
Im trüben Januar und Februar nur drinnen zu sitzen, kann anstrengend sein. Lieber mal raus an die frische Luft mit der ganzen Familie? In Bad Kissingen geht das gut: Diese kurze Tour bietet viel Abwechslung. Und der Ausflug in die Kurstadt lässt sich auch noch etwas ausbauen. Also los.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Strecke 4,11 Kilometer, Dauer eine gute Stunde, insgesamt 140 Höhenmeter. Von den Salinen-Anlagen geht es durch das Kaskadental zum Wildpark Klaushof. Kissinger Geschichte gibt es gleich zu Beginn mit Saline, Rundem Brunnen und Gradierbau. Ein historischer Ausflug in die Zeiten der Salzgewinnung in der Kurstadt. Das Kaskadental ist ein Relikt einer Rokoko-Gartenanlage aus dem 18. Jahrhundert. Die ist lange passé, das Tal mit seinen vielen kleinen Wasserfällen hat seinen Reiz aber behalten.

Um die 150 Höhenmeter sind zu bewältigen bis zum Highlight der Tour: Der Wildpark Klaushof ermöglicht auch im Winter hautnahe Begegnungen mit vielen heimischen Tieren. Geöffnet hat er bis März täglich von 10 bis 17 Uhr, der Eintrittspreis für eine Familie mit zwei Erwachsenen und Kindern beträgt 8 Euro. Einmal mit dem Futterkarton rascheln, schon ist man umringt von einem Dutzend Rehen. Die gucken zwar alle ganz niedlich, schnappen sich aber auch mal den ganzen Karton, wenn man nicht aufpasst.

Wer noch Kraft hat, läuft zurück. Müde Tierfreundinnen und Tierfreunde nehmen den Bus (unter der Woche ab dem Wildpark um 14.50 Uhr und 16.20 Uhr, am Samstag nur um 16.50 Uhr und sonntags leider kein Betrieb). Oder ab Ende März wieder das Bimmelbähnle.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Bad Kissingen liegt südlich am Fuße der Rhön und ist verkehrstechnisch gut angebunden. Mit dem Auto erreicht man die Kurstadt über die A7 und A71. Von den Autobahnabfahrten sind es jeweils etwa 10 min bis zum Ausgangspunkt der Tour.
- Zur kleinen Tour auf Komoot geht es hier.
Mit der Bahn kommt man wahlweise über Schweinfurt oder Gemünden nach Bad Kissingen. Ausgangspunkt der Tour ist der Gradierbau an der Unteren Saline, dort gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze.

3. Warum sollte ich dorthin?
Die Wanderung bietet auf wenigen Kilometern viel Abwechslung. Gerade für die Kinder: Wenn sich durch Hochwasser und eisige Temperaturen die Au in eine riesige Eisfläche verwandelt hat, kann man sogar Schlittschuhlaufen. Ein Paradies für kleine Naturforscher gibt's im Kaskadental. Und einen wirklich eindrucksvollen Blick in die heimische Fauna bekommt man im Wildpark. Wer hier nicht glücklich nach Hause kommt, hat geschlafen.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Zu erleben gibt es auf wenigen Kilometern ganz viel: Einmal den eindrucksvollen Gradierbau umrunden und Kissinger Geschichte atmen. Kein Gebäude repräsentiert den Bedeutungswandel des Salzes in der Kurstadt besser. Imposant, gerade bei buntem Abendhimmel.

Das Kaskadental ist eins der schönsten Naherholungsgebiete der Kurstadt. Die kleinen Wasserfälle sind im Januar 2024 zu wilden Formationen gefroren. Sieht gut aus - und das Plätschern beruhigt.
Leider mussten zahlreiche Bäume wegen Trockenheit gefällt werden. An der Marieneiche aber können die Kinder ihr Klettertalent unter Beweis stellen, bevor es dann endlich in den Wildpark geht. Auf keinen Fall die Fischotterdame Frieda verpassen! Die Frischlinge nebenan sind zum Verlieben. Und die Luchse thronen am Eingang des Parks. Täglich ab 15 Uhr füttert eine Mitarbeiterin Waschbären, Fischotter, Luchse und Wildkatze. Dann erlebt man die Tiere in Aktion.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Um den Ausflug stressfrei zu genießen, sollte man einen Tag einplanen. Dann kann man genug Pausen einbauen, damit die Kinder nicht die Lust verlieren. Allein im Wildpark kann man locker zwei Stunden verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung macht zu jeder Jahreszeit Spaß. Im Winter freuen sich die Kinder an den Eisskulpturen, die sich am Bachlauf im Kaskadental bilden. Und der heiße Eintopf am Kiosk des ehemaligen Forsthauses schmeckt bei eisigen Temperaturen auch besser. Gutes Schuhwerk und Klamotten, die auch bei frostigen Temperaturen warmhalten, sollten natürlich im Gepäck sein. Und ein zweiter Satz Schuhe, wenn die Kleinen dem Bachbett nicht widerstehen können.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Wanderung von der Saline zum Klaushof ist der perfekte Ausflug für Familien. Die Strecke ist kurz und so abwechslungsreich, dass es auch kleine Kinder gut bewältigen können und sich nicht langweilen. Ein wilder Bach mit tollen Eisskulpturen, zugefrorene Saaleauen, die das ganze Tal zur Eisbahn machen. Luchse, Waschbären, Rehe und die freche Fischotterdame Frieda machen die Tour nicht nur für die Kinder zum Erlebnis.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Der Klaushof ist bewirtschaftet, es gibt ein Restaurant zum Einkehren und einen kleinen Kiosk, bei dem man täglich ab 11 Uhr kräftigen Eintopf und Wildschweinbratwurst bekommt. Das Restaurant bietet typisch fränkische Küche und kreative Wildgerichte wie den Hirschburger "Jimmy". Öffnungszeiten im Restaurant: Mo/Do/Fr/Sa von 14 bis 21.30 Uhr, warme Küche 16 bis 20 Uhr, am Sonntag von 12 bis 20 Uhr, warme Küche von 12 bis 18 Uhr.

Ansonsten gibt es in Bad Kissingen zahlreiche Restaurants und Weinstuben, um nach dem Wandern einzukehren. Ein paar kleine Snacks und eine Kanne Tee für die Wanderung sollte man im Gepäck haben.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Wenn die Kleinen durchgefroren sind, können sie sich bei einem Bad in der Kissalis Therme (Heiligenfelder Allee 16) aufwärmen. Das macht auch den Älteren Spaß. Geöffnet ist täglich von 9 bis 22 Uhr, Infos unter www.kisssalis.de. Ansonsten lässt sich die Strecke auch verlängern, etwa mit einem Umweg über Ilgenwiese, Ludwigsturm und den Rosengarten.
- An der Oberen Saline im Stadtteil Hausen gibt es ein Museum: Die Kinder können hier im Dachgeschoss die Spielzeugwelt bewundern, während die Eltern sich im Bismarck Museum in der historischen Wohnung das Zimmer des treuen Kurgastes und Staatsmannes anschauen. Und gerade läuft hier die Sonderausstellung "Kaiserlich & inkognito: Sisi in Bad Kissingen". Bis 28. April 2024 sind persönliche Gegenstände und bislang unveröffentlichte ärztliche Dokumente zum Gesundheitszustand und dem Tod der Kaiserin zu sehen.
Geöffnet hat das Haus von Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 17 Uhr, Infos: www.badkissingen.de


