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Zeil
Eine Zukunft für die Vergangenheit
Erfreut über die große Resonanz bei seinem Vortrag, machte Joachim Zeune ein Erinnerungsbild vom Publikum.
Foto: Katja Then | Erfreut über die große Resonanz bei seinem Vortrag, machte Joachim Zeune ein Erinnerungsbild vom Publikum.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 27.11.2022 02:41 Uhr

Der Burgenforscher und Mittelalterarchäologe Dr. Joachim Zeune referierte in Zeil über die Burgruine Schmachtenberg und die Zeiler Stadtmauer. Etwa 130 Gäste waren zu dem Vortrag ins Rudolf-Winkler-Haus gekommen, der im Rahmen des Landkreis-Kulturprogramms Kunststück stattfand. Zeune, der ein Büro für Burgenforschung in Eisenberg-Zell im Allgäu betreibt, war an der Sanierung der Burgruine von 1995 bis 2007 sowie an der Stadtmauer 1995 bis 2010 maßgeblich beteiligt.

Zeune ging zunächst auf die Forschungsarbeiten an der Ruine Schmachtenberg ein, bei denen zahlreiche interessante Erkenntnisse gewonnen werden konnten. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass die Burg früher über insgesamt sechs Türme, darunter ein großer Wohnturm, verfügt hatte. Bei der Sanierung wurde vorhandener Bestand gesichert und teilweise befundgetreu rekonstruiert. Dabei griff das Team um Joachim Zeune zum Teil sogar auf mittelalterliche Bauweisen zurück, etwa bei der Rekonstruktion der Bogenarchitektur. Um diese mit einem Lehrgerüst wiederherzustellen, nutzen die Archäologen die originalen Gerüstlöcher in der Burgmauer aus dem 15. Jahrhundert. Als Abschluss der Sanierung entstand eine virtuelle Rekonstruktion der Burg, die in einem Film auf der Internetseite der Stadt Zeil zu sehen ist (www.denkmal-zeil.de).

Im Anschluss stand die Stadtmauer im Mittelpunkt des Vortrags. Stadtbefestigungen, so Zeune, seien im Mittelalter wichtig für die Außenwirkung und Repräsentation der Städte gewesen. Vor allem in der Zeit der Hussiteneinfälle in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, hätten viele Städte auf eine wehrhafte Stadtmauer gesetzt. So sei auch die Zeiler Stadtbefestigung in dieser Zeit deutlich erweitert worden. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts sei sie jedoch in keinem guten Zustand mehr gewesen. Kriege früherer Jahrhunderte, städtebauliche Veränderungen des 19. Jahrhunderts und später die Privatnutzung von Mauerteilen durch Grundstückseigentümer, hätten dem Bestand deutlich zugesetzt. Von daher sei die Sanierung ab 1995 ein großer Gewinn für die Stadt Zeil gewesen.

Von: Monika Göhr (Pressesprecherin, Landratsamt Haßberge)

 
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