
Malerische Weinberge, ein reizvoller Blick über das Maintal, historische Rebhänge und steile Winzertreppen sind Kennzeichen der Rundwanderung auf dem Abt-Degen-Steig in Zeil am Main im Landkreis Haßberge. Auf schmalen Pfaden passiert man die Ruine Schmachtenberg, die von alten Zeiten und Kriegen erzählt. Der Weg bietet nicht nur Naturerlebnisse, sondern auch spannende Einblicke in die Weinbaugeschichte Frankens.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Rundwanderung auf dem Abt-Degen-Steig ist 7,5 Kilometer lang. Die Tour startet in der Stadt Zeil am Main im Landkreis Haßberge. Die Route führt vom Zeiler Stadtteil Schmachtenberg über den Stadtteil Ziegelanger bis kurz vor Steinbach durch die Weinhänge und über die Ruine Schmachtenberg wieder zurück.
Der hier dargestellte Streckenverlauf ist nur eine der möglichen Varianten. Der Steig durchzieht die gesamten Weinberge zwischen Zeil am Main und Steinbach und bietet immer wieder Möglichkeiten, die Tour mit Strecken in unterschiedlichen Längen individuell abzukürzen - oder auszudehnen.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Zeil am Main ist mit dem Auto über die Autobahn A70 und im Anschluss über die St2427 zu erreichen. Die Tour startet im Stadtteil Schmachtenberg in der gleichnamigen Straße kurz nach dem Feuerwehrhaus. Mit etwas Glück findet man direkt in der Straße einen Parkplatz. Andernfalls gibt es sowohl am Bahnhof in Zeil oder am Altstadtparkplatz kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt am besten vom Schweinfurter Hauptbahnhof mit einem Regionalzug bis nach Zeil. Von Bahnhof sind es rund zehn Minuten zu Fuß zum Startpunkt. An der Straße Schmachtenberg gibt es auch eine Bushaltestelle. Diese wird unter anderem von den Linien 1151 (Schweinfurt), 1154 (Haßfurt) und 1175 (Bischofsheim) angefahren.
Der Rundweg lässt sich von Zeil am Main, Ziegelanger oder Steinbach beginnen. Wir haben die Tour in Zeil am Main begonnen. Wer in Ziegelanger startet, parkt auf dem Wanderparkplatz an der B26. In Steinbach gibt's in der Dorfstraße ausreichend Parkmöglichkeiten.

3. Warum sollte ich dorthin?
Der Wanderweg macht es Ausflüglern besonders leicht, die Besonderheiten des Weinbaus und die Weinberge zu erleben. Schließlich ist man hier in mittelalterlichen Rebhängen und auf alten Winzertreppen unterwegs.

Seinen Namen hat der Steig von dem in Zeil am Main gebürtigen Abt Alberich Degen. Er hat mit den Zisterzienser-Mönchen im 17. Jahrhundert maßgeblich zum Anbau und zur Verbreitung der Silvanerrebe in Franken beigetragen. Auch über ihn kann man auf der Wanderung einiges erfahren.
4.Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der mit einigen Informationstafeln gesäumte Weg verläuft durch ein historisches Weinbaugebiet, dessen Hänge bis heute von einer Ansammlung kleiner Rebflächen geprägt sind. Die alten Trockenmauern und die schmalen Stufen dazwischen erzählen von einer beeindruckenden Kulturlandschaft, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat.

Über eine steile Winzertreppe geht es auf dem Höhenweg oberhalb des Naturschutzgebietes Pfaffenberg zunächst auf offener Flur weiter. Nach der Ziegelangerer Steige folgen schmale, verwunschene Pfade, die sich schlängelnd durch den Wald ziehen, bis man die Ruine Schmachtenburg erreicht.


Die historische Stätte wurde einst als reines Machtzeichen des Bamberger Bischofs erbaut, jedoch in Kriegen immer wieder zerstört. Von der Ruine an folgt noch eine kurze Passage, bevor man den Ausgangspunkt wieder erreicht. Die Route ist mit einem grünen Bocksbeutel ausgeschildert.
Da es sich bei dem Abt-Degen-Steig um ein Wegenetz handelt, kann die Beschilderung an mancher Kreuzung verwirren. Deshalb empfiehlt es sich, die Tour mit einem gpx-Track zu laufen.

- Hier geht's zur Tour auf Komoot
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Für die Rundwanderung sollte man rund zweieinhalb Stunden veranschlagen. Wer die Strecke mit Genuss wandert und dem Abenteuer des Ausflugs genügend Zeit zum Entfalten lässt, wird vermutlich etwas länger brauchen, dafür aber entspannter ankommen.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist ganzjährig wanderbar. In der kälteren Jahreszeit oder nach Regen können die Passagen auf den naturnahen Wegen und auch auf der steilen Winzertreppe rutschig sein. Da sollte man auf jeden Fall an griffiges Schuhwerk denken. Rund um die Wege entlang der Ruine gibt es derzeit Warnschilder, die auf erhöhte Astbruchgefahr hinweisen. Das Betreten dort erfolgt auf eigene Gefahr.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Mit einer gewissen Grundfitness ist die Tour für alle Altersgruppen geeignet. An manchen Passagen ist Trittsicherheit gefragt. Im unteren Bereich der Hanglage ist der Weg barrierearm, hier können also auch Familien mit Kinderwägen und Rollstuhlfahrer unterwegs sein.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In Zeil am Main gibt es eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten, vom Imbissladen bis zum Restaurant. Man findet gutbürgerliche Gerichte und internationale Küche. Auch in der nahegelegenen Winzergemeinde Ziegelanger gibt es einige gastronomische Angebote, die zu einer Pause einladen.
Im Frühjahr und Herbst gibt es rund um die Tour außerdem einige Heckenwirtschaften, die sporadisch geöffnet haben. Am besten im Vorfeld über die Öffnungszeiten informieren.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Nach der Tour bietet sich ein Bummel durch die Fachwerkstadt Zeil am Main an. Wer mehr über die Gemeinde erfahren möchte, kann eine Stadtführung buchen oder an einer Hexenführung teilnehmen. Besuchenswert ist auch das Dokumentationszentrum im Hexenturm oder das Käppele oberhalb von Zeil.

- Die Stadt Haßfurt strahlt durch einen bunten Wechsel von Mittelalter und Moderne. Die historische Innenstadt ist geprägt von faszinierenden Bauwerken wie dem Rathaus, der zweitürmigen Stadtpfarrkirche und den beiden Tortürmen. Ein Bummel durch die Altstadt führt zu herrlichen Blicken auf den Main, verwunschenen Winkeln zwischen alten Häusern und einem ganz besonderen Bauwerk, der Ritterkapelle.
- Kopfsteinpflaster und malerische Gassen locken in Königsberg in Bayern zu einem Besuch. In der historischen Altstadt, die insgesamt unter Denkmalschutz steht, hat quasi jedes Fachwerkhaus seine eigene Geschichte.





