Baugrundstücke sind in vielen Teilen des Landkreises heiß begehrt. Doch vielerorts ist es gar nicht so einfach, eines der gefragten Grundstücke zu erwerben – vor allem im beliebten Maintal.
Die Redaktion hat bei allen 26 Kommunen im Landkreis Haßberge nachgefragt, wo es freie Bauplätze gibt, wo derzeit Grundstücke verkauft werden und in welchen Gemeinden künftig weitere Baugebiete erschlossen werden. Hier finden Sie die Informationen zu den Orten im östliche Maintal: Sand, Zeil, Ebelsbach, Eltmann und Stettfeld.
55 Bauplätze in Sand sind in privater Hand
In Sand am Main gibt es noch freie Bauplätze, die bereits erschlossen sind. Dabei handelt es sich allerdings um 55 Baulücken innerorts, die alle in Privatbesitz sind. Die Bereitschaft der Privateigentümer, ihre Bauplätze zu verkaufen, schätzt die Gemeinde als "äußerst gering" ein. Die Kommune plant derzeit ein komplettes Neubaugebiet mit 50 Parzellen. Erschlossen werden soll, "sobald die Gemeinde die geeigneten Grundstücke in Besitz bekommt", informiert Matthias Zink, Amtsleiter von Sand am Main.
Die Erschließung ist für 2024/2025 geplant, verfügbar sollen die Bauplätze dann ab 2025/2026 sein. In welchem Bereich das Neubaugebiet entstehen wird, steht derzeit noch nicht genau fest: Möglich wären Grundstücke im Gebiet "Stückäckern", "Altensetz" oder "Oberer Wasen". Hier gibt es laut Zink mehrere Möglichkeiten.
Sicher ist aber, dass auf den Bauplätzen ein Bauzwang liegen wird. Das bedeutet, dass der Käufer oder die Käuferin die Pflicht haben, ihr Haus innerhalb einer bestimmten Zeit zu errichten. Außerdem sollen die Bauplätze nach einer Prioritätenliste vergeben werden. Der genaue Quadratmeterpreis der erschlossenen Bauplätze ist laut Zink noch nicht absehbar.
Zeil plant kleines Neubaugebiet "Setzbach"
Ähnlich ist die Lage auf der anderen Mainseite. In Zeil gibt es zwar ebenfalls noch rund 20 Bauplätze. Einer davon liegt in Schmachtenberg, jeweils zwei in Ziegelanger und in Krum, die restlichen befinden sich in der Kernstadt. Doch all diese Bauplätze sind Eigentum von Privatpersonen.
Bürgermeister Thomas Stadelmann sieht keine große Bereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer, Bauplätze an Interessierte zu verkaufen. "Hin und wieder wurde aber in der Vergangenheit ein Bauplatz verkauft", so der Bürgermeister. Wer beim Versuch, ein Grundstück aus Privatbesitz zu erwerben, kein Glück hat, der muss sich noch etwas gedulden: Derzeit plant die Stadt ein kleines Baugebiet namens "Setzbach", aktuell wird der Bebauungsplan aufgestellt.
Zehn neue Bauplätze sollen zwischen der letzten Wohnbebauung in Zeil und dem Hainfriedhof in Richtung Krum entstehen. Die Quadratmeterpreise für die Grundstücke sind noch nicht bekannt. Die Erschließung beginnt voraussichtlich im kommenden Jahr, fertig werden soll der "Setzbach" Mitte 2024.
Die Grundstücke vergibt die Stadt Zeil nach einem bestimmten Schema: "Wir haben eine Warteliste, die wir nach und nach abfragen werden", sagt Stadelmann. Und wer dann einen Bauplatz bekommt, muss diesen innerhalb von drei Jahren nach der Beurkundung des Grundstücksverkaufs bebauen.
Planung des Neubaugebiets "Herrenwald" in Ebelsbach liegt auf Eis
Wer durch Ebelsbach und seine Gemeindeteile schlendert, der sieht dort noch so einige unbebaute Grundstücke. Diese sind bereits voll erschlossen. 45 davon befinden sich in Ebelsbach und Gleisenau, jeweils fünf in Schönbrunn und Rudendorf, zehn in Schönbach sowie zwölf weitere in Steinbach. Alle baufertigen Grundstücke sind laut Bürgermeister Martin Horn aber bereits in Privatbesitz.
