Prähistorische Funde bezeugen, dass der Ort schon seit dem Neolithikum besiedelt ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde "Hrannunga" in karolingischer Zeit, als ein adeliger Geistlicher mit dem geheimnisvollen Namen Alwalah seinen Besitz im Ort durch Schenkung dem Kloster Fulda vermachte. Übrigens gehört das Dorf zu den ältesten namentlich bekannten Siedlungen der Gegend. Und wer immer dachte, dass in Rannungen die "Gücker" wohnen, sieht sich angesichts der Historie eines Besseren belehrt: Der Ortsname soll nämlich vom germanischen Wort "Hraban" (Raben) abstammen. Was diese Erkenntnis wohl künftig für den "Gücker-Fasching" bedeutet?
Ein Jubiläum dieser Größenordnung muss freilich ordentlich gefeiert werden. Und so wird der Ortskern seit Tagen zu einer einzigen Festmeile umfunktioniert. Ganz Rannungen dürfte am Wochenende im sprichwörtlichen Sinne "aus dem Häuschen" sein, um die Gäste aus nah und fern bei Laune zu halten. Schwerfallen wird das wohl nicht, denn es gibt allerhand zu sehen, zu hören und zu verkosten. Das Fest hat zahlreiche Facetten, so dass die Gäste bunt gemischt sein dürften. Hier sind sechs Gründe, warum man sich in Rannungen aufs Beste amüsieren kann:
1. Weil der Ort zum Riesenmarktplatz wird und es Spaß macht zu bummeln
Zahlreiche Höfe öffnen an beiden Festtagen ihre Pforten. Es gibt Schauvorführungen und an den Verkaufsständen bieten regionale Geschäftsleute alles an, was das Herz begehrt. Die Rannunger haben es genau gezählt: Es werden in den Straßen des Orts insgesamt 60 Attraktionen angeboten. Hier ein paar Beispiele:
> Raiffeisenstraße: Unter anderem Schmuckträume, Blumen und Dekoration, Rucksäcke und Taschen, Straußenprodukte, Berufsbekleidung, Tiroler Käse
> Scherzergasse: Ernährungscoaching, Schnapsverkostung, Ziegenprodukte, Bienen-Infostand
> Schulzengasse: Therapiepfad "Wahrnehmung und Arbeit mit allen Sinnen"
> Hauptstraße: Eis-Anna, Hundezubehör, Glücksfadenfee, Alles aus Wolle, Keramikmalerin
2. Weil Sie in Rannungen echtes Heimat-Feeling genießen werden
Die einen kommen am Wochenende vielleicht mal wieder aus der Großstadt zurück in die Heimat, um Rannunger Heimatluft zu schnuppern. Fremde treibt's womöglich in den Ort, weil sie diese enge Verbundenheit der Dorfgemeinschaft überhaupt nicht kennen und gern mal erleben wollen.
> Rannungen von oben: Auf einer Aussichtsplattform kann man in 25 Metern Höhe den Ort aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.
> Dorf-Rallye: Am Sonntag von 14.30 bis 17 Uhr
> Weinprobe und nicht weit entfernt davon Schaubrauen mit Bierverköstigung in der Scherzergasse
> Heimatstube und Bilderausstellung in der alten Schule: Samstag 15 bis 18 und Sonntag 10 bis 18 Uhr
> Oldtimer Bulldogs in der Schulzengasse
> Frühschoppen mit Musik: Am Sonntag um 10 Uhr an der Hauptbühne
3. Weil auch die Kinder auf ihre Kosten kommen
Die Kinder haben vermutlich schon bei den verschiedenen Schauvorführungen eine Riesengaudi. Aber es gibt auch ein ganz spezielles Areal, auf dem sie herumtoben dürfen: das Kinderland. Und dann kann man auch noch anderes entdecken:
> Kinderland mit Hüpfburgen an der Hauptstraße, dort wird auch gebastelt
> Brotbacken mit Kindern: Scherzergasse, Samstag 15 und 17 Uhr, Sonntag 11, 14 und 17 Uhr
> Reiten und Streichelzoo: Schweinfurter Straße 15, Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 16 Uhr
> Kindergarten Gückernest. Sonntag 14 Uhr Hauptbühne
> Historische Spiele sonntags am Kinderland
> Ballonkünstler: Samstag 15 bis 17 Uhr und Sonntag 14 bis 18 Uhr
4. Weil Sie beim Dreschen oder Drechseln Geschichte hautnah erleben können
Unter anderem dreht sich's im Dorf an beiden Tagen um historisches Handwerk, wie Zimmern, Seiledrehen, Korbflechten, Klöppeln, Bierbrauen und ums Dreschen nach Großväter-Sitte. In der Alten Schule können Interessierte Fotos von anno dazumal besichtigen oder sich im Heimatmuseum in frühere Zeiten zurückversetzen. Auch in der Kirche sind Führungen geplant. Eine Auswahl:
> Ausstellung Alte Schmiede in der Raiffeisenstraße
> Historische Feuerwehrspritze in der Scherzergasse
> Drechslervorführung und unweit weg Offener Hof mit Brotbackofen in der Scherzergasse
> Seildrehen der Planburschen in der Raiffeisenstraße
> Festchronik und Jubiläumsartikel (Kaffeebecher, Bierkrüge) gibt's unter anderem im Quartiersbüro an der Hauptbühne.
> Waschfrauen in der Raiffeisenstraße
> Dreschen nach Großväter Sitte: Samstag 16 Uhr sowie Sonntag 14 und 16 Uhr.
5. Weil am Wochenende zu Hause die Küche kalt bleibt
Das kulinarische Angebot ist groß: Zum einen werden heimische Produkte wie Käse, Honig und Fleisch – die Besonderheit ist Straußen-Fleisch – angeboten. Eigens fürs Fest produziert wird Jubiläumsschinken und Jubiläumskaffee. Apropos Kaffee: An der großen Kaffeebar im Pfarrheim werden die Gäste ihre helle Freude haben, wenn sie all die selbst gebackenen Kuchen probieren können. Am Dorfplatz werden Getränke und Grillspezialitäten angeboten. Aber es gibt auch Pizza und Crêpes. Und am Sonntag steht ein Mittagessen an.
6. Und weil es in Rannungen gehörig was auf die Ohren gibt
Sind Sie gefühlsmäßig eher bei der Musik von Steffi List, von Andrea Berg oder von den Waldfensterer Rucksack-Musikanten? Musikalische Highlights gibt es in Rannungen an den beiden Tagen jedenfalls genug - und zwar auf der Hauptbühne und im Kulturhof. Außerdem wird getanzt und ins Jagdhorn geblasen. Um nur einiges zu nennen:
> Musikanten aus Pfersdorf (Samstag), Poppenlauer, Rannungen und Ballingshausen (alle Sonntag) auf der Hauptbühne
> Hippie Trail, Schlager und Oldies aus den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren: Sonntag 14 Uhr im Kulturhof
> Querbeet mit Musik und Mundartgedichten: Samstag 14 Uhr im Kulturhof
> Waldfensterer Rucksackmusikanten: Samstag 16 Uhr Kulturhof
> Anne Fari bietet "Best of Andrea Berg": Samstag 18.30 Uhr Hauptbühne
> Bedöhrend Röhrend: Sonntag 17.30 Uhr Hauptbühne
> Steffi List und die Cräckers: Samstag 20 Uhr Hauptbühne
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