
Trotz Krisen und schwieriger Rahmenbedingungen hat die Stadt Eltmann im Jahr 2022 mehr investiert als in manch anderem Jahr. Darauf verwiesen Bürgermeister Michael Ziegler und sein Stellvertreter Hans-Georg Häfner in ihren Rückblicken bei der Jahresabschlusssitzung des Stadtrates.
Der Kran vor dem Rathaus stand praktisch symptomatisch für die rege Bautätigkeit in Eltmann. Kaum war das Gemeinschafts- und Feuerwehrgerätehaus in Weisbrunn fertig, begannen der Neubau des Standesamtes zwischen Rathaus und Ritz und die Planungen für den neuen viergruppigen Kindergarten. In beiden Fällen handelt es sich um Millionenprojekte. Gleichzeitig wurde weiter in Wasserversorgung und Straßen investiert und Neubaugebiete wurden erschlossen, so die Rathauschefs.
Bürgermeister beschwört Zusammenhalt in der Stadt
Bürgermeister Michael Ziegler dankte dem Stadtrat für sein konzentriertes, pragmatisches Handeln, das sich immer am Interesse der Stadt und aller Stadtteile orientiere und nie an Einzel- oder gar Parteiinteressen. In Zeiten der Pandemie habe sich die Stärke des Eltmanner Gemeinwesens bewiesen. Er dankte allen, die sich ehrenamtlich engagieren, ob in Hilfsorganisationen oder kulturellen Vereinen. "Mit diesem Zusammenhalt werden wir auch die Herausforderungen in Zusammenhang mit der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine meistern", zeigte er sich überzeugt.
Die Energiekrise nahm der Zweite Bürgermeister Hans-Georg Häfner zum Anlass, auf die vielfältigen Maßnahmen in Sachen Energiewende hinzuweisen. Weder eine Freiflächenphotovoltaikanlage noch ein Windrad gibt es in Eltmann, stattdessen habe man in den vergangenen Jahren auf Effizienzsteigerung, Einsparmöglichkeiten und Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt.
Über 100 Häuser hängen an Hackschnitzelheizwerk
Als wegweisend bezeichnete Häfner die Entscheidung des Stadtrates 1994, die Kalkofenquelle weiterhin in der Wasserversorgung zu belassen. Anders als Brunnen, die täglich mehrere Stunden lang bepumpt werden müssen, fließt das Wasser der Kalkofenquelle ohne Energieeinsatz in den Wasserhochbehälter unterhalb der Wallburg. 2022 waren das 125.000 Kubikmeter Trinkwasser.
Ein Jahr später nahm die Stadt das Hackschnitzelheizwerk (HEG) in Betrieb. Anfangs habe es noch Überzeugungsarbeit gebraucht, damit sich Hausbesitzer auf die zentrale Wärmeerzeugung einließen, auch wenn sie im Gegenzug die eigene Heizung sowie Heiz- und Tanklagerraum sparten. Inzwischen sind neben dem Freibad über 100 Häuser angeschlossen, neue Interessenten werden auf eine Warteliste gesetzt, denn vor einer Erweiterung des Heizwerks können derzeit keine neuen Abnehmer versorgt werden. Zuletzt galt es im Neubaugebiet "Am Hahn II" mehrere Anschlüsse zu erstellen.
Entscheidung in Sachen Schwimmbad im nächsten Jahr
Konsequent sei außerdem bei allen Städtischen Gebäuden bei Heizungserneuerungen auf die Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt worden. Häfner rechnete vor, dass derzeit mit den städtischen Blockheizkraftwerken über 350.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, wenn das neue BHKW im Rathaus in Betrieb geht, dann werden es 400.000 Kilowattstunden sein. Dazu kommt die zentrale Versorgung des Neubaugebiets Buhlleite mit nochmals 200.000 Kilowattstunden. Damit habe sich in Eltmann sehr geräuschlos und ohne Flächenverbrauch ein gutes Stück Energiewende umsetzen lassen, so Häfner.
Im Ausblick wies Bürgermeister Michael Ziegler auf die Planungen für das neue Feuerwehrhaus in Limbach und die Sanierung der Industriestraße hin. Der Kindergartenbau werde beginnen "und im nächsten Jahr muss eine Entscheidung in Sachen Schwimmbad fallen", machte er deutlich.