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Hammelburg
Hammelburg: Gesuchter Einzelkämpfer der Bundeswehr hatte sich bei Orientierungsübung absichtlich versteckt
750 Rettungskräfte hielt in Rhön-Grabfeld am 6. und 7. September die Suche nach einem Soldaten in Atem. Zieht die Bundeswehr Konsequenzen?
Bei der Ausbildung an der Infanterieschule ging vorübergehend ein Soldat verloren.
Foto: Symbolfoto  Benjamin Bendig | Bei der Ausbildung an der Infanterieschule ging vorübergehend ein Soldat verloren.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:47 Uhr

Unterschiedliche Mutmaßungen gab es zum Verschwinden eines Soldaten bei einer Orientierungsübung der Infanterieschule Hammelburg. Die Soldaten hatten den Auftrag, sich auf sich alleine gestellt in einem Gebiet zwischen der A7 und der Rhön mit den Punkten Bad Neustadt, Bad Brückenau und Bad Kissingen zurecht zu finden.

Der ungewöhnliche Vermisstenfall hatte Fragen aufgeworfen, weil die übenden Einzelkämpfer während solcher Übungen eigentlich über GPS-Tracker ortbar sind. Anders in der vorgelegenen Notlage: Mangels Signal war lange unklar, wo der Soldat abgeblieben war. Die systematische Suche auch mit Hubschraubern, Drohnen und Hunden musste bei hereinbrechender Nacht sogar abgebrochen werden. Erst am 7. September wurde der Vermisste gegen 10 Uhr an einer Straße zwischen Bad Kissingen und Oberthulba angetroffen.

Der Soldat hatte körperliche Beschwerden

Lag hier möglicherweise ein Fehlverhalten des Soldaten vor? "Nein, es lag kein Fehlverhalten vor", erklärt Pressesprecher Thomas Heinl von der Infanterieschule auf schriftliche Nachfrage dieser Redaktion zur Untersuchung des Vorfalls. Vielmehr habe die ungünstige Verkettung des GPS-Ausfalls und der damit unbekannten Position des Trainingsteilnehmers dazu geführt, dass der Soldat vorerst nicht auffindbar war.

"Der Soldat hatte körperliche Beschwerden und ist somit in ein Versteck untergezogen, so dass er von möglichen Feindkräften nicht aufgeklärt werden konnte", so Heinl weiter. Einzig der zeitliche Ablauf habe sich hierdurch verschoben, weswegen er nicht rechtzeitig am Sammelpunkt erschienen war, sondern wesentlich später.

Einsatz von Trackern spart Personal

An der Infanterieschule würden Tracker nur zur anspruchsvollen Einzelkämpferausbildung eingesetzt, weil die Soldaten dabei alleine im Gelände unterwegs sind. Über GPS ermöglichen sie einen geringeren Personalansatz bei der Marschüberwachung. "Somit kann gewährleistet werden, dass zu jeder Zeit die Position der Soldaten bekannt ist und Auffälligkeiten, wie beispielsweise Bewegungslosigkeit oder das Verlassen des Übungsbereiches von Ausbilderseite erkannt werden kann", erläutert Heinl die Vorteile.

Üblicherweise würden die handelsüblichen Geräte störungsfrei arbeiten. Vor dem Ausfall sei kein elektrisches Gerät geschützt, so der Pressesprecher. Für den Soldaten habe der Vorfall keine Konsequenzen.

 
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  • Matthias Stilp
    Danke für diesen köstlichen Gastbeitrag des Postillion.
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  • Roland Rösch
    Zeit hat der Soldat ja genug gehabt für so ne Vision des Geschehens.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ich finde das halt schon witzig, wenn bei einem Verein, welcher zu Tarnungszwecken allerlei Camouflage verwendet, während einer Übungseinheit ein Einzelkämpfer nicht entdeckt wird.
    Im Prinzip hat der ja alles richtig gemacht.
    Andernfalls würde ich der Bundeswehr rosa Glitter - Kittel bei Übungen vorschlagen, um die Teilnehmenden besser ausfindig machen zu können.
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  • Mario Nikola
    "Rosa Glitter"....... abwarten..... kommt bestimmt noch......😁
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  • Kai Hofstetter
    Hat Herr Musk etwa auch das GPS abgeschaltet?
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