"Rosl, was meenstn, wie die Wahln ausgehn im September?"
"Ach, Lubber" - mein Lieblingsnachbar wil heute scheinbar ein wenig politisieren -, "das steht noch völlig in den Sternen. Wenn man manchen Umfrageergebnissen Glauben schenken mag, dann ist derzeit noch richtig Bewegung in der Wählergunst."
"Aber die Schwarzn kumma scho wieder ans Ruder, oder?"
"Auch das ist derzeit noch recht unsicher. Vielleicht wenn der Söder Kandidat wäre. Recht unerwartet holen die Sozn immer stärker auf. Olaf Scholz kann halt als Finanzminister derzeit auch kräftig Geld verteilen und sich so beliebt machen."
"Aber wengstens unner Dorothee is doch gebongt, oder?"
"Ich denke schon, dass sie ihr Direktmandat verteidigt - auch wenn ihr die ,Bild' in letzter Zeit das Leben schwer macht."
"Da bin ich aa aweng erstaunt. Die warn doch früher beste Freunde. Die Dorothee hat sogar als Verkehrsstaatssekretärin Autos getestet für die ,Bild'. Und auf eemal lassen die kee guts Hoar an unnerer Doro."
"Ich kann mich erinnern: Unter der Überschrift ,Ihre Digitalisierungs-Bilanz schicken wir Ihnen lieber per Fax, Frau Bär!' folgte eine sogenannte Abrechnung mit der ,Digi-Ministerin'."
"Find ich scho schwach, muss ich saach. Die gut Fraa hat ja net amal a eigens Ministerium. Genau genumma issa ja a Staatssekretärin, a Beraterin vo der Äindschi. Aber im Kanzleramt wird des Ministerin genennt. Die Dorothee hätt quasi mit leera Händ die Digitalisierung allenz richt soll. So eefach geht des aber net. Da ghört unbedingt a eichenständichs Ministerium her."
"Aber selbst wenn es ein solches Ministerium künftig geben sollte, zweifelt ja die ,Bild' daran, dass dieses von Dorothee Bär geleitet werden könnte. Plötzlich tauchen da ganz andere Namen auf."
"Naja, des is natürlich gschickt gemacht vo denne Burlevarschreiberlinge. Die legen sich selber den Ball vor und renna dann hinterher. Erscht schreiben sa, die Doro hätt ihrn Dschob net gscheit gemacht, und dann stelln sa fest, dassa deswecher net für a Ministeramt geeignet wär."
"Das ist richtig. Denn eigentlich konnte man ja davon ausgehen, dass Doro Bär als stellvertretende Parteivorsitzende und Listenführerin mit Alexander Dobrindt ein Ministerium sicher haben sollte. Horst Seehofer hört auf, Gerd Müller ebenfalls und Andi Scheuer ist sicher deutlich weniger ministrabel als Dorothee Bär; und der Dobrindt wird Landesgruppenchef. Also: Feuer frei! Allerdings gibt's da ja den Regionalproporz, das heißt, wenn eine andere Unterfränkin Ministerin würde, hätte Dorothee Bär das Nachsehen."
"Des hab ich aa geläsn. Die ,Bild' hat Andrea Lindholz vo Aschebersch ins Spiel gebracht. Die war bislang eher unauffällig. Aber die is Vorsitzende im Innenausschuss des Bundestags. Und deswecher öfters im Fernsehn. Grad aktuell wieder wecher der Lage in Afghanistan. Sogar im Heute-Journal. Des mecht scho Eindruck, wenn die mit ihrer ruhigen Art die Welt erklärt. So gsänn gilt für die Dorothee der Spruch vo Ex-Verteidigungsminister Peter Struck aweng abgewandelt: Des Ministerium vo unnerer Dorothee wird am Hindukusch verteidigt."
Die BLÖD ist nah an welchem Volk?
Diese Manipulatoren Meister sind keineswegs des Volkes Stimme, sie versuchen nur es in Richtung ihrer Kapitalgeber zu intrigieren.
Dazu tritt man ohne Wahlprogramm an und findet es auch noch schick.
Aber Frau Bär anzukreiden, daß Deutschland bei digitalen Netzversorgung auf dem Niveau eines Entwicklungsland ist, ist ungerecht.
In Rumänien z. B. haben Sie im hinterletzten Kaff für 8 € im Monat Glasfaser im Haus.
Schuld daran ist die verquaste Theorie, dass der Markt alles regelt.
Beim Aufbau der Infrastruktur für die Lebensgrundlagen der Menschen (und dazu gehört heutzutage auch die digitale Infrastruktur) funktioniert der Markt nicht.
Dieser blöden Theorie (eigentlich eine Ideologie) folgen einige Parteien in diesem Land. Also: da muss man Frau Bär in Schutz nehmen, hier haben alle Regierenden der letzten 30 Jahre versagt!
Keine von Beiden
Sie soll weiter von ihrem Flugtaxis träumen und den Profis das Regieren überlassen.
Redakteurs.