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Bad Kissingen: Heiligenfeld zieht sich mit Paukenschlag zurück
Chef Galuska kündigt an: Keine weiteren Investitionen mehr, Alteneinrichtung soll in einer anderen Stadt entstehn. Noch keine Reaktion der Stadt-Spitze.
Bad Kissingen: Heiligenfeld zieht sich mit Paukenschlag zurück
Susanne Will
 |  aktualisiert: 18.08.2022 09:25 Uhr

"Wir sind es leid!" leuchtet derzeit weiß auf blauem Grund auf riesengroßen Plakaten die Wut von Joachim Galuska . Der Chef der Heiligenfeld GmbH hat über die Osterfeiertage zu einem für die Stadt Bad Kissingen unvorhersehbaren Schlag ausgeholt - das ist der bisherige Gipfel der Streitigkeiten, die seit Jahren zwischen der Stadt und der Fachklinik für Zündstoff sorgen. Zeitgleich zur Plakataktion hat die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe einen zweiten Newsletter auf zukunft-badkissingen.de veröffentlicht und die Scheiben der von Heiligenfeld gepachteten Vinothek in der Innenstadt plakatiert.

Dort heißt es: "Wir sind es leid, wie wir von den Bürgermeistern und dem Großteil des Stadtrates behandelt werden, wie unserer Äußerungen und Botschaften in der Öffentlichkeit behandelt werden, wie in Bad Kissingen über uns als Unternehmen geredet wird, wie die politische (Un)-Kultur in Bad Kissingen funktioniert." Für jeden Kissinger und jeden Tourist ist an den Scheiben nachlesbar, was Heiligenfeld in den vergangenen Jahren nach eigenen Aussagen getan hat.

Joachim Galuska scheint das Tischtuch nach den Querelen um den Preußischen Hof und den Wald für die Seele nun endgültig zerschneiden zu wollen: "Wir werden keine weiteren Investitionen in Bad Kissingen mehr vornehmen, insbesondere keine geplante Alteneinrichtung mit einem Investitionsvolumen von ca. 15 Millionen Euro bauen und somit keine weiteren 60 bis 80 Arbeitsplätze schaffen." Gemeint ist damit der Preußische Hof, wie Joachim Galuska im Gespräch mit der Redaktion erklärte. Hier hätte eine Alteneinrichtung entstehen sollen, die Heiligenfeld GmbH wollte dafür den Hof abreißen. Das Thema liegt noch immer im Bauausschuss. "Wenn es uns so kompliziert gemacht wird, dann können wir auch woanders bauen." Nach Recherchen der Redaktion könnte es sich dabei um Rimpar handeln. Die Heiligenfeld GmbH ist dort bereits in Gesprächen mit dem Gemeinderat über ein Großprojekt mit den Zielgruppen junge Existenzgründer und auch ältere Menschen. Es soll betreutes Wohnen geben, dazu autofreie Innenhöfe, und durch ein Backhäusle und eine Hausbrauerei soll es Raum zur Begegnung von Jung und Alt geben.

Daneben kündigt die Geschäftsführung an, ihr Engagement "für die Stadt Bad Kissingen in der Vinothek" zu beenden. Die Stadt sei nicht bereit, das ursprünglich vereinbarte Konzept der Verbindung von Wein, Kunst und Kultur weiterhin mitzutragen. Was genau das heißt, darüber schweigt Galuska. "Warten Sie es ab." Dazu käme, so Galuska im Telefonat, dass eine wirtschaftliche Betriebsführung durch Freizügigkeit in den Öffnungszeiten nicht gegeben sei.

Auch unter das Projekt "Wald für die Seele" zieht er nun einen Strich: "Wir werden ein anderes Waldstück kaufen und mit dem Projekt umziehen. Wer ein geeignetes Grundstück hat, kann sich gerne an uns wenden."

Joachim Galuska sagt: "Wir haben viel für die Stadt getan, allein in den letzten 10 Jahren haben wir 52 Millionen Euro in Bad Kissingen investiert. Wir wollen einfach zuvorkommend und unterstützend behandelt werden, doch wir werden nur behindert." Galuska betont, dass die gesamte Geschäftsleitung der GmbH hinter der Aktion steht: "Man wird behindert und mit verwaltungsrechtlichen Spitzfindigkeiten gepiesackt. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir sagen: Schluss, Aus - das lassen wir uns nicht mehr gefallen. Wir sind nicht abhängig vom Stadtrat oder dem Oberbürgermeister."

Während Galuska über die Osterfeiertage seine Haltung öffentlich plakatierte, ist die Stadtspitze, darunter Oberbürgermeister Kay Blankenburg , noch in den Osterferien. Zu einer Stellungnahme war bislang niemand erreichbar.

