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Augsfeld
Garantie für Arbeitsplätze in Haßfurt? Bosch Rexroth investiert drei Millionen Euro in den Standort Augsfeld
Was der Konzern in dem Werk im Landkreis Haßberge plant und was die Investitionen für die Beschäftigten bedeuten – auch mit dem Blick auf die Firmenzentrale in Lohr.
Das Werk von Bosch Rexroth im Haßfurter Stadtteil Augsfeld: rund 450 Beschäftigte arbeiten hier.
Foto: Lukas Reinhardt | Das Werk von Bosch Rexroth im Haßfurter Stadtteil Augsfeld: rund 450 Beschäftigte arbeiten hier.
Lukas Reinhardt
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:43 Uhr

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Haßfurt ist es zunächst eine gute Nachricht: Bosch Rexroth investiert drei Millionen Euro in sein Werk in Augsfeld. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Demnach starte der Konzern mit der "Generalsanierung des historischen, ersten Gebäudes am Standort", die Gelder sollen unter anderem in die Vergrößerung der Werkstätten, in die Büroarbeitsplätze sowie in die Sozialräume fließen.

Neue Werkstatt für Auszubildende geplant

Für die Bosch-Tochter ist es eigenen Angaben zufolge auch eine Investition in die Zukunft des Standorts. Denn ein besonders Augenmerk der Modernisierung soll auf einer neuen, separaten Werkstatt speziell für Auszubildende liegen. Diese sollen darin "praxisnah den aktuellen Stand der Produktionstechnologie lernen und zielgerichtet auf die Aufgaben vorbereitet werden, die sie nach ihrem Abschluss erwarten".

Der Fachkräftemangel ist in der Industrie ein immer größer werdendes Problem, auch Unternehmen im Landkreis Haßberge sind davon betroffen. Bosch Rexroth ist im Bereich der Antriebs- und Steuerungstechnik tätig. Am Standort Augsfeld mit seinen 450 Beschäftigten bildet der Konzern eigenen Angaben nach Menschen in den Bereichen Industriemechanik und Mechatronik sowie als Industriekaufleute aus.

Teils massiver Stellenabbau wegen Sparkurs

In Haßfurt könnten die Investitionen in Millionenhöhe durchaus als positives Signal an die Belegschaft verstanden werden. In der Vergangenheit hatte es dort immer wieder Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätze gegeben. Grund war der Sparkurs, wie ihn die Bosch-Tochter etwa 2015 angekündigt hatte. Der Prozess war mit teils massiven Stellenstreichungen an anderen Standorten verbunden – und ist es mitunter noch heute.

Im Juli 2022 etwa kündigte Bosch Rexroth an, an seinem Firmensitz in Lohr am Main rund 230 Arbeitsplätze abzubauen – und gleichzeitig 100 neue zu schaffen. All das bis zum Jahr 2025. Das Unternehmen sprach damals von nötigen Anpassungsprozessen und einer Neuausrichtung. Gleichzeitig allerdings hatte der Konzern im Jahr zuvor Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro am Standort Lohr angekündigt. Dort sind rund 5400 Menschen beschäftigt. Eine tatsächliche Garantie für alle Arbeitsplätze sind also auch die Investitionen in Haßfurt nicht.

Tarifverhandlungen drohen zu eskalieren

Derzeit steht die Branche aber vor allem aufgrund der aktuell laufenden Tarifverhandlungen im Fokus. Die Gewerkschaft IG Metall hatte deshalb zuletzt wiederholt zu Warnstreiks aufgerufen, am 8. November auch bei Bosch Rexroth in Haßfurt. Die Arbeitnehmervertretung droht derweil, den Arbeitskampf auszuweiten. Sie fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Eine Einigung steht aus.

 
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