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Altershausen
Geheimtipp im Wald: Was der Badesee bei Altershausen bietet
Der Seidenhäuser See gehört zu den offiziellen Badegewässern im Landkreis Haßberge. Dabei ist er weniger bekannt als andere. Wir erklären, warum sich ein Besuch lohnt.
Der Seidenhäuser See bei Altershausen ist einer der unbekannteren Badeseen im Landkreis Haßberge. Dabei hat er einiges zu bieten – nicht nur für Schwimmer.
Foto: René Ruprecht | Der Seidenhäuser See bei Altershausen ist einer der unbekannteren Badeseen im Landkreis Haßberge. Dabei hat er einiges zu bieten – nicht nur für Schwimmer.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Bei schönem Sommerwetter bietet es sich an, unter freiem Himmel baden zu gehen. Doch nicht alle, die gerne schwimmen, sind Freunde der Freibäder mit ihrem gechlorten Wasser, zumal diese im Sommer oft überfüllt sind. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie weichen viele Menschen da lieber an die Badeseen aus. Auch der Landkreis Haßberge bietet einige Möglichkeiten, in einem naturbelassenen See schwimmen zu gehen. Zu den unbekannteren davon gehört der Seidenhäuser See bei Altershausen - ein Geheimtipp für diejenigen, die fernab eines großen Menschenauflaufs ihre Bahnen ziehen wollen.

Wie komme ich zum Seidenhäuser See?

Wer mit dem Auto von Königsberg kommend nach Altershausen fährt, muss gleich an der Ortseinfahrt links abbiegen, um zum See zu gelangen. Es geht zunächst vorbei am Altershäuser Gewerbegebiet mit dem auffälligen Gebäude von Benkert-Bänke. Von dort aus geht es rund eineinhalb Kilometer auf einem Feldweg weiter bis zu einem Parkplatz am Waldrand. Hier können Badegäste ihr Auto abstellen und die letzten knapp 100 Meter zum See laufen.

Gibt es schattige Plätze am Ufer?

Das Ufer des Sees ist recht vielfältig. Teile des Sees liegen am Waldrand, an anderen Stellen führt ein Feldweg vorbei, an wieder anderen liegt eine Wiese. Immer wieder gibt es auch vereinzelte Bäume um den See herum. So entsteht auf einer Seite eine große, offene Fläche, an anderen Teilen des Sees gibt es auch kleine Nischen, die Ruhe und einen Schutz vor der Sonne bieten.

Wer die Zeit lieber am Ufer als im Wasser verbringt, kann unter anderem ein Lagerfeuer schüren. Dafür gibt es am Seidenhäuser See eine Feuerstelle.
Foto: René Ruprecht | Wer die Zeit lieber am Ufer als im Wasser verbringt, kann unter anderem ein Lagerfeuer schüren. Dafür gibt es am Seidenhäuser See eine Feuerstelle.

Wie leicht komme ich ins Wasser?

In Schwimmbädern gibt es Treppen und Leitern, die den Einstieg ins Becken erleichtern. Natürliche Gewässer bieten diesen Luxus normalerweise nicht, zumal dort oft schwerer zu erkennen ist, wie tief es im Wasser nach unten geht oder wie dort der Boden beschaffen ist. Am Seidenhäuser See sieht das Ufer an den meisten Stellen weitgehend naturbelassen aus, es gibt allerdings auch Bauten, die an einzelnen Plätzen den Einstieg ins Wasser erleichtern. So findet sich beispielsweise ein Steg, außerdem führen an mehreren Stellen um den See verteilt steinerne Treppenstufen in den See.

Eltern sollten ihre Kinder allerdings nicht unbeaufsichtigt ins Wasser lassen. Einen speziell abgegrenzten "Planschbereich" mit geringer Wassertiefe gibt es nicht.

Was ist erlaubt, was ist verboten?

