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Bad Kissingen
Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen: Das breitgefächerte  Angebot zieht ein ziemlich buntes Völkchen an
Heiß ersehnt und heiß gefeiert: Die 24. Offroad-Messe ist nach der Corona-Abstinenz für viele eine ganz besondere Veranstaltung. Was es an Plänen für die Zukunft gibt.
Bei der Offroad-Messe 2022 in Bad Kissingen gab's schon am Eröffnungstag Etliches zum Staunen.
Foto: Silvia Gralla | Bei der Offroad-Messe 2022 in Bad Kissingen gab's schon am Eröffnungstag Etliches zum Staunen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:01 Uhr

Die Abenteuer & Allrad hat begonnen. Schon vor Einlassbeginn am Donnerstag um zehn Uhr morgens hatten sich lange Schlangen am Eingang gebildet. Kein Wunder, denn erstmals nach drei Jahren fand die Fachmesse für Offroad-Fahrzeuge und Outdoor-Bedarf endlich wieder im ausgehenden Frühjahr statt - und das bei super Wetter. Das Publikum dieser Veranstaltung ist stets bunt gemischt: Da sieht man ebenso viele Junge wie jung Gebliebene an den Ständen defilieren - Menschen mit Rucksack und Strohhut, Leute in Sonntagskleidung oder Freaks in Lederkluft und Cowboy-Kopfbedeckung.

Fotoserie

Alle Gäste schienen den großen Event am Donnerstag begeistert zu genießen. Bald waren die Wege und Gassen auf dem Areal voller Menschen und in den Zelten herrschte Hochbetrieb. Die Stände mit den Offroad-Fahrzeugen waren naturgemäß meist von Männern umringt. Aber auch Frauen sah man mit den Ausstellerinnen und Ausstellern fachsimpeln. Dazwischen wuselten hie und da neugierige Kinder.

Stellten die Abenteuer & Allrad 2.0 vor: pro-log-Pressesprecher Thomas Schmitt, Geschäftsführerin Marion Ripberger und Milan Percic.
Foto: Isolde Krapf | Stellten die Abenteuer & Allrad 2.0 vor: pro-log-Pressesprecher Thomas Schmitt, Geschäftsführerin Marion Ripberger und Milan Percic.

Die Messe der Firma pro-log (Bad Kissingen) findet 2022 zum 24. Mal statt und zählt laut Veranstalter inzwischen weltweit zu den bedeutendsten der Branche. 2023 soll das 25. Jubiläum denn auch ganz groß gefeiert werden, sagte Geschäftsführerin Marion Ripberger beim Pressetermin für Journalisten aus nah und fern. Alles in allem mehr als eine Million Gäste hat das pro-log-Team in all den Jahren bei dem großen Event schon begrüßt, sagte Ripberger und ging kurz auf die Entwicklung der Bad Kissinger Großveranstaltung ein.

Jetzt fehlen nur noch die Windturbinen

"Inzwischen haben wir die Abenteuer & Allrad 2.0. ins Leben gerufen", lenkte Ripberger den Blick schließlich in die Zukunft und sprach davon, dass pro-log eine "nachhaltige Energiegewinnung" anstrebt. Ihr Mann Milan Percic vom pro-log-Führungsteam erklärte das näher: Auf dem Dach der ehemaligen Generatoren-Halle gibt es bereits die ersten Solar-Panels. An vier Seiten werden dort demnächst lautlose Windturbinen montiert. Die so gewonnene Energie wird gespeichert und steht dann jederzeit zur Verfügung.

Nach wie vor eine Hauptattraktion: der Abenteuer-Parcours, bei dem es über hügeliges Gelände und durch schlammiges Wasser geht.
Foto: Silvia Gralla | Nach wie vor eine Hauptattraktion: der Abenteuer-Parcours, bei dem es über hügeliges Gelände und durch schlammiges Wasser geht.

