Noch in der vergangenen Woche hatte der Landkreis Haßberge vier "coronafreie" Kommunen, mittlerweile gibt es wieder in allen Städten und Gemeinden des Kreises Personen, die aktuell nachweislich mit dem Virus infiziert sind. Am schwersten ist derzeit Stettfeld betroffen, wo 19 Einwohner einen positiven Corona-Test haben – das entspricht 1,65 Prozent der Bevölkerung des Ortes. Am besten steht Rentweinsdorf da mit derzeit nur einem bestätigten Corona-Fall.
16 Neuinfektionen, 443 Infizierte
In absoluten Zahlen hat die Stadt Haßfurt die meisten aktiven Fälle, umgerechnet auf die Einwohnerzahl liegt die Kreisstadt allerdings eher im Mittelfeld: Die 81 Menschen, die dort aktuell als infiziert gelten, machen 0,6 Prozent der Bevölkerung aus. Im gesamten Landkreis sind derzeit 443 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, was einem Bevölkerungsanteil von 0,52 Prozent entspricht.
Darunter sind 16 Neuinfektionen, die das Gesundheitsamt Haßberge am Freitag (Stand: 12 Uhr) gemeldet hat. 2767 Bürger des Landkreises haben mittlerweile eine Corona-Erkrankung überstanden, 78 sind im Zusammenhang mit einer Infektion verstorben. Somit beläuft sich die Gesamtzahl an Personen, die seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getestet wurden, auf 3288 – das sind 3,9 Prozent der Landkreisbewohner. 527 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation.
Höchste Inzidenz in Unterfranken?
Eine stationäre Behandlung im Krankenhaus ist derzeit bei 31 Corona-Patienten nötig, zwei davon liegen auf der Intensivstation. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) im Vergleich zum Vortag leicht gesunken, liegt mit 251,2 (Stand: Freitag, 0 Uhr) aber noch immer sehr hoch. Am Donnerstag hatte die Inzidenz im Landkreis Haßberge laut RKI mit 286,8 ihren bisherigen Höchstwert erreicht.
Abweichend davon gibt das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Freitag für den Landkreis Haßberge eine noch höhere Sieben-Tage-Inzidenz von 306,9 an. Der LGL-Wert gilt zwar als zuverlässiger, dennoch werden die RKI-Zahlen herangezogen, um über die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu entscheiden. Laut LGL ist der Landkreis Haßberge derzeit der am schlimmsten betroffene Kreis in Unterfranken, nach den Angaben des RKI hat dagegen der Landkreis Rhön-Grabfeld noch eine minimal höhere Inzidenz.
Mittlerweile gehen fast alle Corona-Infektionen im Haßbergkreis auf die britische Virus-Variante zurück. Die Neuinfektionen verteilen sich nach Angaben des Landratsamtes auf den gesamten Landkreis, häufig seien ganze Familien betroffen.
15 Prozent der Bevölkerung hatten schon ihre Erstimpfung
Die Impfungen schreiten indes voran: Wie das Landratsamt mitteilt, wurden bisher 12 758 Erstimpfungen und 5185 Zweitimpfungen in den beiden Impfzentren Zeil und Hofheim durchgeführt. Damit haben in den Impfzentren bisher 15,0 Prozent der Kreisbevölkerung die Erstimpfung, 6,1 Prozent die Zweitimpfung erhalten. Zusätzlich haben Hausärzte bisher 1420 Dosen verimpft.
Die Anmeldung zur Impfung in den Impfzentren erfolgen bayernweit über die Registrierungsplattform des Bayerischen Gesundheitsministeriums unter www.impfzentren.bayern.de. Wer keine Möglichkeit zur Online-Anmeldung hat, kann sich telefonisch über die Impf-Hotline des Landratsamtes Haßberge unter (09521) 27-600 (Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag, 8 bis 12.30 Uhr) anmelden.
Das gilt nächste Woche in Schulen und Kitas
Aufgrund der aktuellen Inzidenzwerte gelten in der kommenden Woche folgende Regeln: An den 4. Klassen der Grundschule, der Jahrgangsstufe 11 an Gymnasien und Fachoberschulen sowie in Abschlussklassen findet Präsenzunterricht oder Wechselunterricht statt, je nachdem, ob die Abstandsregeln eingehalten werden können. In allen übrigen Schularten und Jahrgangsstufen findet Distanzunterricht statt. Am Präsenzunterricht und an Präsenzphasen des Wechselunterrichts dürfen nur Schüler teilnehmen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen können.
Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuung und organisierten Spielgruppen bleiben geschlossen. Die Regelungen zur Notbetreuung bleiben unberührt.
Geschäfte bleiben geschlossen
Die nächtliche Ausgangsbeschränkung von 22 bis 5 Uhr bleibt bestehen, ebenso wie die Kontaktbeschränkungen. Erlaubt sind damit nur Treffen des eigenen Hausstandes mit höchstens einer weiteren Person – Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgerechnet. Der Einzelhandel bleibt mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf geschlossen. Erlaubt ist hingegen "Click & Collect", also die Abholung bestellter Waren. Ein Corona-Test ist dafür nicht nötig.
Kostenlose Corona-Schnelltests werden in den Testzentren in Haßfurt, Hofheim, Ebern, Eltmann und Maroldsweisach angeboten. Eine Anmeldung ist dafür nicht nötig. Daneben suchen weitere Kommunen derzeit ehrenamtliche Helfer für die Einrichtung weiterer Teststationen. PCR-Tests sind möglich im Testzentrum am Kreisabfallzentrum in Wonfurt. Hierfür ist eine Anmeldung nötig, entweder über das Kontaktformular auf der Homepage des Landkreises oder unter Tel.: (09521) 27-720 (Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr).