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Bad Neustadt
Hip-Hop mit vielen Fotos: "The Swag Family" der Tanzschule aus Bad Neustadt und Bad Kissingen war dabei
Die Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt war Austragungsort einer Hip-Hop-Meisterschaft. Dort wurde deutlich, warum Hip-Hop in der Rhön weiblich ist.
Blick ins Publikum beim Deutschland-Cup im Hip-Hop in der Bürgermeister-Goebels-Halle Bad Neustadt.
Foto: Silvia Gralla | Blick ins Publikum beim Deutschland-Cup im Hip-Hop in der Bürgermeister-Goebels-Halle Bad Neustadt.
Andreas Sietz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:35 Uhr

Hip Hop ist eigentlich die Musik und der Lebensstil der Straßen in den Ghettos: Am Wochenende konnte man diesem Lebensgefühl in der Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt nachspüren bei der Meisterschaft im Hip-Hop-Tanzen. Tristan Kempf, der Tanzschulen in Bad Kissingen und Bad Neustadt betreibt, hatte das Event zusammen mit seinem Team des Tanzhauses organisiert. 

Bewundernswert, diese Akrobatik.
Foto: Silvia Gralla | Bewundernswert, diese Akrobatik.

Kein einfaches Unterfangen, schließlich steckten dem Team noch die Corona-bedingten tanz- und trainingsfeien Monate sowie die Vorbereitungen für jüngste IDO Hip-Hop-Weltmeisterschaft in Graz in den Knochen. Aber das erfolgreiche Abschneiden seiner Tanzgruppe "The Swag Family" sowie der Solotänzer und -tänzerinnen des Tanzhauses brachten noch einmal einen gehörigen Motivationsschub.

Pure Konzentration beim Auftritt.
Foto: Silvia Gralla | Pure Konzentration beim Auftritt.

Tänzer und Tänzerinnen aus ganz Deutschland

Der Deutschland-Cup war das erste Turnier der neuen Hip-Hop-Saison, feierte Bad Neustadt Premiere: Über 900 Tänzer und Tänzerinnen aus ganz Deutschland, von Bremerhaven bis Friedrichshafen am Bodensee und sogar eine Tanzgruppe aus Österreich waren gekommen. 1800 Fans feuerten die Tänzerinnen und Tänzer von der Tribüne aus an, aus den Lautsprechern kamen heiße Beats, auf der Tanzfläche wurde Hip-Hop geradezu zelebriert.

Es war trotz des Wettbewerbscharakters ein gelebtes Miteinander. Man wärmte sich gemeinsam auf, feuerte den anderen an und geizte nach der Darbietung auch nicht mit Applaus. Die Allgäuer hatten sogar Kuhglocken dabei, die Stimmung auf der Tanzfläche und den Zuschauerrängen war riesig. 

Es braucht viel Training, bis die Choreografie passt. 
Foto: Silvia Gralla | Es braucht viel Training, bis die Choreografie passt. 

Den Anfang machte "Rapper's Delight"

Der Name Hip-Hop stammt aus dem Song "Rapper's Delight" aus dem Jahr 1979. "Hip" heißt zu Deutsch "Hüfte", während "Hop" sich nicht wirklich übersetzen lässt, heißt es im Lexikon. Der Tanzstil vereint Rap, D-Jing, Breaken und Graffiti unter einem Dach. Seit den 1990er Jahren zählt die Hip-Hop-Szene wohl zu den populärsten Jugendkulturen in Deutschland.

Hip-Hop umfasst alle Tanzstile, die sich vor allem in den Straßen der amerikanischen Ghettos oder auf Schulhöfen entwickelt haben und lebt, wie auch "Streetdance", von der Improvisation. Man fühlt die Musik, inhaliert sie gerade zu und gibt sie an den Körper weiter.

Fotoserie

Besondere Werbung für Bad Neustadt

Bürgermeister Michael Werner zollte allen Teilnehmern seinen Respekt. Hinter dem, was so einfach aussieht, steckt jede Menge Training, bis die Choreografie passt. Vor allem lobte er die gute Nachwuchsarbeit. So unterstrich das Stadtoberhaupt, dass beim Tanz "Körper und Geist" geschult werden. Er bezeichnete die Veranstaltung als besondere Werbung für Bad Neustadt.

Tristan Kempf bezeichnete die Bürgermeister-Goebels-Halle als tollen Ort für Veranstaltungen dieser Größenordnung. Bad Neustadt sei als fast geografischen Mittelpunkt der Republik für jedes Team gut erreichbar.

900 Tänzer und Tänzerinnen aus ganz Deutschland kamen in die Bürgermeister-Goebels-Halle Bad Neustadt.
Foto: Silvia Gralla | 900 Tänzer und Tänzerinnen aus ganz Deutschland kamen in die Bürgermeister-Goebels-Halle Bad Neustadt.

Tristan Kempf war die innere Zufriedenheit sichtlich anzumerken. Er erntete von allen teilnehmenden Tanzschulen jede Menge lobende Worte und seine "Swag Family" konnte wertvolle Ranglistenpunkte für den Deutschen Cup und die Deutsche Meisterschaft sammeln. Diese sind für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in Nordmazedonien und die Weltmeisterschaft in Polen wichtig, betonte der Tanzlehrer. "Es sieht gut aus, dass wir im nächsten Jahr wieder international vertreten sind."

Wie Tristan Kempf zum Tanzen kam

Ihm selbst war das Tanzen nicht in die Wiege gelegt. Er stammt aus der "Bremer Ecke". Dort war es zu Konfirmation Brauch, einen Tanzkurs zu belegen. "Meine Mutter hat mich als 14-Jährigen mehr oder weniger dazu gezwungen, das Tanzbein zu schwingen." Sein erster Gedanke dazu: "Kommt gut bei den Mädchen an." Es war der Startschuss für eine lebenslange Leidenschaft, die er zum Beruf machte.

Auf die Frage, wie das Verhältnis der Geschlechter beim Hip-Hop sei, stellte er fest, dass in Großstädten rund 70 Prozent der Mädchen und 30 Prozent der Jungen sich von diesem Tanzstil begeistern lassen. Auf dem Land sind wohl 90 Prozent der Solotänzer weiblich. Aber die wenigen jungen männlichen Hip-Hopper seien mit Herzblut dabei.

Das Team aus 28 Wertungsrichtern und -richterinnen, alle aus teilnehmenden Tanzschulen und dem Verband sowie eine Wertungsrichterin aus der Slowakei als Ehrengast, hatten es bei ihrer Entscheidungsfindung und Punktevergabe nicht einfach.

 
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Kommentare
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  • huethi
    Hallo Rosaroth,
    über das Tanzevent haben wir im Vorfeld berichtet, siehe hier: https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/taf-deutschland-cup-hip-hop-am-5-und-6-november-in-bad-neustadt-900-taenzer-und-1500-zuschauer-werden-erwartet-art-10957659
    Viele Grüße aus der Redaktion!
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  • Rosaroth
    Warum liest man immer erst davon, wenn das Event vorbei ist.
    Frag mich schon, Fussball ist in Ihrer Zeitung immer präsenter.
    Ein weiteres Beispiel von dem man erst im Nachhinein las, war das Tischfussballturnier der DJK Salz.
    Sehr schade, denn ich haette mir beide Events auch gerne live angesehen.
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