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Burgwallbach
750 Einsatzkräfte suchten nach ihm: Bei Einzelkämpferausbildung in der Rhön verschollener Soldat ist wieder da
Von Mittwochabend an waren in der Rhön rund Hunderte von Einsatzkräften unterwegs. Gesucht wurde ein vermisster Einzelkämpfer. Tags darauf meldete er sich wohlbehalten aus Bad Kissingen.
Viel Koordinierungsarbeit war nötig bei einer Vermisstensuche im Burgwallbacher Forst. Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und viele weitere Organisationen waren unterwegs.
Foto: Hanns Friedrich | Viel Koordinierungsarbeit war nötig bei einer Vermisstensuche im Burgwallbacher Forst. Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und viele weitere Organisationen waren unterwegs.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 14.09.2023 02:57 Uhr

Ein Bundeswehrsoldat der Infanterieschule Hammelburg, der im Einzelkampftraining unterwegs war, hatte eine großangelegte Suchaktion ausgelöst. Nachdem er sich am Mittwochabend nicht am Zielpunkt gemeldet hatte, waren ab 20.30 Uhr mehr als 100 Rettungskräfte rund um den Badesee in Burgwallbach bis rund um Schmalwasser (Lkr. Rhön-Grabfeld) im Einsatz.

Hier wurde die Suche dann in den Nachtstunden des Donnerstags abgebrochen, allerdings in den Morgenstunden wieder aufgenommen. Da waren es noch einmal 100 Rettungskräfte, 40 Beamtinnen und Beamte der Polizei sowie 513 Soldaten der Sanitätskompanie des Ausbildungszentrums der Vereinten Nationen sowie der Infanterieschule Hammelburg.

Sie durchsuchten die Waldgebiete im Salzforst. Gegen 11 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden, nachdem der Gesuchte an einer Straße bei Bad Kissingen in Richtung Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen) gefunden wurde. Wie es dazu kommen konnte, dass der Soldat sich nicht melden konnte, ist bislang unklar.

Auch im Burgwallbacher See wurde nach dem vermissten Soldaten gesucht.
Foto: Hanns Friedrich | Auch im Burgwallbacher See wurde nach dem vermissten Soldaten gesucht.

„Jeder hat einen GPS-Tracker dabei, allerdings war dieser wohl defekt“, sagt Oberstleutnant Yureck Lobodzinski. Hier müsse man noch viele Fragen beantworten, denn gerade über GPS könnte man jederzeit den jeweiligen Soldaten finden. Zur Einzelkämpferausbildung der Infanterieschule Hammelburg gehörte es dieses Mal,  in einem Gebiet zwischen der A7 und der Rhön mit den Punkten Bad Neustadt, Bad Brückenau und Bad Kissingen allein unterwegs zu sein.

Lagebesprechung: Ein in der Rhön vermisster Soldat tauchte in Bad Kissingen wieder auf.
Foto: Hanns Friedrich | Lagebesprechung: Ein in der Rhön vermisster Soldat tauchte in Bad Kissingen wieder auf.

Jeder der Soldaten sollte bei dieser Orientierungsübung keinen Kontakt zu den Kameraden, die ebenfalls unterwegs waren, haben. Immer gab es jedoch einen Zielpunkt. Doch hier war der Vermisste am Mittwochabend nicht angekommen und hatte sich auch nach Verstreichen einer gewissen Wartezeit nicht gemeldet. Warum, das muss nun überprüft werden.

Das Nicht-Melden war der Auslöser für die großangelegte Suchaktion. Man vermutete, dass ein Unglücksfall vorliegt und wollte den Mann schnellstens finden. Deshalb waren nicht nur Wehrleute der Feuerwehren Burgwallbach und Bad Neustadt und die Rettungskräfte wie Rotes Kreuz, Rettungsdienst, Berg- und Wasserwacht und Wasserrettung Schweinfurt sondern auch Rettungshunde mit sogenannten Mantrailern aus Sömmersdorf, Rhön-Grabfeld, Haßberge, der Johanniter Unfallhilfe und des ASB und Feuerwehren im Einsatz.

Rund 100 Einsatzkräfte waren am Mittwochabend und am Donnerstagmorgen im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber suchte das Gelände nach dem vermissten Soldaten ab.
Foto: Hanns Friedrich | Rund 100 Einsatzkräfte waren am Mittwochabend und am Donnerstagmorgen im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber suchte das Gelände nach dem vermissten Soldaten ab.

