
Wenn in den Ortskernen eine Vielzahl an Häusern leer steht, dann sind Kommunen gut beraten, sich um dieses Problem zu kümmern. Zu diesem Zweck zusammengeschlossen haben sich Aidhausen, Bundorf, Burgpreppach, Ermershausen Hofheim, Maroldsweisach und Riedbach. Sie bilden gemeinsam die mehrfach ausgezeichnete Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem die Innenentwicklung der beteiligten Kommunen zu fördern. Auch die Gemeinden im Haßbergkreis nördlich des Maintals, die nicht der Hofheimer Allianz angehören, nämlich Breitbrunn, Kirchlauter, Pfarrweisach, Rentweinsdorf und Untermerzbach sowie die Städte Ebern und Königsberg, legen großen Wert auf die Innenentwicklung.
Weil sich aber nicht jeder Bauwerber dafür begeistern lässt, ein leerstehendes Haus zu kaufen, stellen auch diese Kommunen Bauplätze zur Verfügung, wie unsere Umfrage unter allen Kommunen der Region ergeben hat. Trotz Nachfrage der Redaktion kam allerdings keine Rückmeldung von den Bürgermeistern aus Riedbach und Burgpreppach.
Die Stadt Hofheim hat derzeit lediglich über Ortsabrundungen vereinzelte Bauplätze zu vergeben. Das Angebot der übrigen befragten Kommunen bewegt sich zwischen zwei (Breitbrunn) und zwölf (Pfarrweisach) zum Verkauf stehenden Bauplätzen. Mancherorts allerdings sind diese bereits großteils oder vollständig reserviert.
Die Gemeinde Aidhausen verfügt über ein Baugebiet, für das zudem eine Erweiterung geplant ist, auch in Bundorf sowie dem Ortsteil Kimmelsbach gibt es noch Baugrund innerhalb eines Neubaugebiets. Ebern verfügt über Neubaugebiete in den Stadtteilen Unterpreppach und Reutersbrunn, die Gemeinde Kirchlauter hat in Neubrunn eines zu bieten. Auch in Ermershausen, Königsberg, Maroldsweisach, Pfarrweisach und Untermerzbach gibt es bebaubaren Grund auf der grünen Wiese. Lediglich in Rentweinsdorf und Breitbrunn heißt es derzeit: Fehlanzeige.
Wenngleich nahezu alle Gemeinden aus Haßgau und Haßbergen bei unserer Umfrage den hohen Stellenwert der Innenentwicklung betonen, laufen doch vielerorts Planungen für weitere Neubaugebiete. So will die Gemeinde Breitbrunn eines im Hauptort und in Lußberg erschließen, Bundorf stellt kleinere Gebiete in Stöckach und Walchenfeld in Aussicht.
Die Stadt Ebern will nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Stadtteilen weitere Flächen in Bauland umwandeln, auch in Kirchlauter und dem Gemeindeteil Neubrunn soll in naher Zukunft neuer Raum für Eigenheime bereitgestellt werden. Königsberg plant vorerst in der Stadt sowie in den Stadtteilen Holzhausen und Hofstetten Neubaugebiete. Auch Rentweinsdorf, Pfarrweisach, Aidhausen und Maroldsweisach stellen weitere Erschließungen in Aussicht. Keinerlei diesbezügliche Planungen laufen dagegen aktuell in Ermershausen, Untermerzbach und in der Stadt Hofheim.
Stark unterschiedlich sind die Aussagen aus den Rathäusern zu den aktuellen Quadratmeterpreisen für erschlossenes Bauland. Die Spanne reicht je nach Lage von 18 Euro pro Quadratmeter, die in bestimmten Bereichen Bundorfs fällig werden bis zu 90 Euro für ausgewählte Flächen in Hofheim. Verhältnismäßig günstig bauen lässt sich nicht nur in Bundorf, sondern auch in Aidhausen (28 bis 36 Euro) oder in Ermershausen (32 Euro).
Zwischen 35 und 60 Euro werden im Markt Maroldsweisach fällig, Breitbrunn und Kirchlauter verlangen derzeit 65 Euro. Im Bereich von 25 bis 75 Euro bewegt sich der Quadratmeterpreis für Flächen in Ebern. Zwischen 70 und 80 Euro müssen Bauwillige im Jahr 2021 auch in Untermerzbach, Rentweinsdorf und Pfarrweisach investieren.
Was schnelles Internet angeht, da sind die Kommunen im Haßgau gut dabei. Die meisten Städte und Gemeinde haben bei unserer Umfrage angegeben, in den aktuellen Neubaugebieten bereits Glasfaseranschlüsse bieten zu können – im besten Fall mit Glasfaser bis ins Haus (FTTH-Technik). Nicht ganz so rosig sieht es bei Bauplätzen aus, die in schon länger erschlossenen Bereichen liegen. Lediglich als „ausreichend, aber bei weitem nicht gut und ausbaufähig“ bezeichnet Rentweinsdorfs Bürgermeister Steffen Kropp die Internet-Bandbreiten in seiner Marktgemeinde.
In Ebern, Untermerzbach, Pfarrweisach, Ermershausen und Maroldsweisach haben junge Familien mit Kindern finanzielle Vorteile beim Kauf eines Bauplatzes. So lässt beispielsweise die Stadt Ebern beim Bauplatzkauf pro Kind 2000 Euro beim Kaufpreis nach. Gleiches gilt für Pfarrweisach. Einen prozentualen Kaufpreisnachlass, der mit Anzahl der Kinder steigt, gewährt der Markt Maroldsweisach.
Und in Untermerzbach bekommen bauwillige Eltern für die ersten beiden Kinder sogar 7500 Euro und für jedes weitere 1000 Euro beim Kauf eines Bauplatzes von der Gemeinde erlassen. Die Kinder dürfen dafür nicht älter als 15 sein. Die Zuwendung gibt es aber auch für Kinder, die innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb des Grundstücks erst geboren werden.
Geradezu ins Schwärmen gerät eine Vielzahl der Verantwortlichen in den Rathäusern bei dieser Frage. Wobei die Antworten sich im Großen und Ganzen auf einen Nenner bringen lassen: Die ländlich geprägte Region bietet eine schöne Natur, ein reges Vereinsleben, gute Freizeitangebote und eine allgemein gute Infrastruktur mit Kindergärten, Schulen, medizinischer Versorgung und nahen Einkaufsmöglichkeiten.
Wer über ein eigenes Auto verfügt, für den ist auch der Weg in die Oberzentren Schweinfurt und Bamberg kein Problem. Selbst Coburg ist vom Norden des Landkreises aus schnell erreicht. Außerdem sprechen für einen Bauplatz im Norden die im Vergleich zum Maintal vielerorts günstigeren Quadratmeterpreise.