
Im Jahr 1230 wird die Siedlung Ebern als „civitas“ beschrieben: Ein kleiner befestigter Ort, rundherum mit Mauern, Palisaden und Türmern. Seither hat sich viel getan. Die Stadt ist gewachsen und hat sich entwickelt. „Gut entwickelt“, bestätigt Tanja Zürl, Mitarbeiterin im Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, „trotz einiger Rückschläge, wie beispielsweise der Schließung der Bundeswehrkaserne oder der Verlegung des Amtsgerichtes nach Haßfurt.“

Was sich in der Tat getan hat, davon können sich Interessierte am Samstag, 13. Mai, überzeugen. Die Stadt Ebern beteiligt sich zum ersten Mal am bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ und stellt durch die Städtebauförderung umgesetzte Maßnahmen vor.
Zeitgleich findet in Ebern auch der durch den Landkreis Haßberge ausgerichtet Tag der Innenentwicklung statt. „Es wird viel zu entdecken und zu staunen geben“, verspricht Bürgermeister Jürgen Hennemann im Vorfeld.
Für den Landkreis Haßberge und Ebern ist das Thema Innenentwicklung sehr wichtig, um den demografischen Auswirkungen entgegenzusteuern. „Ortszentren sollen nicht aussterben, sondern wieder belebt werden und an Attraktivität gewinnen“, betont Regionalmanagerin Susanne Wolfrum-Horn von der Kreisentwicklung Haßberge.
Der Landkreis hat vor diesem Hintergrund die Projektträgerschaft des Leader-Projektes „Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung“ übernommen, in dessen Rahmen der Tag der Innenentwicklung in Ebern durchgeführt wird. „Anhand von Beispielen in der Stadt Ebern soll aufgezeigt werden, dass aus ehemals leer stehenden und sanierungsbedürftigen Gebäuden attraktiver innerörtlicher Wohn- und Gewerberaum entstehen kann“, verdeutlicht die Regionalmanagerin die Bedeutung des „Tags der Innenentwicklung und der Städtebauförderung“.

Weiße Luftballons als Wegweiser
Die ersten Fördergelder in Sachen Städtebau flossen in Ebern im Jahr 1978. Es fiel der Startschuss für die Altstadtsanierung. „Damit konnten und können wir die Herausforderungen einer Kleinstadt bewältigen“, bewertet Tanja Zürl die Fördergelder. Es wurden bereits verschiedene Parkplätze rund um die Altstadt realisiert, der Grauturm als auch der Storchenturm saniert. Und auch das Ämtergebäude in der Rittergasse, in dem die Verwaltungsgemeinschaft Ebern ihren Sitz hat, erhielt dadurch eine Grunderneuerung. Erst kürzlich wurde die Umgestaltung des Bahndamms fertiggestellt werden.

Am Samstag werden all diese geförderten Projekte und Baumaßnahmen in Ebern mit fliegenden weißen Luftballons gekennzeichnet und mit interessanten Informationstafeln ausgestattet sein. Wo es was zu sehen gibt, das zeigt ein Stadtplan, der von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Kreisentwicklung angefertigt wurde und bereits jetzt im Bürgerbüro der Verwaltungsgemeinschaft Ebern abgeholt oder im Internet unter www.ebern.de eingesehen werden kann.
Doch nicht nur die Kommune kann bei Städtebaumaßnahmen durch Bund und Länder unterstützt werden. Auch Bürger, die in der Altstadt ein heruntergekommenes Häuschen wieder bewohnbar machen wollen, dürfen einen Förderantrag einreichen. „Privatmodernisierungen sind eine große Herausforderung“, gibt Tanja Zürl vom Eberner Bauamt zu, die bei derartigen Anfragen unterstützt und als Bindeglied zwischen Bauherr und der Städtebauförderung auftritt. „Das geht nur zu dritt“, weiß sie aus Erfahrung. Förderauflagen und Ausschreibungskriterien müssen erfüllt werden, es braucht eine lange Vorlaufzeit und die Bauherren sind verpflichtet, ihre Rechnungen offen zu legen. „Das ist ohne ein Planungsbüro kaum machbar“, so Zürl, „eine sehr langatmige Sache.“
Dass es aber trotzdem möglich ist, zeigt die Realität: Am Samstag werden acht Eigentümer ihre Privathäuser – unter anderem in der Rosengasse 11, Marktplatz 13, Klein Nürnberg 10 sowie Gemünder Mühle und Jesserndorf – Tür und Tor öffnen und einen Blick hinter die neuen alten Fassaden gestatten.
Die Bauherren werden dabei für Fragen und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung stehen. Tanja Zürl und Susanne Wolfrum-Horn freuen sich über die Bereitschaft der Bürger, die umgestalteten Häuser der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Vielleicht packt dadurch der Mut zum Förderantrag ja noch einige andere Bauherren“, so Zürl.
In Kooperation mit dem Landkreis Haßberge erwartet die Stadt Ebern viele Interessierte, die sich am Samstag auf die Entdeckungstour machen. Von 15 bis 18 Uhr werden die Gebäude geöffnet sein, und weiße Luftballons an den Gebäuden werden den individuellen Rundgang leiten.
Grauturm geöffnet
Am Historischen Rathaus bewirten die Fleisch- und Wurstfreunde Heubach-Ebern mit Getränken und Bratwürsten. Und gegenüber am Marktplatz 13 hält die Rummelsberger Diakonie Kaffee und Kuchen bereit.
Der Bürgerverein Ebern öffnet an diesem Tag den Grauturm, und so spricht nichts gegen eine Entdeckung von Ebern aus vielen verschiedenen Perspektiven.
Tag der Innenentwicklung und Städtebauförderung in Ebern
Der Tag der Innenentwicklung und Städtebauförderung in Ebern findet am Samstag, 13. Mai, von 15 bis 18 Uhr in der Eberner Altstadt sowie Gemünder Mühle und Jesserndorf statt.
Präsentiert werden städtebauliche Projekte und Privatmodernisierungen, die mittels Gelder verschiedener Förderprogramme umgesetzt werden konnten. Die Hausherren der einzelnen Objekte öffnen ihre Türen und stehen für Fragen zur Verfügung.
Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter:
www.leader-hassberge.de (Aktuelles)
Die Informationsbroschüre mit Stadtplan zu diesem Aktionstag liegt am Samstag an verschiedenen Stellen aus, kann bereits vorher im Bürgerbüro der Verwaltungsgemeinschaft Ebern abgeholt werden.