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Bad Kissingen
Heiligenfeld Kliniken im Streit mit der Stadt Bad Kissingen
"Wir sind es leid!" Die Heiligenfeld GmbH wettert mit einer Plakat-Aktion gegen die Politik der Kurstadt. Der Unmut unter den Stadträten ist groß. Wie geht es weiter?
Die Heiligenfeld-GmbH plakatierte an der Vinothek im Alten Kissinger Rathaus, dass sie mit der Stadtratspolitik nicht einverstanden ist.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Die Heiligenfeld-GmbH plakatierte an der Vinothek im Alten Kissinger Rathaus, dass sie mit der Stadtratspolitik nicht einverstanden ist.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:36 Uhr

Seit Ostern kann man nun auch öffentlich nachlesen, dass die Heiligenfeld GmbH mit der Arbeit im Bad Kissinger Stadtrat unzufrieden ist und künftig nicht mehr in der Badestadt investieren wird. "Wir sind es leid!", steht auf Plakaten am Straßenrand und in den Fenstern der von der GmbH gepachteten städtischen Vinothek. Die Leitung der Heiligenfeld-Gruppe ließ dort anschlagen, was sie alles für die Stadt getan hat und warum sie sich in Sachen Stadtpolitik ungerecht behandelt fühlt. Weder Oberbürgermeister Kay Blankenburg noch sein Stellvertreter Anton Schick wollten die Plakat-Aktion auf Anfrage dieser Redaktion kommentieren. Drei Fraktionsvorsitzende im Stadtrat nahmen jedoch Stellung.

Zeitgleich mit der Plakatierung ging am Oster-Wochenende die Veröffentlichung eines "Heiligenfelder Politischen  Newsletters" einher, in dem die GmbH-Geschäftsführung ihre Bad Kissinger Projekte benennt. Von "Unzufriedenheit" ist da die Rede, darüber, wie die Stadt mit Anträgen und Vorhaben der GmbH umgegangen worden sei. Die Heiligenfeld-Gruppe habe eine große Bedeutung für die Kurstadt, daher erwarte man, "unterstützend behandelt" zu werden, heißt es im Newsletter weiter.

Galuska: Schlechte Erfahrung mit der Stadt Bad Kissingen

Die Stadt Bad Kissingen habe jedoch "Vereinbarungen nicht eingehalten" und es sei gegen das Unternehmen "Stimmung gemacht" worden. Deshalb werde die GmbH nun in der Kurstadt nicht, wie ursprünglich geplant, eine Einrichtung für Senioren bauen, so die Geschäftsführung in dem Info-Brief weiter - immerhin ein 15-Millionen-Euro-Projekt. Zudem werde man mit dem "Wald für die Seele", den die Stiftung Bewusstseinswissenschaften und ihr Gründer Joachim Galuska einrichtete, in eine andere Kommune umziehen.

Die Heiligenfeld-Geschäftsführung habe den Weg der Plakatierung gewählt, weil sie schlechte Erfahrungen mit der Stadt und den Medien gemacht habe, denn die Belange der GmbH seien dort gar nicht oder teilweise verzerrt dargestellt worden, sagte GmbH-Geschäftsführer Joachim Galuska im Gespräch mit dieser Redaktion. Mittels Plakaten wolle man deshalb nun für die Bürger transparent machen, was im Stadtrat oft nicht-öffentlich besprochen werde.

An diesem "Wald für die Seele" scheint sich der Konflikt zwischen GmbH-Geschäftsführung und Stiftung einerseits, sowie der Stadt Bad Kissingen andererseits, vor eineinhalb Jahren auch entzündet zu haben.  Es handelt sich dabei um ein etwa 14 Hektar großes Waldstück mitten im Bad Kissinger Klauswald, für das die Stiftung Bewusstseinswissenschaften einst eine Nutzungsvereinbarung mit der Stadt aushandelte, in der Jagd- und Holznutzungsrechte klar geregelt waren. In dem lauschig gelegenen Erholungswald können Menschen innehalten und sich auf den Wegen und Stationen in der eigenen Seele berühren lassen, lautete die Philosophie des Gründers. Doch als dann die Stiftung im Herbst 2017 die Hochsitze auf diesem Areal einfach entfernen ließ, obwohl die Stadt laut Nutzungsvereinbarung dort weiter Jagdrecht hat, war der Konflikt programmiert. 