In diesem Zusammenhang soll es dann auch E-Ladestationen mit grünem Strom auf dem Gelände geben, sagt Percic. Geplant ist zum einen, das künftig alle Neufahrzeuge von pro-log Elektroantrieb haben werden, zum andern werden alte Fahrzeuge entkernt und elektrifiziert. "Wir sind gerade in der Umstellungsphase und wollen dann auch ein Infozentrum einrichten", so Percic weiter. Schon jetzt sei die Hälfte des Fuhrparks auf die grüne Energie umgerüstet.

Das Abenteuer-Feeling soll bei der Messe freilich auch weiterhin ganz oben stehen. "Wir wollen authentisch bleiben, aber auch in die Zukunft schauen", fasste Geschäftsführerin Ripberger zusammen. Auch bei den Ausstellerinnen und Ausstellern spiele die Elektromobilität bereits eine wichtige Rolle. 2023 soll es laut Ripberger auf der Messe deshalb ein eigenes Informationszelt zu diesem Thema geben. Und noch eine Neuigkeit wurde publik: Aus den USA gibt es offenbar eine Anfrage, die Abenteuer & Allrad auch dort mal abzuhalten. Ripberger reagierte aber auf Nachfragen noch zurückhaltend: "Wir denken drüber nach."

2022 sind wieder mehr als 350 Ausstellerinnen und Aussteller aus dem In- und Ausland dabei. Frank Jaksties (OLC Adventure) reiste aus Hartenholm (Schleswig-Holstein) an.
Foto: Isolde Krapf | 2022 sind wieder mehr als 350 Ausstellerinnen und Aussteller aus dem In- und Ausland dabei. Frank Jaksties (OLC Adventure) reiste aus Hartenholm (Schleswig-Holstein) an.

Die Verkaufsflächen des rund 110.000 Quadratmeter großen Messeareals sind dieses Jahr wieder voll ausgebucht. Andrea und Frank Jaksties haben beispielsweise "gerade noch das letzte Zipfelchen ergattert", wie sie sagen. Sie kommen aus Hartenholm (Schleswig- Holstein) und haben in ihrer Firma OLC Adventure Dachzelte und Outdoor-Zubehör im Angebot. "Und wir bauen auch Pkw aus", sagt Frank Jaksties, während er einen Blick in die "Küche" des eigenen Fahrzeugs gewährt.

"„Wir sind eine Clique von etwa 20 Leuten, die sich hier zur Messe treffen“
Franz Glockner, regelmäßiger Gast in der Camp Area

Aus Belgien (Spa) ist der Landrover-Spezialist ReulSport angereist und hat gleich noch Vertreter seiner Partnerfirmen mitgebracht. An diesem Verkaufsstand geht’s zum einen um Zubehör für Landrover und andere Fahrzeuge, sagt Firmenvertreter Quentin Schmitz. Fachgespräche führen kann man dort aber auch zu speziellen Lichtsystemen für Fahrzeuge aller Art, das heißt auch für solche in der Landwirtschaft, bei Feuerwehr und Militär oder sogar in der Schifffahrt.

Wiedersehen mit Freunden: Auf der Camp Area geht's gemütlich zu. Im Bild Frank Beckmann, Birgit Gschwind und Franz Glockner (Regensburg) sowie Edward Flaxfield aus Holland.
Foto: Isolde Krapf | Wiedersehen mit Freunden: Auf der Camp Area geht's gemütlich zu. Im Bild Frank Beckmann, Birgit Gschwind und Franz Glockner (Regensburg) sowie Edward Flaxfield aus Holland.

Während oben auf dem Messegelände die Gäste bummeln, an den Verkaufsständen fachsimpeln oder sich im Monster-Truck auf den abenteuerlichen Parcours durchs sumpfige Gelände wagen, ist auch auf der Camp Area Im Lindes die Welt zu Gast. Schon am Mittwoch trudelten dort Gäste aus nah und fern mit interessanten Offroad-Fahrzeugen und Reisemobilen ein.

