Das Rakoczy-Fest in Bad Kissingen rückt näher. Traditionell am letzten Juli-Wochenende, diesmal also vom 26. bis 28. Juli, herrscht in der Stadt Ausnahmestimmung. Für die Staatsbad GmbH sowie die Stadt Bad Kissingen, die das Fest gemeinsam ausrichten, gehen die Vorbereitungen in die finale Phase. Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten die Veranstalter jetzt, was sich am Programm für das Rakoczy-Fest 2024 ändert.
Betroffen ist davon insbesondere der Freitagabend. Während am Eröffnungsabend lange der Programmpunkt "Die Saale brennt" verankert war, findet 2024 erstmals die "Rakoczy Illumination" am Multimedia-Brunnen im Kurgarten statt.
Eine Mischung aus Feuer-, Wasser-, Nebel- und Lichteffekten soll dabei unter tragenden Musikstücken eine besondere Show bieten, bei der auch die Historischen Persönlichkeiten eine bedeutende Rolle spielen sollen. Die Vorführung beginnt um 22 Uhr im Rosengarten.
Die "Rakoczy Illumination" soll 2024 für einen gelungenen Festauftakt sorgen
Stadt und Staatsbad GmbH versprechen sich davon eine gelungene Mischung aus Historie und Moderne. Das Rakoczy-Fest und dessen Programmpunkte entwickeln sich stetig weiter, so Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel im Rahmen des Pressetermins.
Aus mehreren Gründen habe man sich für die Neuerung am Freitagabend entschieden: "Zum einen war der Aufwand für die brennende Saale in Summe für alle Beteiligten einfach sehr groß, dazu haben die LEDs, die wir 2023 erstmals ausprobiert haben, nicht wie erhofft funktioniert", so Vogel. Man sei deshalb aufgerufen gewesen, sich etwas Neues auszudenken und mit der Lösung sehr zufrieden. Und hoffe nun, dass diese von den vielen Besucherinnen und Besuchern auch angenommen wird.
Rosenball am 15. Juni: Stadt und Staatsbad zeigen sich offen für konstruktive Kritik
Dass Veränderungen an Traditionsveranstaltungen in Bad Kissingen nicht immer bei allen gut ankommen, zeigt sich derzeit am vergangenen Rosenball, der gewissermaßen den Auftakt für die Rakoczy-Zeit bietet. Schon im Vorfeld der Veranstaltung am 15. Juni 2024 im Max-Littmann-Saal war dazu in diesem Frühjahr Kritik laut geworden.
Unter anderem daran, dass es für die Bad Kissinger Rosenkönigin kein Wahlprocedere mit drei Anwärterinnen im Rahmen des Balls mehr gebe. "Dadurch wurde einer der Höhepunkte dieses Ballabends zunichtegemacht", kritisierte eine Leserin nun im Nachgang des Balls in einem Schreiben an diese Redaktion.
Diese Wahl wird seit 2023 nicht mehr durchgeführt. Unter anderem, da das Budget für den Rosenball nach der Corona-Pandemie gekürzt wurde, hatte Mitorganisator Thomas Lutz von der Stadt Bad Kissingen im Vorfeld erklärt. Wie die Nachfolgerin der amtierenden Rosenkönigin Dana Rüttger 2025 bestimmt werde, sei offen. Das bestätigten Dirk Vogel sowie Bad Kissingens Kurdirektorin Sylvie Thormann im Rahmen des Pressetermins: "Für konstruktive Kritik sind wir immer offen", so Vogel.
Unterschiedliche Ansichten, was die Öffnung des Balkons im Max-Littmann-Saal angeht
Ebenfalls bleibt seit 2023 beim Rosenball der Balkon, für den zuvor vergünstigte Eintrittspreise galten, geschlossen. Daran wurde bereits vor dem diesjährigen Ball Kritik laut. Der Balkon in Kombination mit vergünstigen Preisen sei ideal, um auch Gäste in den Ball zu ziehen, die nicht den vollen Preis ausgeben können oder wollen, hatte die frühere Kreisrätin und Vorsitzende des Rakoczy-Fördervereins Anna Krug geäußert.
In einem Brief an diese Redaktion schreibt im Nachgang nun auch ein Leser: "Ich finde, dass man Menschen, die weniger Geld haben, nicht ausgrenzen darf. Die Möglichkeit, auf diesem Balkon den Rosenball zu genießen, muss es auch weiterhin geben."
Finanzierung von Events in Bad Kissingen laut Stadt und Staatsbad immer ein Balanceakt
Auch hierzu hatte die Staatsbad Bad Kissingen GmbH bereits vor dem Rosenball Stellung bezogen und erklärt, dass es inzwischen viele andere, niederschwellige Formate für eine jüngere Zielgruppe gebe. Zudem spiele auch hier die Wirtschaftlichkeit eine Rolle, unter anderem seien die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei geöffnetem Balkon ungleich höher.
Die Kritik am Format der Veranstaltung sei auch bei der Staatsbad GmbH angekommen, so Pressesprecherin Theresa Preisendörfer gegenüber dieser Redaktion. "Es wurden im Nachgang des Rosenballs vereinzelte Hinweise an die Stadt Bad Kissingen und die Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH herangetragen, die wir gerne annehmen und in einer kritischen Reflexion genauer betrachten", so Preisendörfer.
Parallel, so die Pressesprecherin, "wurde uns aber auch am Abend selbst viel Positivität für das Event entgegengebracht, was ebenso in unser Resümee zur Veranstaltung einfließt".
Den Vorwurf, man würde zu sehr auf den Kostenfaktor achten und Events damit "kaputtsparen", wollten Stadt und Staatsbad dabei nicht stehen lassen: Weder Rakoczy-Fest noch Rosenball seien für die Veranstalter kostendeckend, betonten Dirk Vogel und Sylvie Thormann auf Nachfrage dieser Redaktion. Es werde viel Geld investiert, um tolle Veranstaltungen zu bieten. "Das ist natürlich ein permanenter Balanceakt", so Vogel.