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Standpunkt: Selbstständigkeit statt Bevormundung
Julia Back
 |  aktualisiert: 03.10.2016 03:34 Uhr

Was signalisiert es Lehrern, wenn Schüler in der Pause eine Mütze tragen? Ist es nicht egal, was auf dem Kopf ist – so lange etwas im Kopf ist?

Der neue Direktor an der Realschule wollte mit der Änderung der Hausordnung Wertschätzung für die Schule vermitteln. Dabei hat er es jedoch an Respekt gegenüber seinen Schülern fehlen lassen. Warum eine Regelung an einer Schule einführen, deren Schulalltag er noch nicht erlebt hatte. Wäre es nicht besser gewesen, erst mit den Schülern zu sprechen, bevor man sie mit solch gravierenden Änderungen überfällt?

Natürlich: Kleidung mit beleidigender Botschaft hat in der Schule nichts zu suchen. Dann ist es wichtig mit den Schülern zu sprechen, wie es der Schulleiter auch vor hat. Aber Bevormundung einer ganzen Schülerschaft sollte in keiner Schule das richtige Konzept sein. Kleidung war schon jeher ein Mittel Heranwachsender, Individualität auszudrücken und so zu einer eigenständigen Person heranzuwachsen.

Wie pädagogisch wertvoll können Regeln sein, die Schülern erklären, was an ihrem Erscheinungsbild konform ist und was nicht. Ist es nicht sinnvoller, den jungen Menschen nahezubringen, dass es nicht auf ihr Äußeres ankommt, sondern dass es ihre inneren Werte sind, die zählen? Und welcher Ort wäre hierfür besser geeignet als die Schule.

 
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Julia Back
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Kommentare
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  • carolink
    Mir fällt zu den nun schon seit einigen Jahren laufenden, mit Verve geführten "Kleiderordnungs-Vorschriften"-Dispute an deutschen Schulen nur ein anderes absurdes Thema ein, das in ähnlich scharfer Form geführt wird, jedoch genauso von Geisterdebatten dominiert wird: Die sogenannte "Flüchltlingskrise", die gar keine ist.

    Hier wie dort, werden Scheinkonflikte mächtig aufgeblasen, mit einer gehörigen Portion Emotionen beladen, mit Klischees und Angstmythen überfrachtet, mit wüsten Spekulationen über die angeblich fatalen Folgen gewürzt, bis am Ende des Tages die halbe Nation vor Auf- und Erregung sich wie Psychopathen auf Freigang benimmt. :-o

    Wenn wir an deutschen Schulen wirklich keine anderen *Probleme* haben, als den Streit um Rocklängen, Schlabberlook und ärmellose Tops, dann läuft wirklich etwas sehr schief in der Bildungsrepublik Deutschland. Marode Klassenzimmer, Lehrer mit unsicheren Zeitverträgen, überfrachtete Lehrpläne, usw. usf. wären Themen zum Streiten und Aufregen.
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  • Kelle@radiorimpar.de
    Innere Werte? Wenn sie denn welche hätten, die Jogginghosenträger. Da fehlt es oft an den banalsten Benimm-Grundkenntnissen, und wer schon mal erlebt, hat, dass so jemand auch genauso angezogen zu seinem Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung gegangen ist, der hat dann keine Fragen mehr. Mit den Schülern reden - auch so eine "hehre Floskel". Ich empfehle der Autorin mal eine Woche am Stück Praxis in einer staatlichen Realschule oder Mittelschule. So schärft man seinen Blick auf Realitäten. zwinkern
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  • Funkenstern
    Wenn die Wertevermittlung von zuhause aus und die erforderliche Erziehung vollkommen versagt, dann kommen solche Sachen bei raus. wenn du morgens im Sommer an einer Schule vorbei musst und du siehst was da reinwallt, machst du dir über die Zukunft deiner Rente schon so deine Gedanken. Die werdenden Damen gehen zur Modenschau, die weichgespülten Softis kommen im Schlabberlook und glauben, lieber 6 Stunden Schule als gar keinen Schlaf.
    Als Lehrer / -in hätte ich auch keinen Bock, solche Fratzen zu Gesicht zu bekommen.
    Jeglicher Respekt vor dem Gegenüber fehlt. Das zieht sich dann durch die Zukunft weiter. Stichwort Polizei- und Retteraggessionen, ... Die Liste könnte lange werden.
    Nachdem die Eltern schon in der Vorschule versagen, ist später wenig zu retten, wenns im eigenen Hirn denn dann noch nicht irgendwann klickt.
    mein Sohn wollte auch in der 7. Klasse Harzer werden. Hier fing er die einzige Schelle seines Lebens. Doch die sass und hat genutzt. Heute können wir drüber lachen.
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