Globetrotter aus aller Herren Länder

Seit 2013 reisen Birgit Gschwind und Franz Glockner (Regensburg) bei der Abenteuer & Allrad an. "Wir bauen selbst Fahrzeuge aus", weist Glockner auf das berufliche Interesse an der Messe hin. Doch dann wird schnell klar, dass die beiden vor allem auch wegen der netten Leute und des Spaßes wegen hier sind. "Wir sind eine Clique von etwa 20 Leuten, die sich hier treffen", sagt Glockner und zeigt auf Edward Flaxfield und Frank Beckmann, die gerade bei ihm am Tisch sitzen.

Mit diesem feuerroten Mobil reisten Richard und Sylvia Wyler in Bad Kissingen an, einem ausrangierten Feuerwehrfahrzeug, das sie zum Reisemobil umfunktionierten.
Foto: Isolde Krapf | Mit diesem feuerroten Mobil reisten Richard und Sylvia Wyler in Bad Kissingen an, einem ausrangierten Feuerwehrfahrzeug, das sie zum Reisemobil umfunktionierten.

Sechsmal waren Sjef und Lisette Rommens aus Gilze (Niederlande) nun schon in Bad Kissingen. Seit 35 Jahren schlägt ihr Herz für Unimog-Fahrzeuge, darunter auch Oldtimer aus den 1970er Jahren. Deshalb fahren sie öfter zu den großen Events, bei denen sie dann auf Gleichgesinnte stoßen.

Aus der deutschen Schweiz (Zürich) angereist sind wieder mal Richard und Sylvia Wyler. Dabei haben sie ein interessantes Fahrzeug (Jahrgang 1983), das sie einer Feuerwehr aus einem kleinen Ort in der französischen Schweiz abkauften und später zum Wohnmobil umfunktionierten. Die beiden sind waschechte Globetrotter und, wie sie sagen, oft auf der Panamericana unterwegs (Straßen-System, das den amerikanischen Kontinent von Nord nach Süd durchschneidet).

Sie hatten diesen Fahrzeug-Typ einst in Costa Rica im Alltagsverkehr gesehen. "Damals hab ich mir gesagt, wenn ich sowas mal hier bei uns finde, kaufe ich es", sagt Wyler rückblickend. Gesagt, getan. Inzwischen ist der rote Oldtimer mit Dachzelt ausgebaut und komplett fürs Reisen umgerüstet.

Öffnungszeiten der Messe: Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos gibt's unter www.abenteuer-allrad.de

 
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Kommentare
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  • G. W.
    Mindestens fünf dicke Zeitungsartikel für eine Veranstaltung aus dem letzten Jahrhundert.
    Ja ist klar, die unabhängige Zeitung für Unterfranken berichtet nur, weil öffentliches Interesse besteht.

    Blöderweise scheint es tatsächlich Leute zu geben, die Eintritt zahlen, um seltsamen Zeitgenossen bei kollektiver Umweltzerstörung zur Freizeitgestaltung zuzuguggen und sich Ihre Spritdröhnung zu gönnen.

    Dann fährt man noch zur Belustigung durchs Naturschutzgebiet und die Verantwortlichen bei (Kur-)Stadt und Landratsamt lassen sich dafür feiern, wie toll und innovativ und weltoffen dieses Städtchen mit dem faulig schmeckenden Rakotzi-Wässerle sich heutzutage präsentiert.

    Absolut unglaublich sowas.

    Und bitte gleich die Kommentarefunktion sperren, bevor ne ernsthafte Diskussion zustande kommt,!
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  • R. A.
    Was für ein beweihräuchender Werbeartikel mit Schreibfehlern.
    Das ist Material, was die Welt gerade braucht! Für das Geld bekommt man auch was sinnvolles gekauft.
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