Ebenso ein speziell für solche Suchaktionen ausgerüsteter Polizeihubschrauber. Nach einem Abbruch der Suchaktion in den Morgenstunden des Donnerstags wurde dann in Windshausen die „Einsatzleitung“ im Sportheim eingerichtet. Von hier aus wurden die Suchmannschaften koordiniert und in der Früh neu gestartet.

Hinzu kamen neben dem Polizeihubschrauber auch die Drohnen der Bergwacht Rhön. Von Seiten der Polizei waren rund 40 Kräfte vor Ort, hinzu kamen 100 Kräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen des Roten Kreuzes und 513 Bundeswehrsoldaten. Am Burgwallbacher See sowie in den Seen bei Schmalwasser war sogar die Wasserwacht Wülfershausen im Einsatz.

Eine gute Zusammenarbeit aller Einheiten nennt Polizeioberrat Jan Schubert die großangelegte Suchaktion. Hier am Sportheim Windshausen.
Foto: Hanns Friedrich | Eine gute Zusammenarbeit aller Einheiten nennt Polizeioberrat Jan Schubert die großangelegte Suchaktion. Hier am Sportheim Windshausen.

Aufatmen dann am Donnerstag kurz nach 10 Uhr, als die Meldung kam, dass der Vermisste wohlbehalten und mit nur leichten Blessuren an der Straße in Richtung Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen gefunden wurde. Wie er dorthin gefunden hat, wird noch zu klären sein.

„Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Blaulichtbehörden hätte besser nicht sein können“, wird Oberst Stefan Leonhard, der stellvertretende Kommandeur der Infanterieschule, einer gemeinsamen Pressemitteilung der Polizeiinspektion Bad Neustadt und der Infanterieschule Hammelburg zitiert.

Auch Jan Schubert, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, zeigte sich begeistert: „Der Schulterschluss der einzelnen Behörden und Verbände hat perfekt funktioniert, alle beteiligten Kräfte haben ihr Bestes gegeben – mit Erfolg!“ Dies bestätigte auch der Einsatzleiter: „Die Zusammenarbeit hätte nicht besser laufen können und das Ergebnis spricht für sich, wir haben das oberste Ziel erreicht.“

Dieser Artikel wurde im Laufe des Tages ergänzt und aktualisiert.

 
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Kommentare
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  • Leonie Haack
    Es ist doch schon sehr bedenklich was hier (vermeintlich) erwachsene Männer von sich geben. Es ist immer leicht zu urteilen wenn man nicht selbst drin steckt. Ich jedenfalls bin dankbar, dass es Menschen gibt, die Deutschland und damit auch jeden nicht dienenden Menschen verteidigen würden. Und dann gibt es noch die Soldaten die die extra Meile und bereit sind über die Grenzen hinaus zu gehen, um noch besser zu werden in dem was sie tun. Neuste Pressemitteilung zeigen, dass der Soldat keinen Fehler begangen hat, sondern einzig und alleine das Versagen der Technik zu dem Ereignis geführt hat, der Soldat wusste ja nicht das er gesucht wird und ist einfach weiter marschiert, nachdem es ihm gesundheitlich besser ging und dann einen Kameraden angetroffen. Was soll in einem potenziellen Einsatz (wofür diese Ausbildungen sind) denn besser laufen als von 750 top ausgestatteten und ausgebildeten Kräften nicht gefunden zu werden, sondern sie zu finden?
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  • Helga Scherendorn
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  • Stefan Fuchs
    Wehe wenn uns Russland überfällt, dann müssen die Buben im Feld gesucht werden.
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  • Bernd Kleinschmidt
    Hätten Sie diesen blödsinnigen Kommentar auch geschrieben, wenn man den Soldat schwerverletzt gefunden hätte? Eigenartiger Humor...
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  • Stefan Fuchs
    Neh ,Hr.Kleinschmidt.Hatte nur eine rudimentäre Ausbildung genossen in der KJG.
    Wenn es sich hier um einen Elitesoldaten handelt, sag ich nur gute Nacht Deutschland.
    Hier herrschten keine -30 Grad und Trommelbeschuss wie bei Opi an der Ostfront.
    Na ja,wird der psychologische Dienst der Bundeswehr wieder richten.
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  • Peter Koch
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  • Markus Merz
    Meine Mutter hätte mich als Bub nicht gesucht. Die hätte gesagt der kommt morgen wieder…
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