Die derzeit deutschlandweit immer stärker grassierende Omikron-Variante breitet sich auch im Landkreis Haßberge weiter aus. So zählt das Gesundheitsamt inzwischen 45 bestätigte Fälle mit der als hochansteckend geltenden Mutante. Noch vor einer Woche vermeldete die Behörde elf nachgewiesene Fälle. Gesundheitsexperten erwarten, dass die Omikron-Variante die bislang vorherrschende Delta-Mutation ablösen und das Infektionsgeschehen schon bald dominieren wird.
Währenddessen verliert das in den vergangenen Tagen deutlich gestiegene Infektionsgeschehen im Landkreis Haßberge zumindest vorerst an Schwung. So meldet das Gesundheitsamt am Freitagmittag 18 nachgewiesene Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bestätigten Fälle im Landkreis Haßberge auf 8604 (Stand: 07. Januar, 12.30 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei einem Wert von 204,1 (Stand: 07. Januar 0.00 Uhr) und ist damit im Vergleich zum Vortag (231,4) wieder gesunken. Fünf Corona-Patienten werden laut Landratsamt derzeit stationär in Kliniken behandelt, niemand davon intensivmedizinisch.
So sieht die Infektionslage in den einzelnen Gemeinden aus
Derzeit sind laut Gesundheitsamt 268 Personen im Landkreis Haßberge mit dem neuartigen Virus infiziert. Dabei unterscheidet sich das nachgewiesene Infektionsgeschehen je nach Gemeinde deutlich: Hochburg, zumindest in absoluten Zahlen, ist derzeit die Stadt Haßfurt mit derzeit nachweislich 60 aktiven Corona-Fällen. Gefolgt von den Gemeinden Knetzgau (29) und Ebelsbach (25). Zumindest keine nachgewiesenen Fälle gibt es derzeit in den Gemeinden Breitbrunn, Bundorf und Burgpreppach. Dass solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, legen Aussage von Gesundheitsexperten zur Dunkelziffer bei Corona-Infektionen nahe: Demnach bleibt mindestens die Hälfte von ihnen unerkannt.
Beim Blick auf die aktiven Corona-Fälle je 1000 Einwohner zeigt sich, dass das aktuelle Infektionsgeschehen derzeit im Maintal besonders hoch ist. So liegt die Gemeinde Stettfeld mit einem Wert von 10,4 an der traurigen Spitze. Dahinter folgen die Gemeinden Theres mit derzeit 8,6 aktiven Fällen je 1000 Einwohner sowie Ebelsbach mit 6,5. Für den gesamten Landkreis Haßberge liegt diese Zahl deutlich unter jener der Hochburgen, nämlich bei einem Wert von 3,2.
Rund ein Jahr ist es nun her, dass die Impfkampagne gegen das Coronavirus in Deutschland angelaufen ist. Die Bilanz im Landkreis Haßberge fällt beim Blick auf die aktuellem Zahlen eher nüchtern aus. Hier sind inzwischen zwar 66,9 Prozent der Bevölkerung vollständig immunisiert. In den vergangenen vier Monaten (seit 6. September 2021) stieg diese Quote aber lediglich um 8,9 Prozent. Zudem hinkt der Landkreis seit Beginn der Corona-Impfungen dem bundesweiten Schnitt deutlich hinterher. Dieser lag am Freitag bei 71,6 Prozent.
Mindestens 34,6 Millionen Menschen haben in Deutschland inzwischen zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das entspricht 41,6 Prozent. Auch hier liegt der Landkreis Haßberge zurück. Denn dort haben sich nach Angaben des Landratsamtes inzwischen 37,7 Prozent der Menschen für einen sogenannten Booster entschieden. Das sind 31 799 Personen. Wie belastbar diese Zahlen angesichts zahlreicher Sonderimpfaktionen und Betriebsimpfungen am Ende wirklich sind, lässt sich jedoch nicht abschließend beurteilen. Mit einem dritten Impfzentrum, das ab kommenden Montag in Ebelsbach an den Start geht, möchte der Landkreis seine Kapazitäten weiter ausbauen.
Landratsamt beschränkt Zugang: 3G-Regelung für Besucher
Nachdem die Haßfurter Stadtverwaltung den Zugang für Besucherinnen und Besucher beschränkt hatte, zieht nun auch das Landratsamt Haßberge nach. Ab Montag, 10. Januar, gelte auch beim Zutritt zur Kreisverwaltungsbehörde sowie deren Nebenstellen eine 3G-Nachweispflicht: also geimpft, genesen oder getestet. Das geht aus einer Pressemitteilung der Behörde hervor. Die entsprechenden Nachweise mit Personalausweis oder Reisepass würden am Haupteingang des Landratsamtes überprüft.
Die Behörde begründet diesen Schritt mit dem aktuellen steigenden Infektionsgeschehen. Durch die Zugangsregelung solle der Schutz der Besucherinnen und Besucher sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht werden. Schnelltests seien 24 Stunden, PCR-Tests 48 Stunden ab Probeentnahme gültig. Schülerinnen und Schüler, die an ihrer Schule regelmäßig getestet werden, benötigen demnach keinen zusätzlichen Nachweis. Für Kinder bis zum sechsten Geburtstag sowie Kinder, die noch nicht eingeschult sind, gelte die 3G-Regelung nicht.