Hammelburg kann sich dank eines Originaldokuments aus dem Jahr 716 n. Chr. als die älteste Weinstadt in Franken betiteln. Die kleine Stadt hat aber noch eine weitere Besonderheit: Der größte Arbeitgeber Hammelburgs ist die Bundeswehr. Das "Lager Hammelburg" bildet sogar einen eigenen Stadtteil. Einen Überblick zu den Einrichtungen gibt es hier.

Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Hammelburg

Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Hammelburg betreut insgesamt 20 Dienstellen. Die größte Dienststelle ist das Ausbildungszentrum Infanterie. Als Truppenunterkunft dient die General-Heusinger- und die Saaleck-Kaserne. Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum ist zuständig für den Betrieb der gesamten Kasernenanlagen, also für die Geländebetreuung.

Diese Dienststellen werden laut der Bundeswehr vom Dienstleistungszentrum in Hammelburg betreut:

1. Ausbildungswerkstatt Heer Hammelburg
2. Ausbildungszentrum Infanterie
3. Bereich Truppenübungsplatzkommandantur SÜD
4. Bundessprachenamt
5. Bundeswehr-Feuerwehr Hammelburg
6. Bundeswehr-Feuerwehr Wildflecken
7. BWI GmbH
8. Evangelisches Militärpfarramt Hammelburg
9. Gefechtssimulationszentrum Heer
10. Karrierecenter der Bundeswehr Nürnberg
11. Kraftfahrausbildungszentrum Simulator Hammelburg
12. Katholische Militärpfarramt Hammelburg
13. Logistik Zentrum der Bundeswehr
14. Regionalstab Territoriale Aufgaben der Bundeswehr
15. Sanitätsunterstützungszentrum Hammelburg
16. Truppenübungsplatzkommandantur Hammelburg
17. Truppenübungsplatzkommandantur Wildflecken
18. Vereinte Nationen Ausbildungszentrum Bundeswehr
19. Zentrum Kraftfahrwesen der Bundeswehr
20. Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Was ist der Lagerberg in Hammelburg?

Auf dem Lagerberg in Hammelburg befindet sich die Saaleck-Kaserne. Wie die Bundeswehr berichtet, gibt es hier insgesamt neun Dienstellen. Die größte ist die Infanterieschule, wo unter anderem Führungskräfte der Bundeswehr ausgebildet werden. Auch das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum befindet sich am Lagerberg. Hier der Überblick der Dienstellen am Lagerberg:

1. Truppenübungsplatz Hammelburg
2. Infanterieschule
3. Vereinte Nationen Ausbildungszentrum
4. Kraftfahrausbildungszentrum Simulation Hammelburg
5. Bundeswehr-Dienstleistungszentrum
6. Sanitätsstaffel Einsatz
7. Sanitätsversorungszentrum Hammelburg
8. Katholisches Militärpfarramt Hammelburg
9. Evangelisches Militärpfarramt Hammelburg

Das ist die Infanterieschule in Hammelburg

Hammelburg gehört zu einem der modernsten Bundeswehrausbildungszentren der Welt. In der Infanterieschule werden Führungskräfte und Spezialisten, wie Scharfschützen und Einzelkämpfer, ausgebildet und geschult. Zur Infanterieschule in Hammelburg gehören laut der Bundeswehr auch die Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald und die Luftlande-/Lufttransportschule in Altenstadt.

Obwohl viele Lehrgänge abgedeckt werden, spezialisiert sich die Infanterieschule als Ausbildungsstätte für angehende Führungskräfte der Infanterie. In der Infanterieschule in Hammelburg werden aber nicht nur einzelne Soldaten, sondern auch ganze Truppen als Team ausgebildet. Am "Tag der Infanterie", der bis auf einige Ausnahmen jährlich stattfindet, werden Delegationen von Partnerstaaten der NATO begrüßt. Als Gast kann man aber auch an einigen Vorführungen oder Vorträgen teilnehmen. Verschiedene Bataillons nutzen die Gelegenheit, um sich vorzustellen und Übungen vorzuführen. 2023 präsentierte das Seebataillon zum Beispiel Praktiken wie das Minentauchen im Schwimmbad der Saaleck-Kaserne.