Zahlreiche Schilder, die am See aufgestellt sind, machen klar, was Besucher am See tun dürfen und was nicht. Das Baden ist erlaubt, jedoch auf eigene Gefahr. Eine Aufsicht - wie beispielsweise am Sander Baggersee, wo die Wasserwacht aufpasst und die Gemeinde die Verantwortung übernimmt - gibt es in Altershausen also nicht. Und: Dass das Baden erlaubt ist, gilt nur für Menschen. Schilder weisen ausdrücklich darauf hin, dass es verboten ist, Hunde ins Wasser zu lassen. Das Angeln ist am Seidenhäuser See lediglich den Mitgliedern des lokalen Anglervereins gestattet. Somit darf zwar nicht jeder, der zum See kommt, einfach die Angel auspacken. Wer schwimmen geht, muss sich aber darauf einstellen, dass die Badegäste das Wasser nicht für sich alleine haben.

Wie ist die Wasserqualität?

Der Seidenhäuser See gehört zu den EU-Badegewässern. Dabei handelt es sich um Seen, die als Badeseen so beliebt sind, dass die Behörden dort regelmäßig Wasserproben nehmen und im Labor untersuchen. Sechs solche Badegewässer gibt es im Landkreis Haßberge. Neben dem Seidenhäuser See sind das der Goßmannsdorfer See, der Horhäuser See, der Kleidersee bei Augsfeld, der Krebssee bei Westheim sowie der Sander Baggersee. Wasserproben werden nur während der Badesaison in den Sommermonaten genommen, die erste Untersuchung fand am 3. Mai statt.

Der Seidenhäuser See gehört zu den Badegewässern, an denen in den Sommermonaten regelmäßig die Wasserqualität untersucht wird. Laut Landratsamt war die erste Probe aus diesem Jahr 'nicht zu beanstanden'.
Foto: René Ruprecht | Der Seidenhäuser See gehört zu den Badegewässern, an denen in den Sommermonaten regelmäßig die Wasserqualität untersucht wird. Laut Landratsamt war die erste Probe aus diesem Jahr "nicht zu beanstanden".

"Die Probe ist bakteriologisch nicht zu beanstanden", heißt es auf der Internetseite des Landratsamtes zum Ergebnis der Untersuchung. Eine zweite Probe wurde Ende Mai genommen, hier steht das Ergebnis der Untersuchung allerdings noch aus. Bis Mitte September wird die Wasserqualität dann alle vier Wochen überprüft.

Was können Besucher hier noch tun außer schwimmen?

Baden gehen heißt selten, dass man die ganze Zeit nur schwimmend im Wasser verbringen will. Für die Zeit am Ufer gibt es bei Altershausen mehr Möglichkeiten, als nur am Ufer in der Sonne zu liegen. Eine Wiese am Ufer bietet auch einen Tisch mit zwei Sitzbänken, ebenso wie eine Feuerstelle. Am zum See gehörenden Parkplatz gibt es außerdem eine Karte mit Wanderwegen in der Umgebung. Was es am See allerdings nicht gibt, sind Mülleimer oder Toiletten.

Woher kommt der Seidenhäuser See?

Wie Heimatforscher berichten, wurde der Seidenhäuser See Anfang der 1970-er Jahre im Rahmen der Flurbereinigung angelegt. Zum einen wünschten sich die Altershäuser Angler, die zuvor für ihr Hobby immer zum Main fahren mussten, einen See im eigenen Ort. Zum anderen konnte, als der See angelegt wurde, von Fördergeldern profitiert werden, die die Region seinerzeit als Zonenrandgebiet bekam.

Seinen Namen hat der See von dem Dorf Seidenhausen, dass sich im Mittelalter in der Nähe des heutigen Gewässers befand. Mittlerweile ist von dem Dorf nichts mehr zu sehen, allerdings wird der See noch aus dem alten "Pfarrbrünnle" gespeist. Alte Karten zeigen außerdem, dass es bereits vor einigen Jahrhunderten an dieser Stelle einen See gab. Warum dieser nicht mehr existiert, ist allerdings nicht bekannt.

 
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