Nüdlingen

Parken Pendler bald im grünen Bereich?

Jahrelang traf man sich am Waldrand gegenüber der Nüdlinger Pyramide zur Fahrgemeinschaft. Dort darf man aber nicht mehr parken. Jetzt stehen die Autos an anderer Stelle.
Es gibt Überlegungen, diese Fläche an der Staatsstraße 2445, an der Einfahrt zu den Münnerstädter Windrädern, als offiziellen Pendler-Parkpatz auszuweisen.  Foto: Isolde Krapf       -  Es gibt Überlegungen, diese Fläche an der Staatsstraße 2445, an der Einfahrt zu den Münnerstädter Windrädern, als offiziellen Pendler-Parkpatz auszuweisen.  Foto: Isolde Krapf
| Es gibt Überlegungen, diese Fläche an der Staatsstraße 2445, an der Einfahrt zu den Münnerstädter Windrädern, als offiziellen Pendler-Parkpatz auszuweisen. Foto: Isolde Krapf

Seitdem der kleine Platz am Waldrand, gegenüber der Nüdlinger Pyramide, zum Parken nicht mehr genutzt werden kann, haben sich Berufspendler offensichtlich neue Möglichkeiten gesucht, ihr Auto tagsüber abzustellen. Eine davon liegt nicht weit von der Nüdlinger Pyramide entfernt, an der Staatsstraße 2445 in Richtung Münnerstadt. Es handelt sich um die Einfahrt zu den Münnerstädter Windrädern. Dort sieht man seit Wochen tagsüber sechs bis zehn Fahrzeuge einträchtig nebeneinander stehen, wenngleich es zur Zeit, vielleicht wegen des Lockdown, eher weniger sind. Ist das eine tragbare Lösung für die Zukunft?

Zur Erinnerung: Im hinteren Bereich war am Waldrand seit Jahren wild Müll abgelagert worden, der auch immer wieder entsorgt werden musste. Ein aufmerksamer Bürger hatte monatelang bei Polizei und Landratsamt moniert, dass dort illegal Abfälle lagern - bis die Behörden handelten. Mitte August 2020 war die wilde Müllkippe - unter anderem Autoreifen, ein Kindersitz, eine Öl-Auffangwanne und leere Farbeimer - auf Betreiben des Landkreises hin, der als entsorgungspflichtige Gebietskörperschaft zuständig ist, aufgelöst worden.

Pendler nicht vertreiben

Die zuständigen Behörden beschlossen damals bei einem Ortstermin, große Bruchsteine dort so zu lagern, dass die Zufahrt zum hinteren Bereich des inoffiziellen Pendler-Parkplatzes unterbunden wird. Es sei jedoch nicht beabsichtigt, die Pendler ganz zu vertreiben, ließ das Landratsamt damals in einer Pressemitteilung wissen.

An besagter Stelle können jedoch aktuell höchstens noch ein bis zwei Autos parken. Etliche Pendler dürften also zunächst mal in die Röhre geschaut haben, als die großen Steinbrocken den Weg verstellt haben. Inzwischen parken die meisten von ihnen wohl an der Zufahrt zu den Windrädern.

ÖDP-Kreisrat Waldemar Bug sprach dies unlängst im Wirtschafts- und Umweltausschuss an. Seiner Ansicht nach wäre es dienlich, wenn der Platz an der Staatsstraße 2445 bald ein offizieller Pendler-Parkplatz werden würde. Denn wer Fahrgemeinschaften zur Arbeit bildet, sei auf einen Parkplatz an dieser Stelle angewiesen.

Thomas Schoenwald, Abteilungsleiter für Baurecht und Umwelt am Landratsamt, teilte jetzt auf Anfrage dieser Redaktion mit, dass der Landkreis Mitte Oktober beim Staatlichen Bauamt in Schweinfurt nachfragte, ob man an der genannten Einfahrt zwischen der Nüdlinger Pyramide und Münnerstadt einen offiziellen Pendler-Parkplatz herrichten und ausweisen könnte. Die Antwort stehe noch aus.

Rüdiger Köhler, zuständiger Gebietsabteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Schweinfurt, bestätigt den Eingang dieser Anfrage. "Vertieft haben wir uns noch nicht in die Angelegenheit", sagt er. Man werde sich aber damit auseinandersetzen. In dieser Sache seien zunächst mehrere Beteiligte zu hören, allen voran die Bayerischen Staatsforsten, denen das Grundstück gehört. Zu klären wäre beispielsweise, in welcher Größenordnung eine solche potenzielle Stellfläche auszuweisen ist und wer den Parkplatz dann unterhält.

Christoph Riegert, Leiter des Forstbetriebs Arnstein, zu dem dieses Waldstück - das Thundorfer Revier - gehört, findet diese Idee interessant. "Wir unterstützen das gern." Allerdings müssten bestimmte Details zuvor geklärt werden. So haben die Bayerischen Staatsforsten für den hinteren Bereich dieser Zufahrt mit einem Unternehmen einen Gestattungsvertrag für die Lagerung und den Transport von Holz geschlossen, sagt Riegert. Es müsse also gewährleistet sein, dass die LKW passieren können, selbst wenn im vorderen Bereich Fahrzeuge parken. Isolde Krapf

 
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