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Gesundheitspark Zeil für das Leben im Alter: Projekt nimmt die nächste Hürde, doch zuvor wurde lange diskutiert
Der Kreistag Haßberge hat grünes Licht für die Gründung einer GmbH von Landkreis und Sozialstiftung Bamberg gegeben. Doch vorab gab es offenbar Diskussionsbedarf.
Blick auf Zeil: In der Stadt soll auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Burger ein Gesundheitspark unter dem Motto 'Wohnen und Leben im Alter' entstehen. (Archivbild)
Foto: René Ruprecht | Blick auf Zeil: In der Stadt soll auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Burger ein Gesundheitspark unter dem Motto "Wohnen und Leben im Alter" entstehen. (Archivbild)
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:44 Uhr

Auf dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Burger in Zeil soll eine Art Zentrum für Seniorinnen und Senioren entstehen. Unter dem Projekttitel "Wohnen und Leben im Alter" sind auf dem Gelände verschiedene Wohnformen geplant. Das Spektrum soll dabei von der Möglichkeit, selbstständig zu wohnen, über Unterstützung und Pflegeleistungen bis hin zur vollstationären Pflege reichen. Auch Kurzzeitpflegeplätze sind vorgesehen. 

Gründung der Gesundheitspark Zeil am Main gGmbH beschlossen

Im Kreistag wurde hierfür nun der Weg zur Gründung einer GmbH frei gemacht. Die sogenannte Gesundheitspark Zeil am Main gGmbH soll als gemeinsame Gesellschaft des Landkreises Haßberge und der Sozialstiftung Bamberg Altenhilfe dienen. Beide Seiten wollen das Wohn- und Pflege-Projekt in Kooperation betreiben. Die Kreisrätinnen und -räte nahmen den vorliegenden Gesellschaftsvertrag einstimmig an und beschlossen die Gründung der GmbH.

Zuvor hatte es allerdings offenbar noch einiges an Diskussionsbedarf gegeben. Der öffentlichen Sitzung war eine nicht-öffentliche vorausgegangen, die knapp eineinhalb Stunden gedauert hatte.

Im öffentlichen Teil kritisierte dann unter anderem Thomas Dietzel (Linkes Bündnis), dass der Gesellschaftsvertrag keine Tarifbindung für die Angestellten der GmbH vorsehe. Diese gehöre für ihn dazu. Dem entgegnete Abfallwirtschaftbetriebsleiter Wilfried Neubauer, der die Beschlussvorlage zur GmbH-Gründung vorgestellt hatte, dass der Markt "sehr, sehr ausgedünnt" sei und man bei Pflegekräften ohnehin über Tarif gehen müsse, um Leute zu bekommen.

Zudem müsse man erst einmal kaufmännisch beginnen. Auch lasse sich diese nicht ohne Weiteres im Vertrag ergänzen. Ein von Dietzel gestellter Antrag für die Aufnahme der Tarifbindung wurde mehrheitlich abgelehnt, sechs Stimmen gab es dafür.

Pflege im Alter als große gesellschaftliche Herausforderung

Insgesamt waren sich die Gremiumsmitglieder einig, dem Projekt keine weiteren Steine in den Weg legen zu wollen. Harald Kuhn (Grüne) sprach von einem "Leuchtturmprojekt", das man nicht weiter verzögern sollte. Auch Steffen Vogel (CSU) sprach sich dafür aus, das Vorhaben nun in die Umsetzung zu bringen. Die Pflege im Alter sei eine große Herausforderung, vor der die Gesellschaft in Zukunft stehe.

Wilfried Neubauer betonte, wie wichtig insbesondere die 15 vorgesehenen Kurzzeitpflegeplätze, ergänzend zum geplanten Angebot im Eberner Krankenhaus, wären. "Menschen, die pflegen, brauchen eine Auszeit."

Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) unterstrich, wie wichtig das Projekt für die Stadt, aber auch für den Landkreis sei. "Seit vielen Jahren ist es in der Schwebe, schön, dass wir heute einen ganz wichtigen Schritt für die Umsetzung tun können." Auch Rainer Baumgärtner (ÖDP), der ebenfalls gerne zumindest eine Empfehlung zum Tarif im Vertrag gesehen hätte, befand, dass das Projekt mehr Chancen als Risiken biete.

Die Sozialstiftung Bamberg

Die Sozialstiftung Bamberg, die Geschäftspartnerin des Landkreises Haßberge beim Zeiler Gesundheitspark, gibt es als gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts seit 2004. Sie zählt heute über 4000 Mitarbeitende. 
Krankenhäuser: Die Sozialstiftung betreibt das Klinikum am Bruderwald (vormals Klinikum Bamberg), das Klinikum am Michelsberg (vormals Nervenklinik Bamberg) und die Klinik am Heinrichsdamm (vormals Klinikum Dr. Schellerer, Bamberg) mit über 1300 Planbetten.
Praxiszentren und MVZ: Zur Sozialstiftung gehören ferner zahlreiche Ärztliche Praxiszentren und Medizinische Versorgungszentren im Raum Bamberg. 
Seniorenzentren: Ebenfalls Teil der Sozialstiftung sind in Bamberg die Seniorenzentren Antonistift und Bürgerspital. Hinzu kommen unter anderem Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen wie die Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe und das  Bamberger Bildungszentrum für Altenhilfe.
Quelle: Main-Post
 
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  • J. W.
    Hier werden sicherlich auch Leute wohnen, die selbst nicht mehr mit dem Auto fahren. Ein Bahnhof ist ja in Zeil vorhanden. Wird jetzt von den Betreiben ein barrierefreier Ausbau angestrebt? Von der Bahn gibt es hierzu ja noch keine Pläne. Dies wäre wünschenswert, um die Mobilität zu erhöhen oder auch zu gewährleisten.
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  • E. F.
    Warum so was nicht in Haßfurt, an zentraler, leicht zu erreichender Stelle? Man macht jetzt den gleich Fehler wie beim Impfen. Anstatt nach Haßfurt das per Bahn und BUS noch halbwegs erreichbar ist, müssen die Impfzentren nach Hofheim, Köngisberg, etc. Die BUS-Aktion wird eingestellt. Hausärzte impfen lt. Aussage meiner Hausarztpraxis nicht mehr. Kein Wunder, dass jetzt, wo der angepasste Impstoff zur Verfügung steht der Impfturbo nicht anspringt. Ach ja, Erreichbarkeit ... unser großes Problem hier im Landkreis und auch in Haßfurt ... 9 Euro Ticket ... jetzt kommt das 49 Euro Ticket und wir haben keinen vernünftigen ÖPNV. Da sollten wir endlich mal was tun. Es kann doch nicht sein, dass ich ohne fahrbaren Untersatz leichter nach Bamberg oder Schweinfurt zum Einkaufen komme, als in die Godelstadt.
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    Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Eine kommunale GmbH - ohne Tarifvertragsklausel! Aber am Balkon stehen und Beifall klatschen.
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