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Sand am Main
Entscheidung gefallen: Sand veröffentlicht künftig keine Leserbriefe mehr im Gemeindeblatt
Blick auf den Sander Raaser vor dem Gebäude der Gemeindeverwaltung.  (Archivbild)
Foto: René Ruprecht | Blick auf den Sander Raaser vor dem Gebäude der Gemeindeverwaltung.  (Archivbild)
Christian Licha
 |  aktualisiert: 27.07.2023 04:05 Uhr

In Folge der Auseinandersetzungen in jüngster Zeit aufgrund von Leserbriefen im Sander Gemeindeblatt, hat der Gemeinderat nun in seiner Sitzung am Dienstag klare Regeln erlassen. Bei einer Gegenstimme sprach sich das Gremium für die vorläufigen Redaktionsrichtlinien zu, die die Verwaltung ausgearbeitet hat. Diese gelten ab sofort, bis der Gemeinderat nach der Sommerpause über eine endgültige Fassung berät.

Wie es in den Richtlinien heißt, diene das Mitteilungsblatt als Mittel der Kommunikation zwischen der Gemeinde und der Bevölkerung. Es gehöre jedoch nicht zur Meinungspresse und sei deshalb von Auseinandersetzungen örtlicher Interessengruppen, Parteien und Organisationen freizuhalten. Bürgermeister Jörg Kümmel erklärte nun, dass die Gemeindeverwaltung alle eingehenden Beiträge entsprechend ihrer presserechtlichen Verantwortung und den vorliegenden Redaktionsrichtlinien prüfe und über die Aufnahme ins Mitteilungsblatt entscheidet. In Zweifelsfällen erfolgt keine textliche Zensur, sondern eine Rückgabe an den Verfasser des Artikels.

Leserbriefe im Vorfeld der Bürgermeisterwahl sorgten in diesem Frühjahr für Unruhe in Sand. Nun hat der Gemeinderat zumindest vorübergehende Redaktionsrichtlinien für das Mitteilungsblatt beschlossen.
Foto: Christian Licha | Leserbriefe im Vorfeld der Bürgermeisterwahl sorgten in diesem Frühjahr für Unruhe in Sand. Nun hat der Gemeinderat zumindest vorübergehende Redaktionsrichtlinien für das Mitteilungsblatt beschlossen.

Ab sofort werden im redaktionellen Teil auch keine Leserbriefe mehr abgedruckt, wie in den Redaktionsrichtlinien zu lesen ist. Dazu zählen auch sonstige Beiträge oder Äußerungen einzelner Personen und Gruppen, wie zum Beispiel individuelle oder parteipolitische Aussagen von Bürgern, Vereinen oder Institutionen zu relevanten aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen.

Künftig keine Beiträge mehr von Fraktionen kurz vor einer Wahl

Nicht veröffentlicht werden außerdem unter anderem meinungsbildende Beiträge, Beiträge und Anzeigen, die gegen gesetzliche Vorschriften, die guten Sitten oder gegen die Interessen der Gemeinde Sand am Main verstoßen, Beiträge und Anzeigen, die verunglimpfenden oder diskriminierenden Inhalte oder feindselige Aussagen gegenüber Personen, Vereinen oder sonstigen Institutionen enthalten, Beiträge und Anzeigen, die offensichtlich unwahre beziehungsweise irreführende Angaben enthalten sowie Beiträge von Fraktionen, in den letzten zwei Ausgabe vor einer Wahl, die einen unmittelbaren oder mittelbaren Bezug zu dieser haben.

Ganz strikt soll zukünftig auch mit dem Redaktionsschluss umgegangen werden. Vor Kümmels Amtszeit wurden teilweise auch Beiträge veröffentlicht, die den Redaktionsschluss bereits überschritten hatten. Das werde es in Zukunft ausnahmslos nicht mehr geben, wie der neue Bürgermeister erläuterte. Die vollständigen Redaktionsrichtlinien werden auf der Homepage der Gemeinde Sand veröffentlicht, so Kümmel.

Dächer der Gemeinde sollen der Stromerzeugung dienen

Zudem war in der Sitzung Marco Siller, der Geschäftsführer der GUT Haßberge, zu Gast. Er informierte den Gemeinderat über das weitere Vorgehen zu den geplanten Sander Projekten. So sollen zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf den Dächern gemeindlicher Liegenschaften installiert werden. Der Energienutzungsplan sieht dafür den Gemeindlichen Bauhof, das alte Feuerwehrhaus sowie den Kiosk und das Sanitärgebäude auf dem Campingplatz vor.

In der maximalen Auslegung werden alle Anlagen zusammen eine Leistung von rund 130.000 kWp (Kilowattpeak) erbringen und eine Investition von gesamt 184.000 Euro nötig machen, die sich aber zeitnah amortisieren werden, so Siller. Weiterhin soll eine Potenzialanalyse für die Errichtung eines Nahwärmenetzes beauftragt werden. Dabei sollen die gemeindlichen Liegenschaften als Ankerpunkt dienen, von denen aus private Anwesen mit angebunden werden können. Zur Zeit hat die Verwaltung Angebote für beide Projekte angefordert. Sobald diese vorliegen, werden die Themen erneut im Gemeinderat behandelt.

 
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