Sie ist die bedeutendste Kunstgalerie im Landkreis Haßberge: die Galerie im Saal in Eschenau. Am Wochenende feierten Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf den 25. Geburtstag ihrer Galerie. Unter dem Motto "Format 25" trugen 27 namhafte Künstlerinnen und Künstler mit Kunstwerken dazu bei, das Jubiläum mit einer ansprechenden Ausstellung zu würdigen.
Vom Tanzsaal einer Gaststätte zur Kunstgalerie
Gemeinsam mit seiner Frau Eleonore gründete Egon Stumpf 1999 im Knetzgauer Ortsteil Eschenau die "Galerie im Saal". Seit nunmehr 25 Jahren finden hier auf drei Ebenen wechselnde Ausstellungen statt. Seit 20 Jahren gibt es zudem an den Adventssonntagen einen weihnachtlichen Kunstmarkt. Der Name "Galerie im Saal" hat seine Wurzeln in der Tradition des Hauses, in welchem sich die Ausstellungsräume befinden: Wo heute Bilder in Öl, Acryl, Aquarell und vielen anderen Kunstrichtungen sowie Schmuck aus der Region und aus dem Rest der Welt zu bewundern sind, war früher ein Tanzsaal der benachbarten ehemaligen Gaststätte.
"Jeder Besuch in der Galerie ist beeindruckend, sei es die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler oder die Ausführungen des Galeristen", lobte eine Besucherin. In 25 Jahren hatte es Egon Stumpf immerhin auf 20 Stunden mit seinen Reden gebracht, wie er bemerkte. Am Galeriefest hatte er zwar nur eine halbe Rede parat, wie er schmunzelnd erklärte. In dieser hatte er sich auf die ihm typische Art und Weise mit Wortspielereien zu Nettigkeiten über Kunst und über Künstlerinnen und Künstler verloren.
Lisa Wölfel lobt die gute Zusammenarbeit mit ihren "Lieblingsgaleristen"
"Es ist ein toller Weg", wie der Künstler Werner Henkel aus Bremen bemerkte, "von Diplompädagogen mit Jugendheim zu Galeristen mit eigener Galerie zu wechseln." "Immer mit Herzlichkeit dabei", attestierte nicht nur der Bremer Künstler, sondern auch die aus Haßfurt stammende Künstlerin Lisa Wölfel, die ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt heute in Leipzig hat. Sie dankte im Namen aller für die gute Zusammenarbeit. Der Landkreis dürfe sich stolz zeigen, so eine Galerie auf dem Lande zu haben.
"Für mich sind es meine Lieblingsgaleristen geblieben", fand Wölfel herzliche Worte des Dankes. Wobei sie auch unbequeme Worte fand: "Künstler, denen es nicht mehr gut geht, sind gezwungen, auf die Straße zu gehen, um zu demonstrieren". Für die Galerie wünschte sie sich: "Ich hoffe, es geht noch viele Jahre mit der Galerie im Saal weiter."
"Bis es uns die Füße wegzieht", versprach Egon Stumpf. Er und auch seine Frau Eleonore empfinden die Arbeit in der Galerie bereichernd. "Es macht Spaß, mit den Kunstschaffenden zu arbeiten", sagte Stumpf. Das Geschäft laufe seit zehn Jahren eher schlecht und werde immer schlechter. Die rückläufige Entwicklung sei eine allgemeine Erfahrung, auch von anderen Galerien. Der Weihnachtsmarkt in der Galerie in Eschenau würde das Geschäft retten.
Ausstellung im Schloss nur noch durch private Sponsoren möglich
Im Schloss Oberschwappach, wo die Galeristen ebenfalls seit knapp 20 Jahren im Auftrag der Gemeinde Knetzgau und in Kooperation mit dem Kulturverein Museum Schloss Oberschwappach regelmäßig im Westflügel Ausstellungen organisieren, könnten diese ohne private Sponsoren nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Kunstwerke würden sich Freunde und Bekannte der Galeristen oder der Kunstschaffenden kaufen.
"25 Jahre bereichern Eleonore und Egon mit Kunstausstellungen das kulturelle Leben, nicht nur in unserer Gemeinde Knetzgau, sondern auch über die Grenzen des Landkreises hinaus", würdigte Bernhard Jilke die Arbeit der Galeristen. Er sprach nicht nur als Gemeinderat und Vertreter der Kommune, sondern auch als Freund und Sympathisant der ausstellenden Kunstschaffenden. Inzwischen schaue Jilke in viele vertraute Gesichter, die für ihn durch ihre Kunstwerke das Leben bereichern würden.
Die Ausstellung ist an den ersten drei Adventssonntagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.