
In der Stadt Eltmann wurde in den letzten Tagen in der "Georg-Schäfer-Straße" mit den Bauarbeiten für den neuen Kindergarten begonnen. Die Fertigstellung ist bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2025/26 geplant und es gibt dann das zusätzliche Angebot für 74 Kinder in zwei Regelgruppen und zwei Kinderkrippen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen sind dabei auf knapp unter 6 Millionen Euro veranschlagt.
In der Stadt gibt es schon die zwei städtischen Kindergärten in Eltmann mit 132 Kindern und Weisbrunn mit 72 Kinder sowie die caritativen Kindertagesstätten St. Maria in Limbach und St. Josef in Eltmann. Das neue Projekt ist damit für die Stadt der "Kindergarten Nummer 5".

In den bisherigen Kindergärten herrscht derzeit schon eine gewisse Platznot, weswegen man mit Räumen auf die Grundschule auswich, aber auch als Übergangslösung Container am Kindergarten in Eltmann aufstellte. Diese Container sind möbliert und klimatisiert und bezüglich ihrer Aufenthaltsqualität durchaus vergleichbar mit einem konventionellen Gebäude.
Höhere Geburtenrate und jüngeres Eintrittsalter
Der vorübergehende Engpass hat verschiedene Gründen. Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) nannte eine höhere Geburtenrate; aber viele Eltern oder Alleinerziehende bauen darauf, dass ihr Kind oder ihre Kinder möglichst früh in der Regelgruppe oder der Kinderkrippe unterkommen. "Immer mehr Familien fragen schon vor dem dritten Geburtstag ihres Kindes wegen Krippenplätzen an. Unser Ziel ist es deswegen, unsere jungen Familien zu unterstützen, damit sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen, aber auch die Kinder mit bester Betreuung aufwachsen."
Zusätzlich gelte es noch, ab 2025 den grundsätzlichen Anspruch auf eine Hortbetreuung zu erfüllen. "Mit dem zusätzlichen Angebot können wir dann alle Notlösungen beseitigen, den Raumbedarf nach den neuesten Richtlinien mit multifunktionaler Nutzung nutzen und dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht werden," betonte Bürgermeister Michael Ziegler.
Eine der ganz großen Investitionen der Stadt
Die Stadt Eltmann konnte mit einem Zukauf eine Gesamtfläche von 4400 Quadratmeter zur Verfügung stellen, von der 1900 Quadratmeter bebaut werden und 2500 Quadratmeter für Freiflächen und die Außengestaltung übrigbleiben. Eingeschlossen seien dabei auch 18 Stellplätze. "Die Baumaßnahme ist mit 5,9 Mio Euro veranschlagt, zu der wir eine Förderung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 1,9 Mio Euro erwarten. Sie ist damit eine der größten Investitionen der Stadt Eltmann in den letzten Jahren", stellte der Bürgermeister fest.
Architekt Arne Vogels stellte die Planung der neuen Kindertagesstätte vor, die sich in die Baulücke an einem ehemaligen Supermarkt einfügt und eine neue Zugangsstraße mit Parkplatz für Personal und Eltern erhält. Das erdgeschossige Gebäude-Ensemble besteht aus drei Einzelbaukörpern mit flach geneigten Zeltdächern.
Städtisches Hackschnitzelwerk sorgt für Wärme
Ein Verbindungsbau dient vorrangig als Foyer mit einem gemeinsamen Flur- und Spielbereich bis hin zum "Kinderbistro". Der bisherige Spielplatz wird neuer Gartenspielbereich für die Kindertagesstätte. Zudem leistet die Stadt Eltmann als Bauträger auch ihren Beitrag zur Energie- und Wärmewende. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert und die Versorgung mit Wärme erfolgt über das stadteigene Hackschnitzelwerk. Die Baumaßnahme wird durch das Bauunternehmen Bräutigam aus Geiselwind ausgeführt.

Beim Spatenstich war auch Kindergartenleiterin Ann-Kathrin Löhr vom Städtischen Kindergarten "Kunterbunt" in Eltmann dabei und gab ihrer Freude Ausdruck, dass es mit der Baumaßnahme nun losgeht. Ihr Kindergarten platze ja schon seit einiger Zeit aus den Nähten mit 132 Kindern, so dass eine Zwischenlösung mit einer Krippengruppe in den Containern gefunden werden musste und die "Vorschulgruppe" vorübergehend in den Räumen der "Johann-Baptist-Graser-Grundschule" untergebracht ist.
"Wir freuen uns sehr auf den neuen Kindergarten. Und es war in den letzten Monaten ein spannender Weg, auf dem auch ich viel gelernt habe. Ich war in die Planung voll mit einbezogen und bei allen Architektenterminen dabei. Dass der viergruppige Kindergarten ebenerdig ist, finde ich sehr gut. Auf einer Ebene ist es eben viel einfacher, während wir in unserer jetzigen Einrichtung im täglichen Betrieb zwei Stockwerke überwinden müssen."