin Garantien gegeben, wo er seine neue Grenzen ziehen will?
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  • Petsch06120702
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • mtt2019
    Mir graut es schon vor dem Winter wenn alle mit Holz heizen hier in unserem Spessartort. Nicht wenige haben sich mit Kohle eingedeckt. Wer weiß, was sonst noch alles verbrannt wird. Der Nachbar verbrennt alles: Paletten aus der Firma, Kartons, usw. Interessiert keinen. Der andere Nachbar hat Asthma und es graut ihm auch schon vor dem Winter! Was Feinstaub anbelangt, ist Holz eher schlecht. Vielleicht liegt die Zukunft doch in Fernwärme oder in Block- oder Gemeindekraftwerken. Dort kann man in Filteranlagen für die Abgase investieren. Wärmepumpen halte ich auch für schlecht. Der Strom wird ja auch nicht billiger und im Winter gibt es keinen Solarstrom. Auch die Infraschallproblematik ist enorm und wird momentan noch gar nicht so thematisiert. Infraschall macht krank. Die Infraschallbelastung nimmt immer mehr zu!
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  • Meinungsvertreter
    Die Feinstaubbelastung kann man jetzt schon beobachten. Die PM10-Werte in Ballungsräumen gehen schon jetzt Abends bis Morgens und am Wochenende hoch - also immer dann wenn die Leute zuhause sind und die Pelletöfen bollern. Man riecht es auch schon in entsprechenden Wohngebieten.

    Im Winter gibt es übrigens noch Energie aus Wind und die Problematik mit Infraschall, Schattenwurf und was es sonst noch alles gibt wurde schon oft genug mit dem immer gleichen Ergebnis untersucht: Ist alles bei den bestehenden Abständen nicht messbar. Das heißt nicht, dass man sich Beschwerden einbildet. Nur ist die Kausalität nicht gegeben. Auch dann nicht, wenn Beschwerden und Erneuerbare zeitgleich kamen.
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  • Petsch06120702
    Die Feinstaubbelastung kann man jetzt schon beobachten.

    Sie verbreiten schon wieder Lügen. Ich hab mir gerade die aktuellen Werte in Unterfranken angeschaut, da ist nichts mit belastet. Die Werte sind sehr gut. Und ich wüsste nicht wer jetzt schon zu diesen Temperaturen einen Ofen anmacht.
    Sie machen nur Stimmung gegen Holzheizung ohne fundierte Aussagen.
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  • Meinungsvertreter
    Selbst hier in Würzburg steigen die PM10-Werte in den Abend- und Nachstunden, während sie tagsüber sinken:

    https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwerte/stationen/detail/1405/132

    Es ist kein Geheimnis, dass unter anderem Heizungen ursächlich für Feinstaub sind. Dass die Heizperiode langsam beginnt, ist messbar.
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  • Petsch06120702
    "Dass die Heizperiode langsam beginnt, ist messbar."

    Das ist schon wieder größtenteils eine Lüge. Zu den jetzigen Temperaturen macht kein vernünftiger Mensch einen Holzofen an. Auch Holz ist für Neu Betreiber von Öfen so teuer geworden, dass man das Geld nicht einfach zum Fenster raus feuert.

    Ich habe bis jetzt tags- und nachts über die Fenster noch gekippt. Wieso sollte ich da einen Ofen anmachen??
    Ganz große Polemik von Ihnen gegen Holz Verfeuerung.
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  • Meinungsvertreter
    Dann erklären Sie doch mal warum die Feinstaubwerte langsam steigen und über die Wintermonate weiter zunehmen werden. Letzteres können Sie auch rückblickend feststellen.
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  • Petsch06120702
    Es hat einfach keinen Sinn darüber mit Ihnen zu diskutieren. Ich habe noch keinen Ofen an. Für was denn auch? Solange die Tage und Nächte warm genug sind. Oder meinen Sie man macht das einfach aus Spaß?
    Das kann zu jetzigen Zeitpunkt niemals von einer Holzheizung her kommen.
    Aber Sie sind ja blind vor Eifer gegen Holz Verfeuerung.
    Und wenn die Heizsaison los geht, dann lass ich mir ganz bestimmt von Stadtmenschen wie Ihnen nichts verbieten.
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  • Meinungsvertreter
    Die Heizperiode startet jetzt im September/Oktober. Das ist erwiesenermaßen der Grund, warum die Feinstaubbelastung langsam steigt. Ich kann und möchte ihnen nichts verbieten. Mir reicht es schon, wenn der ein oder andere vielleicht anfängt, sein Verhalten zu überdenken und sich inhaltlich (selbst-) kritisch mit dem Thema auseinandersetzt.
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  • Meinungsvertreter
    Die Heizperiode startet je nach Region (und Mietrecht) im September/Oktober und endet im April/Mai. Dass das nicht Ihrer Lebensrealität entspricht ändert nichts daran, dass der ein oder andere jetzt schon anfängt zu heizen.
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  • Petsch06120702
    Hier geht es um zusätzlich angeschaffte Holzöfen, und nicht um die Umstellung von Zentralen Öl-oder Gasheizung auf Holzheizung.
    Und kein Vernünftiger Mensch macht jetzt seinen Kaminofen an, bei der Tages- und Nachttemperatur. Schließlich kostet ein Ster Holz bereits auch über 200€ .
    Denn Anstieg von Feinstaub wird wenn überhaupt von den Zentralen Ölheizungen sein. Weil irgendwie muss ja das Wasser zum Duschen gewärmt werden.
    Sie verbreiten wenn es um Holzverbrennung geht, ganz schön viel Blödsinn.
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  • Meinungsvertreter
    Sie beleidigen und schimpfen, liefern aber keine Fakten. Eine Pelletheizung erzeugt mehr Feinstaub als eine Ölheizung.
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  • Petsch06120702
    Ich habe ja nie behauptet das Holz Verfeuerung kein Feinstaub macht.
    Aber Sie behaupten immer das es eine CO² Dreckschleuder ist. Und das stimmt nicht.
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