
Länger als gedacht hat sich die Planungsphase für den Kindergartenneubau der Stadt Eltmann hingezogen. Doch in der Dezember-Sitzung konnte Architekt Arne Vogels dem Stadtrat den mehrfach veränderten Planentwurf einschließlich einer Kostenschätzung vorstellen. Zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen werden auf dem Grundstück an der Straße in Richtung Weisbrunn eingerichtet. Die Kosten veranschlagen die Planer einschließlich der Außenanlagen und der kompletten Inneneinrichtung mit rund sechs Millionen Euro.
Eigentlich erschien das Grundstück neben dem früheren Lebensmittelmarkt ideal für den Kindergartenneubau, doch im Laufe der ersten Planungen zeigte sich, dass es nicht so einfach ist, hier vier KiTa-Gruppen einschließlich der dazugehörigen Außenflächen, Neben- und Verwaltungsräume sowie Stellplätze unterzubringen. Vor allem eine problemlose Zu- und Abfahrt stellte Stadtverwaltung und Planer vor große Herausforderungen.
Drei Gebäudeteile mit offenen, flexibel nutzbaren Räumen
Eng eingebunden in die Planungen war die Leitung des Städtischen Kindergartens. Das vorgestellte Konzept entspricht nun sowohl bautechnisch als auch pädagogisch den aktuellsten Regeln, wie es in der Sitzung des Stadtrats hieß. Offene, flexibel nutzbare, lichtdurchflutete Räume finden sich in insgesamt drei pavillonartigen, gegeneinander etwas verdrehten Gebäudeteilen.
Dank dieser Anordnung gelang es, das gesamte Raumangebot ebenerdig und damit barrierefrei anzuordnen. In den ersten Überlegungen war man noch davon ausgegangen, dass Verwaltungs- und Besprechungsräume eventuell in einem zweigeschossigen Teilbereich untergebracht werden müssen. Die Folge wäre ein auch im Dauerbetrieb kostenintensiver Aufzug gewesen.
Die Zufahrt zur Kindertagesstätte führt an der Rückseite des früheren Supermarkts entlang zu insgesamt 18 Stellplätzen für Personal und Eltern. In die Kindertagesstätte kommt man über ein Foyer, gleich nebenan findet sich das Kinderbistro, in dem die Kinder ihr Essen einnehmen. Es gibt ein "Atelier" für kreatives Arbeiten, Spielflure und die klassischen Gruppenräume, zu denen in der Kinderkrippe auch die Schlafräume gehören. Auf den Außenflächen sind Sonnensegel vorgesehen.
Zusätzliche Förderung wird angefragt
Nicht nur die Raumschale entspricht hohen energetischen Vorgaben, zusätzlich sind eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zum Eigenverbrauch vorgesehen und eine Regenwasserzisterne für die Bewässerung der Spielbereiche. In der Kostenberechnung sind all diese Komponenten enthalten einschließlich des Parkplatzes. Lediglich die Zufahrt muss noch zusätzlich finanziert werden. Ein bisschen Hoffnung setzt der Stadtrat auf die angekündigte zusätzliche Förderung für Kindertagesstätten, die das Architekturbüro jetzt noch abklären wird.
Nachdem der Stadtrat in seiner Sitzung die Entwurfsplanung und Kostenschätzung einstimmig freigegeben hat, können nun Baugenehmigung und Förderantrag angegangen werden. Die Regierung von Unterfranken muss ebenfalls noch der Planung zustimmen, dann könnte im Jahr 2023 Baubeginn sein. Ein Bezug der neuen Einrichtung ist für den Start des Kindergartenjahres 2025/2026 vorgesehen.
Bis dahin müssen aber nicht nur die notwendigen Baufirmen und Lieferanten zeitgerecht gefunden werden, es wird wohl auch zusätzliches Personal brauchen, auch wenn der Neubau vor allem das Ende einiger Übergangslösungen bedeuten soll, die in den vergangenen zwei Jahren geschaffen wurden, um den Bedarf an Kinderbetreuung zu decken. Zu diesem Zweck wurde eine Kinderkrippe als Containerlösung am Städtischen Kindergarten geschaffen, der Gymnastikraum umgenutzt und die beiden Vorschulgruppen befinden sich an der Grundschule im Schulzentrum.