 
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  • peter.lelowski@web.de
    Heiligenfeld ist einfach für den Durchschnitts-Verwaltungs - oder Stadtratsangehörigen in einer unterfränkischen Kleinstadt 90 km von der nächsten Hochschule entfernt zu kompliziert. Näher dran leben gebilderte Persönlichkeiten ... .
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  • Funkenstern
    Was für ein Deutsch.
    Die Berechnungen stimmen auch nicht.
    Ein lächerlicher Kommentar
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  • robert.erhard@gmx.de
    Als Landkreisbürger verfolgt man gerne was in der Kreisstadt vorwärts oder besser nicht vorwärts geht. In Sachen "Heiligenfeld" wird man immer hellhörig, da ja ein maßgeblicher Arbeitgeber der Stadt!
    Aus dem Kuddelmuddel des Herrn G muss man folgern: Schuster bleib bei Deinen Leisten! Dieses Machtgebahren und die Versuche Recht und Ordnung nach Gutsherrnart auszuhebeln sind unerträglich. Man muss wissen wann man sich in den Ruhestand verabscheiden sollte. Herr G hat das leider verpasst! Stattdessen ist er in seiner Schmollecke und holt zum Rundumschlag aus! Hoffentlich nimmt F. L. schnell Zepter in die Hand und bremst den Amoklauf ein. Es gehören immer zwei dazu und man sollte wissen wann genug ist!
    Diesen Wald braucht kein Mensch und es will ihn auch kein Mensch- nur einer!
    Hotel Preussischer Hof -ambitioniertes Vorhaben & auch hier beratungsresistent
    KissVino - scheint eine Totgeburt von Anfang an - ohne KnowHow - nur Selbstverwirklichung! Und Preis-Leistung sind unterirdisch!
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  • mfppkg@t-online.de
    ich finde Ihren Kommentar , bis auf einen ganz entscheidenden Punkt in Ordnung❗ Sie schreiben, man braucht keinen Wald für die Seele. Damit laufen sie der Entwicklung im Gesundheitsbereich kilometerweit hinterher. Schauen Sie sich die Entwicklungen in anderen Bundesländer , aber auch in Bayern an. Dies ist ein neuer und für Menschen mit psychischen aber auch ganz normalen Problemen ein ganz wichtiger Bereich, der dringend geschaffen werden muss. Wenn sie ihn nicht brauchen ist das Okay, aber zu behaupten braucht kein Mensch , dann ist dies eine falsche Aussage.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Ok! Ich gebe Ihnen recht! Diese Bereiche dürfen ihre Berechtigung und Notwendigkeit haben!
    Eine große Nachfrage außer die von Herrn G danach konnte ich nicht feststellen.
    In Bad Kissingen hört man halt nur von Herrn G und dem „engsten Gefolge“ dass sie ihn brauchen! Und dort brauchen, dort wo Widerstand zu erwarten war um ein Politikum draus zu machen!
    Anstatt etwas „Neutrales“ zu suchen/ anzugehen, muss es das besagte Waldstück sein, welches logischerweise keine Zustimmung im Stadtrat finden wird, kann und darf!
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  • dottore
    Nach Rimpar in den Speckgürtel der Metropole und Unistadt Würzburg zu gehen, ist sicher eine kluge Entscheidung - für den Klinikverbund Heiligenthal UND die betreuten Patienten.
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  • simonhard
    Der Feudalherr J. G. schmollt!!
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  • mfppkg@t-online.de
    @ttt ❗Die Kurgebietssatzung verbietet seit der Schrankenzeit 1962 und auch später, das Bauen von Altenwohnheimen. Dies trifft nicht für betreutes Wohnen zu. Sie Rosenhof Bismarckstraße❗Galuska ist sicher schwierig und der OB mag Ihn halt nicht. Andere Großfirmen sitzen entweder im Stadtrat oder in den Hochburgen mancher Stadtteile. Da wird immer Entgegenkommen gezeigt. GELL❓❓❓
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  • Funkenstern
    Nun, der andere Teilhaber, welcher sich zurück gezogen hat, hatte die Sache aber auch besser im Griff. Das muss man klar differenzieren. Der Herr G kommt mit Absagen und Alternativansinnen bekanntermaßen schwerlich klar. Diplomatie ist auch nicht seine Stärke.
    Ob die anderen bevorzugt werden, ich glaub da nicht dran. Die „Erfolgsstory“ der Heiligenfelder basiert einzig auf deren „Geschaeftsmodell“.
    Dies lässt im Ansatz schon kein Widerwort zu.
    Der Urplatz Heiligenfeld war eine genauso niedergehende Kurpension, wenn der Mediziner G sich den Platz sich mit seiner Geschaeftsidee und der Bonitaet damals nicht gesichert hätte,
