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Hammelburg
Kein Stadtstrand 2024 in Hammelburg: Warum die beliebte Location an der Saale in diesem Jahr aussetzt
Nicht wie in den Vorjahren will Marcus Beran seinen Stadtstrand in Hammelburg aufbauen. Eine kleinere Lösung kann sich der Gastronom aber vorstellen.
2024 wird es am Bleichrasen in Hammelburg keinen Stadtstrand geben. Das Foto entstand 2021 beim Auftritt von Andreas Kümmert.
Foto: Wolfgang Dünnebier (Archiv) | 2024 wird es am Bleichrasen in Hammelburg keinen Stadtstrand geben. Das Foto entstand 2021 beim Auftritt von Andreas Kümmert.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 09.05.2024 02:47 Uhr

Schon im Vorjahr stand der Stadtstrand von Marcus Beran in Hammelburg unter einer gewissen Bewährung. Beim Aufbau hatte er die Zukunft des Projektes im Frühjahr 2023 vom Zustrom der Gäste abhängig gemacht. Jetzt hat der Gastronom einen Schnitt gemacht: "Es waren noch einmal 20 Prozent weniger Gäste da als im Vorjahr", bilanziert er auf Nachfrage dieser Redaktion.

Deswegen macht der Stadtstrand in Hammelburg 2024 eine Pause. Im Herbst werde man die Voraussetzungen neu bewerten, stellt der Gastronom in Aussicht.

Schon 2023 blieben viele Plätze leer, dieses Jahr fehlen auch noch die Kanufahrer 

Dass von den zuletzt 300 angebotenen Plätzen oft einige leer geblieben waren, sei auch dem Wetter geschuldet gewesen. Das sei leider noch einmal schlechter gewesen als 2022, so Beran. Gerade zu Beginn der Saison sei es sehr kalt gewesen und gegen Ende hätten sich Einheimische rar gemacht. "Wir haben überwiegend von Touristen, wie etwa den Kanufahrern gelebt", blickt der gelernte Koch zurück.

Nachdem dieses Jahr das Kanufahren auf der Saale verboten ist, "war die Entscheidung, mit dem Stadtstrand erst einmal auszusetzen, eigentlich recht einfach gewesen", sagt Beran. Schließlich seien 25 bis 30 Prozent der Gäste bei gutem Wetter Kanufahrer gewesen, "die ja jetzt definitiv weg sind", so Beran. Diesen Rückgang könne man nicht auffangen. Musikveranstaltungen seien kaum mehr angenommen worden. Deswegen habe man die Ausrichtung von Konzerten eingestellt.    

Vielleicht ein kleiner Biergarten statt einem Stadtstrand, kann Marcus Beran sich vorstellen

Demnächst werde man den nun brachliegenden Platz einebnen und die Wiese neu herrichten. Einige der durch Beran selbst verbauten Installationen wie Strom, Wasser und Abwasser werde er zunächst an Ort und Stelle belassen, um 2024 ein kleines Revival zu feiern.

Er denkt dabei weniger an einen Stadtstrand, sondern eher eine Nummer kleiner. Und zwar so, wie alles begonnen hatte: Typisch fränkisch, mit Biergarnituren auf der Wiese, die dafür regelmäßig gemäht werden soll. Da könne man beim Radfahren einkehren und eine Bratwurst essen.

Marcus Beran (links) baute 2023 seine Hütten am Stadtstrand in Hammelburg auf. Die Ausstattung will er künftig für andere Anlässe  zur Verfügung stellen.   
Foto: Wolfgang Dünnebier (Archivbild) | Marcus Beran (links) baute 2023 seine Hütten am Stadtstrand in Hammelburg auf. Die Ausstattung will er künftig für andere Anlässe  zur Verfügung stellen.   

Gedacht sei auf diese Weise eine mögliche Bewirtung an ausgesuchten Wochenenden im Juli und August, wenn in der Stadt ansonsten weniger geboten ist. Gespräche habe es darüber hinaus mit dem Verein für Stadtmarketing gegeben, dass die eingelagerte Stadtstrand-Ausstattung für andere Festivitäten verliehen werden könnte. Dies gelte für eine Glühweinhütte oder die Fritteuse und die Bierstrecke samt Kühlung.

Über 40 Tonnen Sand wurden in den letzten Jahren am Stadtstrand verteilt

Die Idee zu einem Stadtstrand am Bleichrasen hatte Beran erstmals 2020 umgesetzt. Für das sommerliche Flair ließ er gut 40 Tonnen Sand anfahren, die er in Handarbeit mit Helferinnen und Helfern verteilte. Zur Spitzenzeit bot er auf dem Gelände bis zu 600 Plätze an. Angespornt wurde die Freiluft-Gastronomie durch die Corona-Pandemie, nachdem genügend Platz zur Einhaltung der Hygiene geboten war. Da wurden die 1100 Quadratmeter voll ausgeschöpft.

Ein stimmungsvoller Höhepunkt war ein lauschiges Konzert mit ESC-Sänger Andreas Kümmert. Auch Anziehungspunkte waren Veranstaltungen mit elektronischer Musik ("Elotail") alle vier Wochen. "Da war es anfangs rappelvoll mit 600 bis 1000 Gästen", erinnert sich Beran.

Aber: Zuletzt habe man die auf 300 reduzierte Anzahl an Sitzplätzen nicht mehr vollbekommen. Viele Jugendliche, "die erst um 9 Uhr weggehen", so Beran, seien weggeblieben, weil man wegen der Lage am Wohnmobilstellplatz bereits um 22 Uhr mit Rücksicht auf entsprechende Auflagen wieder schließen musste.

Unternehmerisch setzt Beran mit dem Pausieren des Stadtstrandes auf Konsolidierung seiner Betriebsgröße an den bisherigen Standorten. Dies beschreibt er als "Bildung eines Plateaus" ohne ausgesprochenes Wachstum. Dieser Philosophie folgt er auch in der Regionalvinothek "KissVino" im alten Bad Kissinger Rathaus.

Zudem beliefert er aus seiner Produktion in Münnerstadt 14 Schulen mit gesundem Mittagessen, darunter auch das Frobenius-Gymnasium in Hammelburg. "Stark zugenommen" hat laut Beran das Catering im Regentenbau Bad Kissingen zu verschiedenen Veranstaltungen. Wert legt er auf die Feststellung, dass er sich nicht als Betreiber auf den Stadtstrand in Bad Kissingen beworben habe. In diesem Zusammenhang werde er öfters angesprochen.

 
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