Oberelsbach

Wie geht man um mit dem Wolf?

Für alle Betroffenen gibt es am Freitag, 24. Mai, in der Elstalhalle eine Infoveranstaltung "Weidetag Rhön - Weidemanagement und Herdenschutz für Rinder, Schafe und Ziegen".
Ein Wolfschutzhund auf der Weide von Rhönschäfer Josef Kolb.  Thomas Pfeuffer       -  Ein Wolfschutzhund auf der Weide von Rhönschäfer Josef Kolb.  Thomas Pfeuffer
| Ein Wolfschutzhund auf der Weide von Rhönschäfer Josef Kolb. Thomas Pfeuffer

Jetzt ist es passiert. Ein Wolf hat in der Rhön drei Schafe gerissen. Wie die Fuldaer Zeitung berichtet, hat sich der Vorfall bereits Mitte April in Mittelkalbach - nicht weit von der bayerischen Landesgrenze bei Motten - ereignet. Das zuständige Hessische Landesamt für Naturschutz hat demnach eine DNA-Analyse in Auftrag gegeben. Die habe ergeben, dass definitiv ein Wolf die Tiere getötet hat. Nach dem Bericht geht das Hessische Umweltministerium davon aus, dass es sich um ein durchziehendes Tier handelt. Hinweise, dass ein Wolf in Hessen heimisch ist, gebe es nicht.

Weidetierhaltung wichtig

Dieser Vorfall macht deutlich: Es kann immer wieder passieren, dass ein Wolf Weidetiere angreift. Auch wenn die Wölfin, die in Rhön-Grabfeld lebt, sich bislang ausschließlich von Wildtieren ernährt. Entscheidend dafür, dass Wolfsrisse verhindert werden, ist ein gutes Weidetiermanagement, macht Susanne Wüst, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Rhön-Grabfeld deutlich.

In Rhön-Grabfeld gibt es ein starkes Interesse an der Weidetierhaltung. Schafe , Ziegen oder auch Rinder sind als Weidetiere für die Landschaftspflege sowie die Erhaltung und Förderung der Biodiversität der Kulturlandschaft unverzichtbar, betont Wüst. Kleinere Betriebe könnten die Belastung durch Wolf und den teuren Wolfsschutz möglicherweise nicht stemmen und aufgeben, befürchtet sie. Nicht zuletzt, da die zuständigen Ministerien und Behörden in Bayern noch keine eindeutigen Förderzusagen für Wolfsschutzmaßnahmen machen. Es räche sich nun, dass mit den Planungen zu lange gezögert wurde, kritisiert Wüst.

Um die Belastungen zu minimieren, müssten alle Tierhalter in der Region beim Herdenschutz mitmachen, damit der Wolf nicht lernen könne, wie er zum Beispiel Weidezäune überwinden kann, betont Wüst. Würde er das lernen, hätten alle verloren.

Um alle Betroffenen auf den aktuellen Stand zu bringen, organisiert der Landschaftspflegeverband gemeinsam mit Claudia Hartmann und Josef Kolb am Freitag, 24. Mai in der Oberelsbacher Elstalhalle eine Infoveranstaltung unter dem Motto "Weidetag Rhön - Weidemanagement und Herdenschutz für Rinder, Schafe und Ziegen ".

Wie kann Weidehaltung wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll geschehen? Wie können/müssen Weidetierhalter unterstützt werden? Was tun im Umgang mit großen Beutegreifern?, so lauten einige der Fragen, die an diesem Tag behandelt werden sollen. Nach der Begrüßung um 9 Uhr referiert Siegfried Steinberger von der Landesanstalt für Landwirtschaft, ein Spezialist für Weidetierhaltung, zum Thema "Weidemanagement für Rinder". Daran schließt sich ein Vortrag über das Thema Weidemanagement für Schafe und Ziegen an, bevor gegen 11.15 Uhr Bernd Blümlein vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) das Thema "Wolfsmanagement in Bayern" in den Blick nimmt. "Praktischer Umgang mit der Bedrohung Wolf" lautet gegen 12 Uhr das Thema von Norbert Böhmer, einem Landwirt und Weiderinderhalter aus Oberfranken.

An ein gemeinsames Mittagessen schließt sich um 14 Uhr eine Exkursion mit dem Bus an, die zur Rinderweide der Familie Hartmann, zur Schafweide der Weidegemeinschaft Rhönschaf und zur Rhönschafherde des Bund Naturschutz an der Kalten Buche führt.

Anmeldungen und weitere Infos beim Landschaftspflegeverband Rhön Grabfeld, Tel.: 09771/946 02 oder landschaftspflegeverband@rhoen-grabfeld.de

 
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