    Waere der Rest der Diskussion obsolet. Aber es ist eben dem Herrn L gelungen, so das Ruder
    Gekonnt rumzureißen.
    Das ist aller Ehren wert. Jedoch hat nach dessen Ausscheiden die Streitkultur in allen Belangen gelitten, denn der Herr G musste sich dann in alles einmischen. Die jungen Wilden rennen dem Alten halt neunmal blind hinterher, anstatt auf Diplomatie zu setzen
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  • rriebk
    Schade das es soweit kommen muss, aber anscheinend ist der Geist des eisernen Kanzler Bismarck noch sehr stark in den Köpfen der Stadtoberen verankert. Zukunft schaut anders aus . Man bevorzugt anscheinend den Still und Leerstand in Bad Kissingen. Den Fürstenhof , Steigenberger Apalon , Rixen, Cafe Erthal und weitere Gebäude wo nichts passiert machen wenigsten nichts und schon gar keinen Ärger.
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  • robert.erhard@gmx.de
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  • info@gerbrunn.de
    Das Investment in Rimpar Landkreis Würzburg wird hier schon seit Wochen öffentlich diskutiert.
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  • ba.stark@web.de
    Man kann nur hoffen, dass Rimpar vor dieser Truppe verschont bleibt. Allerdings befürchte ich, dass der blauäugige Gemeinderat die "Heilsbringer" bejubeln wird und in einigen Jahren der Katzenjammer groß ist..
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  • Funkenstern
    Alles nur ein Bluff. Die haben einfach nur gemerkt, dass das Areal für ihr geplantes Vorhaben in KG gar nicht zur Verfügung steht, aka durch die Kurgebietssatzung einfach nicht realisierbar ist. So gross ist der Preussische Hof nicht und die Lage ist nun mal unveränderlich. Sicherlich hätte es der Entwicklung der Häuser gut gestanden, realischtisch bauen zu können. Aber alles nun zu vermischen, ist doch Kindergartengedöns. Auch die Vinothek läuft nicht so wie sie es gerne hätten, das hat aber auch seine eigenen Gründe. Ich war einmal drin, danke, das wars. Rollen kann ich mich selbst, wenns der Touri mit sich machen lässt, seine Sache. Ich besuche spannendere Lokalitäten. Zum der Waldgeschichte sag ich nichts mehr, da können sie sich alle zusammen in die Kinderecke stellen und gemeinesam heulen.
    Ob derart arrogant geführtes Rechthabengewolle beim Bürger ankommt, fraglich. Alle Seiten bekleckern sich hier mit fantastischem Eigensinn. Die einen bringen die Geldkeule, die anderen Staat
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  • harryamend@outlook.de
    Ihren Kommentar zu folge scheinen sie entweder ein grüner oder ein Mitglied eines überheblichen Stadtrates zu sein. Schauen Sie mal über den Tellerrand in andere Städte, hier werden Sie ganz schell eines anderen belehrt werden, da sind nämlich schon ganz andere Firmen weggegangen. Auch hier hat Firmenäußerungen als Bluff und Arroganz abgekanzelt, abgekanzelt wurden aber am Ende nur die überhebliche Stadträte, die sich sich einbilden Götter über den Menschen spielen zu müssen.
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  • Funkenstern
    Ich darf user Seelentraum beruhigen. Ich bin weder Grüner (Gott bewahre!) noch gehöre ich dem Stadtrat an, im Gegenteil, auch mir hat die Stadt KG mal übel mitgespielt, ich gehöre zu denen, die ihre Gewerbesteuer nun woanders zahlen, anstatt wie geplant in KG. Sei es drum, heutzutage bin ich froh, dass es so gekommen ist. Mein Tellerrand geht weit ins Land und ich behaupte weiter, dass da "nur" geblufft wird. Neuinvestitionen in KG bringen deswegen nichts mehr, da die verfügbaren Areale eben nicht verfügbar sind. Glauben Sie wirklich, die planen Leerstände? Niemals. Selbst wenn, die freiwerdenden Arbeitsplätze sind ruckzuck anderweitig vergeben. Es gibt eh zuwenig Personal. Die Kliniken bringen so gut wie nichts für KG, da alles innerhalb der Häuser passiert. Die paar, die sich verirren, bilden wenig Kaufkraft. Aber auch die Stadt benetzt sich seit Jahren mit eigenem Exkrement, denn anscheinend wird die Dummheit vorheriger Generationen im Stadtrat und der Führung weitervererbt.
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  • richtig
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