Einen Überblick über das Geschehen in der Gemeinde im Jahr 2018, verbunden mit einem Ausblick auf 2019 und die weitere Zukunft, gab Bürgermeister Fridolin Zehner ( CSU ) in der Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderates. Die Palette reichte von den laufenden Arbeiten am Schul- und Kirchhof über den geplanten Wasserspeicher am Johannisberg bis zum Ärger mit dem Abwasser und der Sanierung der Mehrzweckhalle. Auch das Planfest im Jahr 2020 und die 1250-Jahr-Feier zwei Jahre später werfen bereits ihre Schatten voraus, so der Bürgermeister.
Die Arbeiten auf dem Schul- und Kirchhof müssen wegen der Zuschüsse bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Der Kanal ist gelegt, die alte Schule im Fundament abgedichtet. Auch das Rathaus muss abgedichtet und die Regenwasserzisterne gebaut werden, die Regenwasserableitungen und die Wasserleitung fehlen noch. Dann können die Platzgestaltung und der Neubau eines Mehrzweckgebäudes (für den Jugendtreff, eine WC-Anlage und einen Ausschank) beginnen.
Der Bürgermeister dankte allen, die während der Bauphase in irgendeiner Form belastet werden, für ihre Geduld. Am Johannisberg soll zur Verbesserung der Wasserversorgung ein Speicher, verbunden mit einer Druckerhöhungsanlage, gebaut werden. Die Kosten in Höhe von etwa 1,4 Millionen Euro werden zum größten Teil als Beitrag erhoben. Das bedeutet, dass sämtliche Grundstücke, auch die noch unbebauten Bauplätze, einbezogen werden.
Der Bürgermeister wies auch auf den kürzlichen Beschluss des Gemeinderates hin, einen Rechtsanwalt einzuschalten, um beim Streit mit dem Abwasserzweckverband um die Abwassermengen weiterzukommen. "Das Thema Tagespflege ist noch in der Schwebe" musste der Bürgermeister mitteilen. Sowohl die Caritas als auch die Diakonie, die angesprochen worden waren, winkten ab. Die Firma "Wolf Haus", die als Investor das Gebäude errichten würde, sei nun mit mehreren möglichen privaten Betreibern im Gespräch.
Ausdrücklich lobte der Bürgermeister die Quartiermanagerin Nathalie Langer, die sich im Rahmen eines vom Freistaat geförderten Pilotprojektes um alle Bereiche der Daseinsvorsorge in der Gemeinde kümmern soll. Unterstützt wird sie vom Arbeitskreis Innenentwicklung. Zehner wies darauf hin, dass sich der Gemeinderat in Verbindung mit der Allianz Schweinfurter Oberland entschlossen habe, auch weiter vorrangig auf die Innenentwicklung zu setzen. Das bedeute, dass in erster Linie vorhandene Gebäude und Bauplätze genutzt werden. "Dies schließt aber nicht aus, dass nicht auch einmal ein neues kleines Baugebiet erschlossen werden könnte", hob er hervor und dankte allen, die bereit sind, einen Bauplatz zu verkaufen, um jungen Leuten zu ermöglichen, in der Gemeinde zu bleiben.
Für den Neubau der Brunnenstraße gibt es einen Plan-Entwurf. Mit den Arbeiten kann allerdings erst begonnen werden, wenn der Bau des Mehrzweckgebäudes auf den Schul- und Kirchhof abgeschlossen ist. Zwar ist für beide Baumaßnahmen eine Förderung über das ALE (Amt für ländliche Entwicklung) möglich, aber nicht gleichzeitig. Die Sanierung der Mehrzweckhalle ist seit längerer Zeit ein wichtiges Thema. Ende Januar 2019 wird entschieden, welches Architekturbüro die weitere Planung ausführt. Die mögliche Förderung der Sanierung ist teilweise abgeklärt und könnte wiederum über das ALE laufen.
Im Juni wurde der Radweg nach Pfändhausen "nach mancherlei Verzögerung und Hindernissen" eingeweiht. Die Verlegung des Glasfaserkabels der Telekom unter Mehrzweckhalle aus sollte dieses Jahr eigentlich abgeschlossen sein, ein Ende sei zumindest absehbar. Übertragungsraten von 50 bis 100 Mbit pr Sekunde stehen dann in jedem Haus zur Verfügung.
Der Bürgermeister betonte, viele Investitionen müssten über eine höhere Verschuldung finanziert werden. Wenn aber die Konjunktur weiter gut laufe, also die Einnahmen der Gemeinde gut sind und dazu noch ein historisch niedriger Zinssatz für Kredite dazukommt, sei vieles machbar.
Zehner kündigte an, dass für das im im Herbst 2020 anstehende Planfest eine Versammlung einberufen werden soll, bei der ein Vorstand gewählt wird.
Das mehrtägige Planfest mit traditionellem Plantanz findet in Rannungen nur alle zehn Jahre zur Kirchweih statt. Veranstalter ist ein eigens gegründeter Planverein. Der Ablauf auf dem ‚Plua‘ (Dorfplatz) orientiert sich laut Wikipedia-Eintrag an einer seit 1780 überlieferten Tradition.
Zur Ausrichtung der 1250-Jahr-Feier im Jahr 2022 soll ebenfalls im Frühjahr ein erstes Treffen stattfinden. Bürgermeister Fridolin Zehner bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Form für die Gemeinde tätig waren und sich einbrachten. Ohne die Mithilfe vieler Ehrenamtlicher könne ein Dorfleben nicht funktionieren. Er betonte abschließend "dass es natürlich auch immer verschiedene Meinungen oder Überlegungen gibt, ist normal und muss gemeistert werden."