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Hammelburg
Virales Instagram-Video: Schon mehr als 1,5 Millionen Menschen sahen den rappenden Pfarrer aus Hammelburg
Thomas Eschenbachers Predigt im Hip-Hop-Style zieht unfassbar weite Kreise. Kreativ oder zum Fremdschämen? Wie unterschiedlich die rund 800 Kommentare ausfallen.
Thomas Eschenbachers Predigt-Rap ist ein Renner in den Sozialen Medien.
Foto: Screenshot Simon Snaschel | Thomas Eschenbachers Predigt-Rap ist ein Renner in den Sozialen Medien.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 14.04.2023 11:58 Uhr

Ein solches Publikum hatte Thomas Eschenbacher mit Sicherheit noch nie. Der Instagram-Beitrag dieser Redaktion mit einem Video vom Predigt-Rap des Hammelburger Pfarrers wurde bis zum Mittwoch, 8. März, mehr als 1,3 Millionen Mal aufgerufen.

Fast 33.000 Userinnen und User haben den Beitrag inzwischen geliked, also mit "Gefällt mir" markiert. Rund 800 Kommentare wurden dazu geschrieben. Eine Reichweite, von der viele Influencerinnen und Influencer träumen dürften.

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Eschenbacher hatte die Predigt am Faschingssonntag als Rap dargeboten, stilecht bekleidet mit Goldkette, Sonnenbrille und Kappe. Im Hintergrund liefen Hip-Hop-Beats. In seiner Gemeinde kam das gut an, so Eschenbacher. In den Sozialen Netzwerken gehen die Reaktionen nun, wohl nur folgerichtig bei der Masse an geteilten Meinungen, weit auseinander.

Fast 800 Kommentare: Die Meinungen zum Predigt-Rap gehen weit auseinander

Von "zeitgemäß und kreativ" über "ich finde die Aktion cool und sympathisch", allerdings auch bis hin zu "enormer Fremdschämfaktor, sorry" oder "da kann ich als Christ nur den Kopf schütteln, das zieht die Religion komplett ins Lächerliche" war die gesamte Bandbreite der Reaktionen vertreten.

Eschenbacher beteiligte sich selbst an der Diskussion. "Ich denke, dass es offensichtlich ist, dass ich nicht der Rapper-King bin", räumte er auf Instagram ein, machte vor allem aber einen Standpunkt deutlich: "An die Fremdschämer ein Zitat aus der Predigt: Nur wer nichts macht, macht nichts falsch."

Mit negativen Kommentaren kann Thomas Eschenbacher gut umgehen

Im Gespräch mit dieser Redaktion ist Eschenbacher überwältigt von der Masse an Reaktionen auf seinen Gastauftritt als Hip-Hopper. "Irgendwie bin ich sprachlos, ich fasse es nicht. Wahnsinn, so etwas hätte ich mir nie im Leben vorstellen können", so der 57-Jährige.

Er selbst sei noch nicht lange bei Instagram angemeldet. Und habe genug Abstand, um die Flut an Kommentaren und deren Inhalte entsprechend einordnen zu können. "Das Gerede ist doch ganz normal. Es gab viele Rückmeldungen, auch privat an mich, die total ermutigend waren. Insgesamt bin ich total zufrieden. Wenn von mehr als einer Million Menschen, die das Video gesehen haben, es nur 10.000 gut finden und sich der Kirche damit etwas annähern, bewirkt es ja schon etwas."

Hip-Hopper fragen nach einem Feature mit dem rappenden Pfarrer

Viele Leute haben Eschenbacher unter negativen Kommentaren auch in Schutz genommen. "Es ist natürlich schön, wenn Menschen hinter mir stehen", so der Geistliche. Es gehe ihm in erster Linie darum, ein Signal dafür zu setzen, mit einer gewissen Lockerheit auf die Kirche zu schauen.

Erreicht hat Eschenbacher damit nun auch Zielgruppen, mit denen er wohl nicht gerechnet hatte. Für diese Woche hat sich das Fernsehen bei ihm in Hammelburg angekündigt. Und eine christliche Hip-Hop-Gruppe habe ihn zu einem Feature, also einem gemeinsamen Musikprojekt, animieren wollen. "Aber mir ist schon bewusst, dass ich kein Rapper bin", sagt er und lacht.

