Bischofsheim an der Rhön

Abwärts auf dem Flowtrail Kreuzberg

Wer als Mountainbiker die Herausforderung in der Abfahrt sucht, kann sein Können auf dem Flowtrail Kreuzberg testen. Was ist der Unterschied zu einer Downhill-Strecke?

Beim Mountainbiken liegt die Herausforderung nicht allein dabei, den Berg nach oben zu strampeln. Die Fahrt bergab kann ebenfalls etwas Besonderes sein. In der Rhön ist das beispielsweise auf dem Flowtrail Kreuzberg der Fall. Auf einer Länge von rund zwei Kilometern geht es abwärts Richtung Bischofsheim. Auf den 180 Höhenmetern gibt es gut 50 gebaute Elemente, die die Radsportler meistern können.

Auf dem Mountainbike in den Trail

Der Flowtrail ist eine gebaute Strecke, die kurz unterhalb des Neustädter Hauses beginnt. "Das ist so konzipiert, dass das jeder fahren kann", erklärt Andi Rohe, Flowtrail-Beauftragter des RWV-Haselbach. Man solle allerdings nur auf einem Mountainbike in den Trail fahren und sich die Strecke selbst zutrauen. Für den Fahrspaß sind Elemente in die Strecke eingebaut, zum Beispiel Wurzeln, Anliegerkurven oder Tables.

Die Anliegerkurven verlaufen schräg, so dass sich die Sportler richtig hineinlegen können. Tables sind erhöhte Elemente, die je eine Rampe zum Auf-und Abfahren haben. Sie können von den Bikern zum Springen genutzt werden. Erfahrene Flow-trailer sind die ganze Länge des Tables in der Luft, berichtet Rohe. Bei allen Elementen gibt es aber auch Chicken-Ways, auf denen die Hindernisse umfahren werden können. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade der Strecke sind mit blauen, roten und schwarzen Pfeilen gekennzeichnet.

Bis zu zehn Minuten unterwegs

Die Abfahrt kann in fünf Minuten gemeistert werden. Dann sei man aber schon sehr schnell unterwegs, erklärt Rohe. "Es gibt schon welche, die da mit Mords-Tempo fahren und auch springen", sagt er. Wenn man sich Zeit lasse, brauche man eher zehn Minuten, bis der Spaß vorbei ist.

Der Flowtrail ist nicht altersbeschränkt und fast jedes Alter ist auch auf ihm zu finden: "Ich hab hier schon die ganz Kleinen mit vielleicht vier, fünf Jahren gesehen. Und dann fahren über 70-Jährige bei mir", erzählt der Trail-Beauftragte. Der Schwerpunkt liege wohl bei den 25- bis 50-Jährigen. Es sei schon eher ein männerlastiger Sport, aber "der Frauenanteil nimmt zu", sagt Rohe.

Keine Downhill-Strecke

Der Flowtrail ist keine Downhill-Strecke, stellt er klar. Diese seien vor allem steiler, zudem wurzeliger und mit mehr Hindernissen versehen. Sie würden mit höherer Geschwindigkeit gefahren. Zum downhillen benötige man obendrein ein besonderes Downhill-Fahrrad. Für den Trail genüge ein Mountainbike .

Auch sonst brauche man auf dem Trail keine besondere Ausrüstung, erklärt Rohe. Schutzkleidung ist allerdings empfohlen, außerdem herrscht absolute Helmpflicht. Wenn Sportler ohne Helm gesehen werden, werden diese auch aufgehalten, sagt der Trail-Beauftragte.

Die Strecke ist von April bis einschließlich Oktober geöffnet und kann kostenlos genutzt werden. Ob sie befahrbar ist, zeigt eine Ampel am Start. Steht diese auf Rot, ist die Strecke gesperrt. Bei Grün kann sie befahren werden, Gelb erlaubt die Benutzung ebenfalls, allerdings mit besonderer Vorsicht.

Vom RWV gebaut und gepflegt

2013 wurde der Flowtrail Kreuzberg eröffnet. Er ist eine Sportanlage der Stadt Bischofsheim, die vom RWV Haselbach gepflegt wird. Gebaut wurde er von den Radsportlern des RWV Haselbach unter der Federführung von Klaus Neumann. Die Strecke ist von der Deutschen Initiative Mountainbike zertifiziert. Andi Rohe hat die Trailpflege seit einigen Jahren übernommen: "Ich kümmer mich mit einer Hand voll Leute um die Strecke", sagt er.

Die Pflege der Strecke sei schon aufwendig. Die freiwilligen Helfer seien mit Rechen , Schaufel und Spaten im Trail unterwegs, teilweise sei auch ein kleiner Bagger im Einsatz. In den letzten Jahren sei die Arbeit am Trail auf Grund der Trockenheit schwierig geworden, erklärt Rohe: "Trockene Erde kann man schlecht in Form bringen." Die Trail-Pflege finde vor allem im März und November statt.

Unter Radsportlern bekannt

Der Flowtrail Kreuzberg habe durchaus einen Namen in der Mountainbike-Szene und ziehe Gäste aus ganz Deutschland an, sagt Rohe. Er habe keine genauen Zahlen, aber es könnten schon 200 bis 300 Abfahrten an einem Tag zusammenkommen, erklärt er.

Manche Mountainbiker kämen nur wegen des Flowtrails, andere bauten die Abfahrt in eine größere Tour in der Rhön ein, erzählt Rohe. "Das ist immer noch der längste Flowtrail in Bayern", sagt er. Wie oft die Radsportler die Abfahrt an einem Tag nutzen, käme letztlich auch auf die Muskelkraft an , die sie benötigen, um den Berg wieder hochzustrampeln, sagt er.Anja Behringer

 
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