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Gräfendorf
In Main-Spessart keine Sperrung für Paddler: Auf der Fränkischen Saale keine besondere Gefährdung
In Main-Spessart ist nicht das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, sondern das in Aschaffenburg zuständig. Das hiesige Landratsamt will Situation überprüfen lassen.
Kanutouren auf der Saale in Main-Spessart sind weiterhin möglich.
Foto: Antonia Siegler (Archivbild) | Kanutouren auf der Saale in Main-Spessart sind weiterhin möglich.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 06.03.2024 02:55 Uhr

Für Aufsehen sorgte die Ankündigung des Landkreises Bad Kissingen, das Befahren der Saale für Kanusportler und anderen Wassersport zu untersagen. Vor allem in Gräfendorf ist die Aufregung groß. Der Nachbarlandkreis setzt damit eine Empfehlung des Bad Kissinger Wasserwirtschaftsamtes um. Die Behörde sieht durch anhaltende Trockenheit, aber auch durch Biber-Schäden seit einigen Jahren eine verstärkte Gefahr für umstürzende Uferbäume und damit für Wassersportler auf dem Fluss.

Unternehmer wie Kanuverleiher sehen sich auch weiter flussabwärts Richtung Gemünden in ihrer Existenz bedroht, der Kanuverband hat eine Petition gestartet, auf der mittlerweile mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet haben.

In Main-Spessart kein Anlass für eine Nutzungseinschränkung der Saale

Wie sieht es an der Saale in Main-Spessart aus? Hier ist nicht das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen zuständig, sondern "Unterhaltsverpflichteter" hier ist laut Landratsamt das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg.

"Im Juni 2023 hat das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg dem Landratsamt Main-Spessart gemeldet, dass kein Anlass für eine Nutzungseinschränkung der Fränkischen Saale in Main-Spessart bestehe", schreibt das Landratsamt auf Anfrage. Der Flussmeister habe "keine besondere Gefährdung" erkannt.

Allerdings will das Landratsamt Main-Spessart nach dem Erlass der Allgemeinverfügung im Landkreis Bad Kissingen noch einmal beim Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg nachfragen, ob diese Beurteilung weiterhin zutrifft.

Hausgemachtes Problem im Landkreis Bad Kissingen?

Zur Situation im Landkreis Bad Kissingen hatte es im Gräfendorfer Gemeinderat geheißen, das Fahrverbot dort gründe letztlich auf einem hausgemachten Problem des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen. Dieses möchte entweder kein Geld für die Uferpflege ausgeben oder unterstütze indirekt die Naturschützer, einen naturbelassenen Uferbewuchs zu fördern, so der Vorwurf aus Gräfendorf.

Früher hätten die Grundstücksbesitzer die Uferstreifen entlang der Saale noch selbst gepflegt. In den vergangenen Jahrzehnten habe das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen die Uferstreifen auf fünf Metern Breite entlang der Saale gekauft und diese auch gepflegt. Doch im Landkreis Bad Kissingen wurde dies in den vergangenen Jahren unterlassen, so verlautete es im Gemeinderat Gräfendorf.

 
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