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BAD KISSINGEN
Wieder in Jogginghosen in die Schule
Julia Back
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:58 Uhr

In Zukunft können die Bad Kissinger Realschüler wieder in Jogginghosen zum Unterricht kommen. Dies bestätigte Schulleiter Torsten Stein auf Anfrage dieser Redaktion. In einer E-Mail schreibt er: „Die von mir gegebenen Hinweise zu einer angemessenen Kleidung in der Schule sind lediglich als Impuls und als Anregung zu verstehen.“

Dass vier Sätze im Elternbrief der Realschule für einen derartigen Wirbel sorgen – das hatte der neue Direktor an der Realschule sicherlich nicht geahnt. Nachdem er zum neuen Schuljahr von Bad Brückenau an die Schule in Bad Kissingen gewechselt war, hatte er die Hausordnung geändert: Jogginghosen, zu knappe Kleidung, Shirts mit gewaltverherrlichenden Aufdrucken sowie Kopfbedeckungen waren im Schulgebäude tabu. Dies traf auf Unverständnis vieler der knapp 800 Schüler.

„Suboptimale Formulierung“

Nach der Berichterstattung dieser Redaktion griffen auch andere Medien, wie Bayern 1 oder die „Süddeutsche Zeitung“ das Thema auf. Stein relativierte nun seine Entscheidung. „Die ursprüngliche Formulierung war suboptimal, da der wünschenswerte, dabei aber fakultative Charakter nicht deutlich genug zum Ausdruck kam“, schreibt der 41-jährige Schulleiter dieser Redaktion.

Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Unterfranken, Karlheinz Lamprecht, bestätigt, dass es kein Kleiderverbot an der Schule gebe. „Die Schulleitung in Bad Kissingen wird intensiv mit Schülern und Eltern über das Thema sprechen“, sagt er. Stein habe bereits mit den Gremien der Schule gesprochen, erklärt der Kissinger Realschuldirektor in seiner E-Mail.

Bei manchen bleibt die Jogginghose trotzdem noch im Kleiderschrank

„Bislang hat sich noch keiner getraut eine Jogginghose anzuziehen“, sagt ein Realschüler. Offiziell wusste der Schüler am Donnerstag noch nichts von der Aufhebung der Regel. „Bis jetzt wurde uns noch nichts gesagt“, erklärt der Jugendliche, der aus Angst vor etwaigem Ärger lieber anonym bleiben möchte. Und bis ein Lehrer die Änderung bestätigt, lässt er seine Jogginghose noch im Schrank.

 
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  • f. p.
    Vollkommen zu Recht, wird hier der so stark auftretende Rektor getadelt. Ich wäre in dieser Angelegenheit knallhart geblieben. Eine Traininghose ist kein Straßenkleidung und für mich genauso ekelhaft, wie manche Menschen die sich statt eines T Shirts, Hemd, Poloshirt oder ähnliches, ein feinripp Unterhemden anziehen und sich mit kurzer Hose und Badelatschen im Sommer in der Fußgängerzone ins Cafe setzen und ein Bier trinken.Trainingshosen sind nur in Berichten von RTL total "COOL". Ansonsten sind halt nur Assig!
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  • R. A.
    Kaum bläst der Wind ins Gesicht, fällt er um.
    Das soll eine Autorität sein?
    Das Zurückrudern mit politisch korrekten Floskeln ist ein Armutszeugnis.
    Er sollte sich hinstellen und argumentieren, er ändere die Entscheidung an dem Willen der Mehrheit.
    Es ist aber nicht seine Meinung und er steht zu seiner Entscheidung.
    Das wäre in meinen Augen gelebte Demokratie.
    Somit wäre der Verlust verschmerzbar und in 4 Wochen denkt keiner mehr drüber nach.
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  • r. r.
    Vielleicht sollte die Lee(H)erschaft mit guten Beispiel vorangehen. Geputzte Schuhe,
    anständige Frisur, gepflegter Bart, Anzug mit Krawatte , saubere Fingernägel, geputzte Zähne. Kontrolle durch die Schulsprecher, bei Nichtbeachtung wird durch Polizei abgeführt.
    Das wäre sicherlich auch im Sinne der Lehrerschaft ?? zwinkern
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  • A. M.
    und Schülern nun den Mut sich wieder zu kleiden wie sie wollen! Schön, dass ein Umdenken auf Seiten des Schulleiters so schnell stattgefunden hat.

