Bad Kissingen

Der Landkreis ist ein echtes Juwel

Die Standortkampagne des Kreises wirkt auch nach innen: Schmuck-Designer Malte Meinck tüftelte mit dem 3D-Drucker an einem ganz besonderen Werbe-Symbol.
Malte Meinck zeigt den Schmuck, den er im Rahmen der Standortkampagne des Landkreises Bad Kissingen entwarf. Foto: Isolde Krapf       -  Malte Meinck zeigt den Schmuck, den er im Rahmen der Standortkampagne des Landkreises Bad Kissingen entwarf. Foto: Isolde Krapf
| Malte Meinck zeigt den Schmuck, den er im Rahmen der Standortkampagne des Landkreises Bad Kissingen entwarf. Foto: Isolde Krapf

Jetzt gibt´s den Landkreis Bad Kissingen auch als Preziose. Schmuck-Designer Malte Meinck machte es möglich. Als die Gebietskörperschaft Ende 2016 mit ihrer modernen Standortkampagne an den Start ging, ließ das den kreativen Goldschmied nicht mehr los. "Die Initiative warb mit dem Umriss des Landkreises. Das war für mich damals Inspiration", sagt der Bad Kissinger Geschäftsinhaber. Inzwischen gibt´s das Landkreis-Symbol in Silber oder Gold nicht nur als Anstecknadel oder Anhänger, sondern zum Beispiel auch in einem Macramé-Armband verarbeitet.

"Ich war begeistert von Meincks Plänen", sagt Landrat Thomas Bold , der später übrigens die Idee zu Manschettenknöpfen mit dem neu kreierten Schmuckelement hatte. "Es ist für uns wichtig, dass sich Unternehmen und Branchen im Landkreis mit der Standortkampagne identifizieren." Für ihn sei das kleine, dreidimensional ausgelegte Landkreis-Schmuckstück ein echter Werbeträger. Er selbst trage eine Anstecknadel, die Leute fragten ihn dann oft, was diese darstellt. "Und wenn ich es erkläre, merkt man, dass sie sich von der Idee begeistern lassen." Letztendlich drücke der Schmuck auch den "Wert des Landkreises" aus.Zitat

Identifikation war damals auch für Schmuckkünstler Meinck in Bezug auf seine Kunden ein Schlüsselbegriff, als er im Atelier an dem Projekt tüftelte. Denn das Schmuckstück, das er kreieren wollte, sollte im Zusammenhang mit der Standortkampagne auch ein "Symbol der Verbundenheit zur Heimat" sein, sagt er. "Man zeigt damit, wo man lebt und woran das Herz hängt."

Um das zu unterstreichen, ließ er sich dann noch etwas ganz Spezielles einfallen: Der Kunde kann sich nämlich noch einen winzigen Diamanten auf dem Schmuckstück platzieren lassen - und zwar dort, wo er zu Hause ist. Laut Meinck komme diese Zugabe bei den Leuten sehr gut an, vor allem auch, weil man das Platzieren des Diamanten schon vor dem Kauf selbst spielerisch im Internet ausprobieren kann.

Doch von der ersten Idee zu einem neuen Schmuckstück bis zur fertigen Kollektion ist der Weg weit, so der Schmuck-Designer. "Man braucht 20 Prozent Inspiration und 80 Prozent Transpiration", sagt Meinck und lacht. "Es sieht spielerisch leicht aus, was ich mache. Aber es braucht seine Zeit. Man will nichts dem Zufall überlassen." Das versuche er auch den jungen Leuten klarzumachen, wenn er einmal jährlich im Rahmen der Berufsberatung am Gymnasium darüber spricht, womit er sein täglich Brot verdient. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass man beim Kreieren von Schmuckstücken "einen langen Atem" braucht. "Man muss für das, was man macht, brennen."

Auch an der Kreation der wertvollen Mini-Plastik des Landkreises mittels Computer-Aided-Design (CAD) habe er lange gesessen. Zunächst studierte er alle Unterlagen im Internet, die er zur Oberflächenstruktur der Gebietskörperschaft finden konnte.

Danach beschaffte er sich beim Bayerischen Landesamt für Digitalisierung (Schwabach) die Geo-Daten des Kreises und tüftelte mit Hilfe seines 3D-Druckers lange und minutiös an Entwürfen für eine dreidimensionale Schmuck-Variante. Schließlich ging's, zusammen mit seinem Team, ans Gießen, Sägen, Löten - Verbesserungen unterwegs inbegriffen. "Es ist ein sehr anstrengendes, aufwendiges Konzipieren. Das kostet manchmal auch sehr viel Energie."

Wurde ihm das künstlerische Experimentieren in die Wiege gelegt? Wahrscheinlich schon, sagt der gelernte Goldschmied, der in den 1990er Jahren an der Peter-Behrens-School of Arts in Düsseldorf sein Diplom erwarb. Schließlich waren schon seine Eltern Schmuckdesigner gewesen. 1954 hatten sie ihr Geschäft, zusammen mit dem Großvater, in der Kurhausstraße gegründet. Vor allem seine Mutter habe stets Wert auf handgearbeiteten Schmuck gelegt, sagt Meinck. Sie arbeitete damals schon mit skandinavischen Designern zusammen. "Da hatte ich natürlich genug Berührungspunkte mit Schmuck, Design und mit der Kunst." Auch Meinck selbst arbeitet übrigens mit einem Designer aus der Schweiz zusammen.

Das Schöne am Schmuck ist für Meinck, dass er "am Körper getragen" wird und somit den Träger des Armbands, der Kette oder der Anstecknadel mit einer "persönlichen Note" ausstattet. Das gelte auch für den Landkreis als Schmuckstück. Wer bei ihm im Geschäft etwas aus dieser Kollektion kauft, äußere sich sehr positiv über die Auswahl. Manchmal wollen die Leute eine Anstecknadel als Geschenk zum Geburtstag oder einen Anhänger zu einem Jubiläum. Andere planen ihre Hochzeit und wollen einen Diamanten dazu haben, sagt er. "Man muss beim Beratungsgespräch das Gefühl dafür entwickeln, was zum Kunden passt", lautet sein Kredo.

Offensichtlich liegt der Schmuck-Designer damit richtig, denn zu seinen Aufträgen gehörten in der Vergangenheit auch recht außergewöhnliche: So ließen sich zum Beispiel die Schützen aus Geroda ihre Königskette von ihm fertigen. Für die Bad Kissinger kreierte er unter anderem die Kissinger Brille, die Oerlenbacher bestellten eine Amtskette bei ihm, und in Bad Bocklet gibt es den "Bad-Bocklet-Ring".

Sogar Promis legen auf den Schmuck aus Kissingen Wert: Die Schauspielerin Christine Neubauer suchte sich 2010 für ihre Aufführung im "Jedermann" bei ihm eine Kette aus. David Garrett freute sich, als Meinck ihm 2013, nach einem Auftritt in der Kurstadt, eine Gürtelschließe mit Kissinger Motiven überreichte. Und als 2012 Fernsehkoch Ralf Zacherl bei der Off-Road-Messe zum Koch-Duell kam, überreichte ihm der Schmuck-Designer zur Erinnerung einen Ring, der als Reifen ausgestaltet war.

 
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