zurück
Haßfurt
Der ewige Kandidat: Stephan Schneider will zum vierten Mal versuchen, Bürgermeister von Haßfurt zu werden
Der Lokalpolitiker der SPD lässt sich von seinen bisherigen drei Niederlagen nicht abschrecken. Jede neue Kandidatur sei eine neue Chance, sagt er.
Dieses Foto entstand im März 2008, also vor 17 Jahren: Herausforderer Stephan Schneider (links) gratuliert Bürgermeister Rudi Eck zur Wiederwahl. 2026 will Schneider wieder antreten.
Foto: Wolfgang Sandler (Archivfoto) | Dieses Foto entstand im März 2008, also vor 17 Jahren: Herausforderer Stephan Schneider (links) gratuliert Bürgermeister Rudi Eck zur Wiederwahl. 2026 will Schneider wieder antreten.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 06.04.2025 02:31 Uhr

Die Antwort ist so kurz wie die meistgehörte vor dem Traualtar: "Ja ich will", sagt Stephan Schneider. Doch es geht hier nicht um Hochzeit, sondern um das Amt des Bürgermeisters in Haßfurt. Dreimal schon hat Schneider da für die SPD kandidiert, jeweils vergeblich. Aber, wie er auf Anfrage der Redaktion am Montagmorgen bestätigt: Er will es auch ein viertes Mal versuchen.

Schneider ist 51 Jahre alt und seit fast 20 Jahren im lokalpolitischen Geschäft. Er zog nach der Kommunalwahl 2008 erstmals in den Stadtrat ein, dem er seither ununterbrochen angehört. Und seit der darauffolgenden Wahl 2014 ist der beim BRK-Kreisverband Haßberge tätige Notfallsanitäter auch Mitglied des Kreistags.

Den entscheidenden Schritt machte Schneider aber 2007. Da wählten ihn die Genossinnen und Genossen zum Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Haßfurt. Der Vorsitz war für ihn das ideale Sprungbrett, um sich in der eigenen Partei zum Bürgermeisterkandidaten aufzuschwingen.

2008: Ein beachtlicher Erfolg gegen Rudi Eck

Tatsächlich erzielte Stephan Schneider ein Jahr später einen Achtungserfolg gegen den damaligen Amtsinhaber Rudi Eck, der zu diesem Zeitpunkt noch CSU-Mitglied war (später parteilos). Schneider holte fast 37 Prozent der gültigen Wählerstimmen. Viele Beobachtende sahen in diesem Ergebnis auch ein Protestverhalten gegen Rathauschef Eck; andererseits konnte es als gute Ausgangsbasis Schneiders für kommende Wahlen interpretiert werden.  

Sechs Jahre später aber standen die Vorzeichen für Stephan Schneider nicht besser. Zwar konnte der heutige Altbürgermeister Eck altersbedingt nicht mehr antreten, keiner der Bewerber hatte also den berühmten Amtinhaberbonus. Doch aus Schneiders SPD hatte Günther Werner Interesse an einer Kandidatur angemeldet; und weil Schneider ihm dabei im Wege stand, wechselte Werner kurzerhand zur Wählergemeinschaft. Die CSU schickte Georg Hiernickel ins Rennen. Der Rest ist Geschichte: Werner und Hiernickel schafften es in die Stichwahl, die Werner gewann; Stephan Schneider war nach dem ersten Wahlgang mit knapp 24 Prozent der Stimmen ausgeschieden.

2020 schließlich setzte sich Bürgermeister Günther Werner schon im ersten Anlauf mit 59,3 Prozent gegen Volker Ortloff von der CSU (27,5 Prozent) und Schneider (13,2 Prozent) durch. 

Entscheidung der Wähler nicht vorherzusehen

Man könnte also sagen: Stephan Schneiders Abschneiden bei der Bürgermeisterwahl ist von Mal zu Mal schlechter geworden. Schreckt ihn das nicht ab? "Nein, jede neue Kandidatur ist eine neue Chance", meinte der SPD-Politiker am Montagmorgen unverdrossen. Die Entscheidung der Wählerschaft sei nicht vorherzusehen, die Stimmung in der Bevölkerung könne sich schnell ändern und mit ihr das Wahlverhalten. Seinen Optimismus hat Stephan Schneider also auf keinen Fall verloren.

Der vorerst letzte Anlauf 2020  (von links): Volker Ortloff (CSU) und Stephan Schneider (SPD) fordern Bürgermeister Günther Werner (Wählergemeinschaft) vergeblich heraus.
Foto: Silvia Gralla (Archivfoto) | Der vorerst letzte Anlauf 2020  (von links): Volker Ortloff (CSU) und Stephan Schneider (SPD) fordern Bürgermeister Günther Werner (Wählergemeinschaft) vergeblich heraus.

Sollte Bürgermeister Günther Werner nicht mehr antreten – Werner selbst scheint sich noch nicht entschieden zu haben –, dann ist sich Stephan Schneider sicher: Kaum ein anderer Kandidat oder eine andere Kandidatin werde mit so einer langen kommunalpolitischen Erfahrung und Expertise werben können, wie er. "Zudem bin ich im Landkreis bestens vernetzt", sagt Schneider und meint damit auch seine Kontakte ins Landratsamt.

Nominierung erst im Sommer

Allerdings: Die Lust alleine, wieder zu kandidieren, reicht nicht. Schneider muss bei diesem Unterfangen auch seine SPD hinter sich wissen. Spätestens im Juli werden die Haßfurter Ortsvereine (Kernstadt und Stadtteile) dann offiziell und per Wahl die Person bestimmen, die sie ins Rennen um das Bürgermeisteramt schicken. Eine gewisse Vorentscheidung könnte aber schon in der Vorstandssitzung im April fallen. Sollte sich nicht bald jemand aus der Deckung trauen – und danach sieht es wohl nicht aus –, dürfte wieder alles auf den Dauerkandidaten Stephan Schneider hinauslaufen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Martin Sage
CSU
Georg Hiernickel
Günther Werner
Landratsamt Schweinfurt
Stephan Schneider
Traualtare
Wählergemeinschaft Marktsteinach
Wählerstimmen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top