Unweit von der Infanterieschule befinden sich das Kraftfahrausbildungszentrum und das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum der Bundeswehr. Hier die Ausbildungsschwerpunkte auf einen Blick:

• Kraftfahrausbildungszentrum in Hammelburg: Soldaten, die bereits einen Führerschein besitzen, werden am Ausbildungszentrum auf die Spezialfahrzeuge eingewiesen.
• Vereinte Nationen Ausbildungszentrum in Hammelburg: "Seit 1993 werden in Hammelburg dazu Militärbeobachter und Verbindungsoffiziere aus aller Welt für Missionen der Vereinten Nationen ausgebildet", schreibt die Bundeswehr. Errichtet wurde die Ausbildungsstätte 1999. Die Ausbildung zum Militärbeobachter beinhaltet Soft-Skills, wie Gesprächsführung und Streitschlichtung. Sie ist Teil der internationalen Lehrgänge. Am Vereinte Nationen Ausbildungszentrum werden aber auch zivile Lehrgänge angeboten, wo beispielsweise Journalisten auf einen Aufenthalt in einem Krisengebiet vorbereiten werden. Insgesamt 380 Soldaten dienen am Ausbildungszentrum.

Der Truppenübungsplatz in Hammelburg

Auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg werden regelmäßig Übungen durchgeführt. Der Platz hat eine Größe von 4.000 Hektar und bietet den Soldaten sowohl Wald-, als auch Wiesenfläche als Übungsplätze. Laut der Bundeswehr gibt es eine Schießanlage und sogar eine Handgranatabwurfanlage. 

Der Truppenübungsplatz in Hammelburg hat eine lange Geschichte, er wurde bereits 1896 in Betrieb genommen. Er wurde erst als Schießplatz für die bayerische Armee genutzt und anschließend mehrmals abgerüstet, besetzt oder erweitert. Auf dem Gelände stand ehemals das Dorf "Bonnland". Das gibt es mittlerweile nicht mehr, zumindest offiziell. Soldaten nutzen die Infrastruktur nämlich unter anderem für Häuserkampfübungen. Auch "Hundsfeld" wurde für die Bundeswehr abgesiedelt. Hier finden Sie eine kleine Historie des Übungsplatzes:

• 1896: Der Truppenübungsplatz wird in Betrieb genommen.
• 1911: Die Fliegerschule wird auf dem Truppenübungsplatz eröffnet
• 1922 - 1931: Der Versailler Vetrag sieht vor, dass der Truppenübungsplatz abgerüstet wird. In dieser Zeit war Papst Pius XII zu Besuch.
• 1935: Nach der Machtergreifung der Nazionalsozialisten wird Hammelburg Garnisonsstadt.
• 1940: Der Übungsplatz wird laut der Bundeswehr zum Kriegsgefangenenlager.
• 1945: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Übungsplatz von der US-Armee besetzt.
• 1945 - 1956: Der Übungsplatz wird in "Camp Denny T. Clark" umbenannt und von der US-Armee genutzt.
• 1956: Die Bundeswehr übernimmt den Übungsplatz.
• 1965: Die letzten Bewohner des Dorfes Bonnland verlassen die Heimat, weil die Infrastruktur hauptsächlich militärisch genutzt werden sollte.
• 1994: Die Infanterieschule wird zum VN-Ausbildungszentrum, weshalb der Übungsplatz erweitert wird.
• 2001: Der Truppenübungsplatz Hammelburg wird Außenstelle der Truppenübungsplatzkommadantur Wildflecken. 2007 wird der Übungsplatz der Kommandantur in Wildflecken unterstellt. Der Übungsplatz befindet sich etwa 40 Kilometer entfernt und ist 7000 Hektar groß.
• 2015: Der Truppenübungsplatz Hammelburg gehört nun zur Truppenübungsplatzkommandantur SÜD.

Die Regionalausstellung Hammelburg

Die Regionalausstellung in Hammelburg gibt es seit 2018. Sie soll dazu dienen, "die Anerkennung der Bundeswehr und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft zu fördern", heißt es auf der offiziellen Webseite der Bundeswehr. Besucher können sich die Geschichte des Bundeswehrstandorts in Hammelburg näher ansehen, aber auch welche Berufe sich am Bundeswehrstandort ausüben lassen oder welche Ausbildungsplätze angeboten werden.

Als Ausstellungsort dient ein historisches Gebäude. Ehemals als Wohnhaus und Offiziersheim genutzt, stand das Jugendstilgebäude lange Zeit leer, bis die Regionalausstellung eingezogen ist.