Sollen Stadträte beeinflusst werden?

Die Stiftung wollte das Waldstück später pachten, dann kaufen. Der Stadtrat konnte sich mehrheitlich weder zu dem einen, noch zu dem anderen durchringen, wollte offenbar aus dem großen Waldgebiet kein kleines Areal herauslösen. Inzwischen hat der Stadtrat die Nutzungsvereinbarung bis 2025 gekündigt. Hinzu kamen Differenzen zwischen GmbH und Stadt  wegen anderer Projekte. Der Unmut der Heiligenfeld-Gruppe wuchs. Seit mehreren Monaten verschickt das Unternehmen nun Politische Newsletteran die Stadträte. Die Mandatsträger sind darüber wenig erfreut und wehren sich gegen solche Versuche der Beeinflussung. 

"Mir stößt das seit Monaten auf", sagt Alexander Koller, Fraktionsvorsitzender der Demokratischen Bürger Kissingen (DBK). "Es ist unglaublich, was sich die Heiligenfeld GmbH da herausnimmt." So lange zu provozieren, bis man Erfolg hat, sei für ihn keine Möglichkeit, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Es gebe Verträge, an die sich beide Seiten halten müssten. Das gelte auch für den "Wald für die Seele". Man habe die Nutzungsvereinbarung für das Areal auch deswegen gekündigt, weil die Heiligenfeld GmbH öffentlich so rüde mit den Bürgermeistern umgegangen sei, sagt Koller.

SPD-Fraktionsvorsitzender: Aktion spricht für sich

Dass die GmbH öffentliche Newsletter und Plakate verteilt, damit kann auch Freie-Wähler-Fraktionschef Andreas Kaiser nichts anfangen. "Ich weiß eigentlich gar nicht, was die GmbH damit will, denn es steht nichts Neues drin." Dass die Plakatierung über Ostern stattfand, findet Kaiser bezeichnend: "Da weiß man, dass das Rathaus nicht reagieren kann." SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Czelustek hält sich äußerst kurz: "Die Aktion kommentiert sich selbst. Möge sich jeder sein eigenes Bild drüber machen."

 
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    @sepele
    Wie meinten Sie das ❓Ihren Kommentar künftig weglassen, weil sie ein Bürger sind oder weil Sie ein Gegner der Meinungsfreiheit sind❓❓ "A weng bleed g`laffen, gell ".

    Vielleicht können Sie es noch mal deutlicher kommentieren. Danke❗
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  • lbs
    @Werner12
    Er hat es aber nie eingehalten. Wenn der teure Kunde(1000 Euro) ein besonderen Wunsch hatte, dann hat er den sicherlich eher erfüllt, als den des billigen (1 Euro) Kunden. Wenn er alle gleich behandelt hat, ist er sicherlich daran kaputt gegangen oder er selbst hat nie einen Betrieb gehabt. Das ist einfach nicht glaubhaft❗❗❗
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  • Werner12
    Gerade die Kunden mit Geld hatten noch Niveau und wollten gar nicht bevorzugt behandelt werden. Ist allerdings auch schon 20 Jahre her.
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  • Werner12
    Die wollen nicht unterstützend sondern bevorzugt behandelt werden.
    Wie hat mein Vater mal gesagt: Alle Kunden sind gleich zu behandeln ob sie nun für 1 Euro oder für 1000 Euro einkaufen.
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  • Funkenstern
    So schaut es aus. Nimmt mal sich deren „neue informationsseite“ im Netz zu Gemüte, sieht man nur die einseitigen, kleinen gedruckten Zeitungsartikelchen. Diese spiegeln eben nicht des Buergers Ansicht mit all den gesetzten Kommentaren wider. Somit wieder nur einseitige Beweihräucherungen seitens der Heiligenfeld Gmbh.
    Eine lieblos hingezimmerte einfache Website ohne Substanz.
    Genau wie die ganze Aktion.
    Einfach nur blau
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  • sepele
    Die Kommentare in auf Mainpost.de sind vieles, aber sicher nicht die repräsentative Meinung "des Bürgers", wer auch immer das überhaupt sein soll. Ein Weglassen deswegen völlig unerheblich.
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  • lbs
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