    Jede junge Generation hat sich mit Anfeindungen der Alten auseinandersetzen müssen. Zu meiner Zeit waren es die beliebten Walkmans. Damals wurde uns auch der endgültige Untergang des Abendlandes prophezeit!
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  • M. P.
    merken Sie nicht wie sich die Gesellschaft am Rande der Zivilisation befindet! Als " Anton" hat und kennt man doch die Vergleiche, jetzt sprechen doch schon die Internet-Spezialisten von "nicht mehr beherrschbar" Beschleunigung, atomare Bedrohungen, keine Fairness - Rücksichtslosigkeit, schwache Gutmenschen an den westlichen Regierungen. Ich war Unternehmer d. Jahres bei e Bay, ich kann schon mitreden, was so abläuft u. ein Pessimist bin ich auch nicht.
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  • J. S.
    Nicht erst PISA hat gezeigt, dass die Beurteilung schulischer Leistungen durch das Lehrpersonal auch von sachfremden, nicht leistungsbezogenen Kriterien abhängt. Wissenschaftler untersuchten nun, ob die Benotungspraxis von Lehrern auch durch die physische Attraktivität der Schüler beeinflusst wird. Und siehe da: Gutes Aussehen verbessert tatsächlich die Schulnote. Bei der Spanne zwischen den unattraktivsten und attraktivsten Schülern zeigte sich ein "Schönheitseffekt" von fast einer Note. Dieser Effekt hat sich nach Angaben der Forscher stärker ausgewirkt als jeder der klassischen Einflussfaktoren Bildung der Eltern, Migrations- oder Scheidungshintergrund und Geschlecht. Die Ergebnisse dieser Analyse machen die hohe Alltagsrelevanz attraktiven Aussehens auch für die Notengebung deutlich. Deshalb, so fordern die Wissenschaftler, müsse über diesen Effekt in der Lehrerbildung aufgeklärt werden. Quelle: Imke Dunkake u. a.: Schöne Schüler, schöne Noten? PYSCHOLOGIE HEUTE; Mai 2013, S. 18.
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  • M. M.
    irgendwie typisch KG ... siehe Brunnenstelen in der Fußgängerzone usw. einmal Hü & einmal Hott ....
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  • J. S.
    Einfach mal vier Wochen lang eben keine Jogginghosen anziehen. Und so ihrem neuen Schulleiter etwas aus der Patsche, aus der Verlegenheit helfen. Damit wäre allen geholfen. Nicht wahr? Manchmal kehren neue Besen halt mal zu gut. Auch richtig?
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  • C. H.
    Gleich mal schön plamiert. Weiter so, gleich wieder weg. So gewinnt man Respekt bei seinen Schülern.
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  • U. S.
    Man kann sich auf vielerlei Arten plamieren. Eine davon ist die Rechtschreibung. Die besagt, dass plamieren eigentlich mit b geschrieben wird.
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  • M. P.
    jawohl H. Lehrer aber blamiert mit "p" geschrieben hört sich wie in diesen Fall aggressiver an. Hoffentlich hab ich alles richtig geschrieben. grinsen
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  • R. Ö.
    doch viel wichtiger ist, das man einen Kommentar begreift!
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  • J. S.
    Welche Blamage wiegt wohl schwerer? Ein Flüchtigkeitsfehler oder der vermeintliche "Entdecker" genauer, der, der den anderen an den öffentichen Pranger stellt? Rechtschreibung ist eine Sekundärtugend, die nicht allerorts und schon gar nicht zu allen Zeiten gepflegt worden ist. Die deutschen Klassiker kannten keine Rechtschreibung. Warum versteift man sich heute so pedantisch auf sie? Mir gefällt, dass bei anderen Kommentatoren der noch "hohe" Stellenwert der Rechtschreibung hinterfragt wird. Wenn man mehr Schreibvarianten zulässt - schließlich kommt es darauf an, dass die geschriebenen Wörter verstanden werden, und nicht, dass sie korrekt geschrieben sind - wird sich die Zahl der schreibenden Kommentatoren sicher erhöhen. "Reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist!", halt. Und "Zeit ist Geld!"
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  • M. P.
    H. Torsten Stein, meinen Hut lass ich auf. Ich hatte 40 Likes bekommen, weil ich Ihre Entscheidung mutig und toll fand. So schnell umkippen find ich ärgerlich... eines Schulleiters unwürdig.
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