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Den Spaß an der Sache lässt er sich von negativen Rückmeldungen nicht nehmen. "Ich lasse mich auch von diesen unfassbaren Zugriffszahlen nicht blenden. Entscheidend ist, dass es für die Kirche vor Ort war und da auch gut angekommen ist." Dennoch sei es eine gewisse Form der Wertschätzung, dass eine solche Masse an Menschen etwas wahrnimmt, "was ich eigentlich in gewisser Art schon seit 30 Jahren mache", so der Pfarrer.

Dass er nun für den Faschingssonntag 2024 eine gewisse Erwartungshaltung geschürt hat, ist Eschenbacher bewusst. "Ich hatte noch nie so früh daran gedacht, aber jetzt mache ich mir natürlich Gedanken", so der Geistliche augenzwinkernd.

 
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  • P. K.
    Ja, Moment mal, es gibt ja nicht nur Missbrauch in der katholischen Kirche. Es gibt ja noch die vielen haupt- und ehrenamtlichen Menschen in der Kirche, die es wirklich gut und mit Respekt und Abstand gemeint haben

    .Es ist also unendlich traurig, dass auch diese Mitarbeiter'innen unter dem Misdbrauch subsumiert werden.
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    Die Werte dieser Kirche sind offen gelegt.
    In Gedenken an die Millionen Seelen, die von Vertretern dieser Sekte in den letzten 2023 Jahren missbraucht wurden.
    Ist das jetzt Netiquette genug?
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  • H. Z.
    Superpredigt!!!! Der Pfarrer holt sicherlich wieder Menschen in die Kirche. Seine Gottesdienste sind bestimmt rappel voll!! Das müsste doch im Sinne der Oberen sein. Seine Kollegen im Kirchenamt sollten sich diesen Mann und diesen Stil zum Vorbild nehmen. Auch die "Ewiggestrigen" Woelke, Oster, Meyer, besonders Vorderholzer, usw. sollten zu einem Seminar beim Eschenbacher verpflichtet werden.
    In Würzburg wird doch ein Weihbischof gesucht. Also schreibt alle nach Rom und Würzburg: "Eschenbacher muss zum Weihbischof von Würzburg eingesetzt werden"!! 👍👍
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  • K. F.
    ne - lieber nicht! Eschenbacher soll Pfarrer bleiben. Da kommt er näher an Menschen heran.
    Es müsste halt mehrere Eschenbacher geben und weniger Woelkis!
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  • H. Z.
    Aber als Bischof könnte er doch mehr bewegen. Er könnte den Jung positiv beeinflußen und eventuell die Woelki's kalt stellen.
    Ist nur so eine Idee, es wird ja eh nichts daraus.
    Eschenbacher soll halt weiter rappen, nicht nur am Faschingssonntag!
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  • P. L.
    Affig !
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    Nee!!! Super! 👏👍
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  • R. A.
    Ausnahmsweise kann man dem gardner mal beipflichten. Ob man die Kirche nun mag oder nicht, es wird andauernd rumgemosert, dass die Bediensteten im ewig gestrigen verharren.
    Auch für den Pfarr" ist Fastnacht, also darf er seine Aktivitäten anpassen. Alles andere ist Scheinheiligkeit der katholischen Jünger, die sich wie das Fähnchen im Wind verhalten.
    Super Aktion. Daumen hoch!
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  • S. W.
    Mir sind Religionen lieber die auch mal über sich selbst lachen können, als die die wegen Karikaturen zu Mördern werden!
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  • P. K.
    Die Kirche muss neue Wege gehen, um die Frohe Botschaft zu verkünden.
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  • G. W.
    Mir persönlich ist der gregorianische Gesang lieber.
    Aber ich habe kein Problem damit, wenn ein Pfarrer die frohe Botschaft mit fetten Beats unterlegt; es ist ja in keiner Weise festgelegt, in welcher Stilrichtung die Verkündigung zu erfolgen hat.
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