Wer in der Kommune bauen möchte, hat derzeit wohl schlechte Karten, an einen bereits verkauften Bauplatz zu kommen. "Auch nach mehrmaligen Nachfragen war keine Verkaufsbereitschaft vorhanden", erklärt der Bürgermeister. Auf Eis gelegt ist außerdem auch die Planung des Neubaugebietes Herrenwald, das oberhalb der zuletzt bebauten Straßen auf dem Hang entstehen sollte. Grund dafür sei die wirtschaftliche Lage.
Neue Baugrundstücke in der Buhlleite in Eltmann und in Roßstadt
Auch in der Stadt Eltmann gibt es noch freie Bauplätze – auch sie gehören nicht der Kommune, sondern Privatpersonen. Die Bereitschaft, dass eben jene unbebaute Grundstücke an Interessenten verkauft werden, schätzt die Stadt als gering ein.
Doch für Bauwillige gibt es eine gute Nachricht: Sowohl in der Buhlleite in Eltmann ist die Erschließung von circa zehn weiteren Bauplätze geplant als auch im Gemeindeteil Roßstadt. Dort soll ein komplettes Neubaugebiet mit rund 40 Bauplätzen entstehen.
Los geht's in Roßstadt 2023. Ein Jahr später sollen die neu erschlossenen Bauplätze dann für Interessenten verfügbar sein. Wann genau in der Buhlleite erschlossen wird, ist derzeit noch unklar, wie Sebastian Schilling, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Eltmann informiert. Klar ist aber: Auf den Grundstücken wird ein Bauzwang liegen. Und: Sie werden nach Eingang der Bewerbungen vergeben.
23 kommunale Bauplätze in Stettfeld ab 2023
"Aktuell gibt es keine verwertbaren Baugrundstücke, da diese in privater Hand sind und nicht verkauft werden", informiert Bürgermeister Alfons Hartlieb auf Nachfrage der Redaktion. Derzeit ist die Gemeinde aber dabei, 28 Bauparzellen zu im Neubaugebiet "Brunnwiese II" zu erschließen.
Das neue Baugelände schließt sich an die bestehende Siedlung "Brunnwiese" und "Rudendorfer Weg" im Südosten an, mit Blick auf das Sportgelände und den Rudendorfer Wald. 23 Bauplätze werden laut Hartlieb "in gemeindlicher Hand sein und mit einem Bauzwang von fünf Jahren ab Mai 2023 zur Bebauung freigegeben werden."
Der Quadratmeterpreis liegt voraussichtlich bei 160 Euro, so der Bürgermeister. Die Gemeinde habe schon Anfragen zu den Bauplätzen bekommen – aber noch nicht für alle. "Der Gemeinderat wird sich in der Oktobersitzung zur Vergabe Gedanken machen, auch ob wir schon Vorverträge machen werden", erklärt Hartlieb.
Sie zieht es in einen anderen Teil des Landkreises? In den kommenden Tagen wird diese Redaktion auch noch Informationen zu Bauplätzen in weiteren Teilen des Landkreises veröffentlichen.
Denkt denn keiner an die Zukunft?
Da wird alles zugepflastert und zubetoniert - bis auf den letzten Quadratzentimeter, der noch verfügbar ist. Selbst die Grundstücksgrößen werden nicht dem selbst gemachten „Mangel an Bauplätzen „ angepasst .
Kinder und Enkelkinder müssen sich dann in diesen Häusern wohlfühlen, da diesen bereits heute jeder Grund und Boden genommen wird. Ist dieses Vorgehen nicht egoistisch den Nachkommen gegenüber?
Zudem gehen durch die Wegnahme der letzten Grünflächen notwendige Ackerflächen und Biodiversität verloren. Gerade in den (besonders in diesem Jahr auffällig gewordenen) Zeiten des Klimawandels ist sichtbar und spürbar geworden, welchen Schutz Bäume und Hecken bieten, Schutz vor Hitze und Sturzflut. Schützen also wir die Natur!
Das muß verboten werden!