Mit rund 2000 Einsätzen gehört der Luftrettungsstandort Christoph 18 in Ochsenfurt zu den am häufigsten alarmierten ADAC-Luftrettungshubschraubern in Deutschland. Er liegt damit noch vor München oder Straubing. Auch im Landkreis Bad Kissingen ist die Hilfe aus der Luft stark gefragt. 70 Mal schwebten die ADAC-Retter damit 2019 zwischen Saale , Rhön und Lauer ein. 2020 gab es auch im hiesigen Gebiet etwas weniger Einsätze, erklärte ein Sprecher der ADAC Luftrettung auf Nachfrage dieser Zeitung. Eine detaillierte Bilanz für die vergangenen zwölf Monate wird Ende Februar vorgestellt.
Aber Neuigkeiten rund um Christoph 18 gibt es bereits jetzt. Mit dem Jahresende ging auch die Einsatzzeit des alten Rettungshubschraubers zu Ende.
Pünktlich zum Jahreswechsel und damit dem Beginn der neuen Vertragslaufzeit über fünf Jahre hat die ADAC Luftrettung GmbH laut einer Mitteilung des Landratsamts Würzburg den an der Main-Klinik Ochsenfurt stationierten Rettungshubschrauber ausgetauscht.
Zumindest vom Aussehen unterscheidet sich die neue Maschine vom Typ Airbus EC 135 P3 nur gering von der alten. "Der Laie muss ganz genau hinschauen, um die äußeren Unterschiede an Heck und Schwanzflosse zu erkennen", informiert Stationsleiter Christian Stangl .
Die wesentlichen Neuerungen stecken im Inneren des Rettungshubschraubers . Die Technik in der neuen Maschine ist moderner, auch die Sicherheitssysteme wurden nochmals verbessert. "Der neue Hubschrauber ist leistungsstärker und kann in kritischen Momenten noch sicherer geflogen werden", erklärt Marion-Maxi Hartung von der ADAC Luftrettung gGmbH gegenüber der Redaktion. Auch der Tank des neuen Fluggeräts sei größer. Durch die erhöhte Kraftstoffmenge gebe es mehr Einsatzmöglichkeiten, so Hartung. Beispielsweise könnten die Piloten so gleich weitere Folgeeinsätze durchführen.
Die Kosten des neuen Rettungsgeräts trägt die ADAC-Luftrettung. Ein Rettungshubschrauber kostet inklusive der medizinischen Ausstattung zwischen acht und zehn Millionen Euro, informiert Hartung.
Einsatzradius beträgt bis zu 70 Kilometer
Landrat Thomas Eberth und Christine Haupt-Kreutzer , Vorsitzende des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg, ließen sich den neuen Rettungshubschrauber vor dem Luftrettungsstützpunkt vorstellen. "Wir blicken jetzt auch auf zehn Jahre Luftrettungsdienst mit dem ADAC zurück. Wir sind dankbar um die vielen Leben, welche die Notärzte, Notfallsanitäter und Piloten in dieser Zeit haben retten können", so Eberth in der Pressemitteilung.
Der Luftrettungsdienst leiste einen zentralen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung in ländlichen Gegenden und auf den stark befahrenen Autobahnen A 3, A 7 und A 81. Der Standort Ochsenfurt deckt die eigenen Leitstellen-Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen voll ab. "Auch für überregionale Einsätze in den Leitstellenbereichen Schweinfurt, Ansbach, Untermain, Main-Tauber, Schwäbisch Hall und Mosbach ist Ochsenfurt optimal gelegen", erklärt sie weiter.
Der Einsatzradius des Rettungshubschraubers beträgt bis zu 70 Kilometer, er kann im Bedarfsfall aber auch darüber hinaus eingesetzt werden, berichtet Marion-Maxi Hartung.
Die Ochsenfurter Rettungsmannschaft besteht jeweils aus Piloten der ADAC-Luftrettung, Notärzten der Main-Klinik Ochsenfurt und des Uniklinikums Würzburg sowie den Notfallsanitätern des BRK, der Malteser und Johanniter Würzburg, informiert das Landratsamt.
Auf der ADAC-Luftrettungsstation gilt derzeit die höchste Sicherheitsstufe sowie ein strenges Sicherheits- und Hygienekonzept für Infektionsschutztransporte. Außer dem Rettungsteam habe deshalb niemand Zutritt zu den Luftrettungsräumen.
Bis der bisher eingesetzte Hubschrauber vom ADAC an einen anderen Standort verlegt wird, stehen laut dem Landratsamt Würzburg beide Maschinen in Ochsenfurt. Wolfgang Dünnebier und Johanna Heim