
Am Anbau des Landratsamts wird seit kurzem gearbeitet. Denn der Gebäudeteil zum Eisenstädter Platz hin soll nun endlich saniert werden. Mit dem Umbau, beziehungsweise der Ertüchtigung dieses Anbaus geht die Sanierung des Komplexes Landratsamt dem Ende entgegen.
Der Gebäudeteil stammt aus dem Jahr 1982 und ist im Sanierungsplan des Landratsamts als Bauteil B eingetragen. Bereits 2019 war es im Kreisausschuss um die Generalsanierung des Anbaus gegangen. Das Architekturbüro Scharf & Rüth (Bad Kissingen) und das Ingenieurbüro Helfrich (Oerlenbach) waren dann aus dem vom Landratsamt durchgeführten Vergabeverordnungsverfahren (VGV) als Sieger hervorgegangen.
Mehr Räume für mehr Personal
Im März 2020 spielte man im Ausschuss verschiedene Sanierungsvarianten durch. Mitte 2020 wurden die Pläne für das Bauteil B dann zurückgestellt, denn im Zuge der Corona-Pandemie musste das Landratsamt Personal aufstocken und verteilen. Man brauchte diese Räume. Denn in diesem Gebäudeteil befindet sich der Katastrophenschutz, der in der Pandemie eine wichtige Rolle spielte.
Erst Mitte 2022 wurden die Sanierungsplanungen wieder aufgenommen. Im November 2022 lautete die Kostenschätzung, laut Bauindex, vonseiten des Landratsamts auf rund 7,5 Millionen Euro. Die Kostenprognose für das Datum der Fertigstellung im Jahr 2024 wurde zu diesem Zeitpunkt mit rund 8,5 Millionen Euro angegeben.
Nach einer Kostenberechnung vom März 2023 wurden die Kosten dann auf rund 9,3 Millionen geschätzt, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Landratsamts. Im Mai 2023 hatte der Landkreis bei der Stadt Bad Kissingen den Bauantrag eingereicht. Im November 2023 erfolgte die Baugenehmigung der Stadt Bad Kissingen. Die Sanierung des Bauteils B soll bis zum 3. Quartal 2025 abgeschlossen sein, so das Landratsamt.

Aktuell sind, in Abstimmung mit der Stadt Bad Kissingen, die Abbrucharbeiten an den nicht tragenden Gebäudeteilen angelaufen, schreibt die Presseabteilung. Im Vorfeld seien die auf drei Stockwerke verteilten Büroräume und der Katastrophenschutzraum geräumt worden. Schreibtische, Bürostühle und weiteres Mobiliar hätten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, nach Angaben des Landratsamts, mit in ihre neuen oder vorübergehenden Büros mitgenommen.
Grundrisse werden verändert
Zum Ende der Maßnahme sollen dann maximal 48 Büros mit insgesamt 113 Arbeitsplätzen, 14 davon als Shared Desks, zur Verfügung stehen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das heißt, Mitarbeitenden können im Rahmen von Desk Sharing jeden Tag aufs Neue wählen, von welchem Büro bzw. Schreibtisch aus sie ihrer Arbeit nachgehen. Während bislang im Anbau rund 100 Personen arbeiteten, stehen also künftig für mehr Menschen dort Arbeitsplätze zur Verfügung.
Möglich wird das vor allem durch die Veränderung der Grundrisse im Erdgeschoss und in der ersten Etage, wie bereits 2023 im Kreisausschuss erläutert worden war. Das heißt, die bislang schlauchartig angeordneten schmalen Zimmer sollen nun umgestaltet werden, so dass sich im Gang eine Wartebereichszone ergibt, hatte Architekt Michael Rüth seinerzeit erläutert.
Künftig mehr Licht im Gebäude
Weitere interessante Aspekte der Sanierung sind beispielsweise das Einfügen eines Lichthofs im zweiten Untergeschoss, in dem der Katastrophenschutz beheimatet ist. Denn bislang fiel in diese Räume wenig Licht von außen ein. Nun sollen die vorhandenen Fenster größer werden und neue zusätzlich eingebaut werden, hieß es.
Geplant ist auch, zwischen Haupthaus Landratsamt und dem zweiten Obergeschoss des Anbaus einen Übergang zu schaffen, was mit einer Aufstockung des Gebäudeteils einhergeht. In diesen zusätzlichen Räumen sei dann Platz für weitere Büros, wurde zu Beginn der Planungen kommuniziert. Zudem könne man mit diesem Übergang im Notfall einen direkten Fluchtweg bereithalten.
Auch in Krisensituationen muss das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde handlungsfähig bleiben, schreibt das Landratsamt in seiner aktuellen Pressemitteilung. Aus diesem Grund ist im Rahmen der Baumaßnahme die Installation einer Notstromversorgung vorgesehen. Weiterhin sei für das Laden der E-Autos eine eigene Trafostation geplant. Landrat Thomas Bold: "Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen und können schnell auf Veränderungen reagieren."