Was wäre Weihnachten ohne die entsprechende Beleuchtung? Die Weihnachtszeit und die Weihnachtsmärkte zeichnen sich nicht zuletzt durch einen beleuchteten Weihnachtsstern, die Lichterketten oder einen schön illuminierten Weihnachtsbaum aus. Hierdurch wird dem Fest ein besonderer Charme verliehen und es wird für viele zur schönsten Zeit im Jahr. Doch in Zeiten der Energiekrise und explodierender Preise stehen nicht nur private Verbraucher, sondern auch Städte und Kommunen vor der Frage, wo Energie eingespart werden kann.
Die Stadt Bamberg hat bereits angekündigt, dass es keine Beleuchtung wie in den vergangenen Jahren geben kann. So werden weniger Lichterketten aufgehängt und die Leuchtzeiten verkürzt. Nach dieser Ankündigung stellt sich die Frage: Wie gehen die Städte im Landkreis Haßberge mit der gegenwärtigen Situation um?
Städte wollen Energie sparen
Die Kreisstadt Haßfurt wird in diesem Jahr wie gewohnt zwei Weihnachtsmärkte abhalten. Zum einen den Nikolausmarkt der Hobbybastler am 3. Dezember und zum anderen den Weihnachtsmarkt am 19. Dezember. Da beide Märkte ihren Schwerpunkt tagsüber hätten, wird es bei der Beleuchtung keine Einschränkungen geben, heißt es aus dem Rathaus. Zur weihnachtlichen Straßenbeleuchtung in der Innenstadt teilt die Stadt auf Nachfrage der Redaktion mit, dass LED-Sterne der Straßenbeleuchtung aufgesetzt und mit dieser verknüpft werden. Das sei eine energiesparende Variante, heißt es abschließend.
Auch in Ebern wird es heuer am ersten Advent, dem 27. November, einen Weihnachtsmarkt geben. Wie Bürgermeister Jürgen Hennemann mitteilt, würde durch Verwendung von LED-Lampen Energie eingespart. "Wir wollen den Menschen nicht das Gefühl von Weihnachten nehmen", sagt Hennemann, deshalb werde auf Weihnachtsbäume mit entsprechender Beleuchtung nicht verzichtet. Aber die Stadt werde die Zeiträume der Beleuchtung einschränken, fügt der Bürgermeister hinzu. In der Nacht sollen die Weihnachtsbeleuchtungen abgestellt werden. Auch weiterführende Energiesparmaßnahmen in Ebern werden zurzeit erwogen. So wird momentan über eine Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung in der Stadt diskutiert. Beschlossen wurde bisher noch nichts.
Der traditionelle Königsberger Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr am 11. Dezember statt. Laut Bürgermeister Claus Bittenbrünn werden die Besucherinnen und Besucher den Weihnachtsmarkt wie gewohnt besuchen können. Die Stadt verwende schon seit Jahren eine LED-Beleuchtung, so der Bürgermeister. Aber auch in Königsberg werden, um Energie einzusparen, die Weihnachtslichter nicht über die ganze Nacht leuchten. Die Zeiten der Beleuchtung werden reduziert, heißt es hierzu aus dem Rathaus.
Die Stadt Hofheim habe die letzten zwei Jahre genutzt, um ihre Weihnachtsbeleuchtung komplett auf LED umzustellen, teilt Bürgermeister Wolfgang Borst auf Nachfrage der Redaktion mit. So werde im Vergleich zu den Vorjahren 70 Prozent weniger Strom benötigt. Am 25. November findet in Hofheim ein Glühweinfreitag mit Weihnachtsmarkt statt, dort werde ebenfalls LED-Beleuchtung eingesetzt, heißt es aus dem Rathaus. Abschließend sagt Borst, dass zwar nicht weniger Weihnachtsbeleuchtung im Vergleich zu den Vorjahren aufgehängt werde, allerdings begrenze die Stadt zusätzlich die Leuchtdauer auf 17 bis 21 Uhr.
In Zeil sind die Planungen zur Weihnachtszeit noch nicht abgeschlossen. Aber schon jetzt sagt Bürgermeister Thomas Stadelmann: "Man kann den Menschen nicht die Freude an Weihnachten nehmen." Deswegen würden in der Stadt auch Weihnachtsbäume mit Lichtern aufgestellt. Die weihnachtliche Beleuchtung am Marktplatz, so Stadelmann weiter, sei bereits auf LED umgestellt. Diskutiert wird momentan noch über eine Nachtabschaltung der Weihnachtslichter, ebenso stehe die Beleuchtung der Girlanden über der Hauptstraße noch zur Disposition. Die Fachwerkweihnacht in Zeil findet am 10. und 11. Dezember statt.
Kein Weihnachtsmarkt in Eltmann
Die Wallburg Weihnacht in Eltmann wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Grund sind nicht die hohen Energiekosten, sondern ein alter Bekannter namens Infektionsgeschehen. Die Stadt schreibt hierzu: "Der Stadt Eltmann ist es unmöglich abzuschätzen, wie sich die Situation bis zum Dezember hin entwickelt und welche Vorgaben dann einzuhalten sind, und trägt letztlich die Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit aller."
Auch auf weihnachtliche Beleuchtung will die Stadt teilweise verzichten. Bürgermeister Michael Ziegler gibt auf Nachfrage der Redaktion an, dass keine Weihnachtsbeleuchtung in Form von Girlanden aufgehängt werde. Weihnachtsbäume würden aber aufgestellt und auch mit LED-Lichtern illuminiert, so Ziegler. Die Stadt spare ebenfalls Energie, indem die Kirchen- und Wallburg-Beleuchtung weiterhin ausbleibt.
Stadtwerk Haßfurt sieht kein Problem mit der Weihnachtsbeleuchtung
Der Geschäftsführer des Stadtwerks Haßfurt, Norbert Zösch, sieht keine Notwendigkeit, die Weihnachtslichter in diesem Jahr auszulassen. Da die meisten Weihnachtsbeleuchtungen mittlerweile LEDs seien und diese deutlich energiesparender als frühere Leuchtmittel, sehe er kein Problem diese anzuschalten. "Natürlich", fügt Zösch an, "ist Energie einsparen immer sinnvoll, aber es ist auch eine Frage des Zeitpunkts." So produziere die Windkraft im Winter mehr Energie. Somit sei der Verbrauch gedeckt. Ein weitaus höherer Energiebedarf geht laut Norbert Zösch von Heizungen, insbesondere Heizlüftern, aus. Hier sieht er mehr Potenzial zum Einsparen von Energie.
So werden im Landkreis die Lichter zu Weihnachten trotz Energiekrise vielerorts hell leuchten, wenn auch nicht die ganze Nacht. Dennoch behält der alte Spruch "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt" wohl weiterhin seine Gültigkeit.
Die Weihnachtsmärkte 2022 im Überblick
27. November: Weihnachtsmarkt in Ebern
3. Dezember: Nikolausmarkt der Hobbybastler in Haßfurt
10. und 11. Dezember: Fachwerkweihnacht in Zeil
11. Dezember: Weihnachtsmarkt in Königsberg
19. Dezember: Weihnachtsmarkt in Haßfurt