
Die Abenteuer & Allrad hat begonnen. Schon vor Einlassbeginn am Donnerstag um zehn Uhr morgens hatten sich lange Schlangen am Eingang gebildet. Kein Wunder, denn erstmals nach drei Jahren fand die Fachmesse für Offroad-Fahrzeuge und Outdoor-Bedarf endlich wieder im ausgehenden Frühjahr statt - und das bei super Wetter. Das Publikum dieser Veranstaltung ist stets bunt gemischt: Da sieht man ebenso viele Junge wie jung Gebliebene an den Ständen defilieren - Menschen mit Rucksack und Strohhut, Leute in Sonntagskleidung oder Freaks in Lederkluft und Cowboy-Kopfbedeckung.
Alle Gäste schienen den großen Event am Donnerstag begeistert zu genießen. Bald waren die Wege und Gassen auf dem Areal voller Menschen und in den Zelten herrschte Hochbetrieb. Die Stände mit den Offroad-Fahrzeugen waren naturgemäß meist von Männern umringt. Aber auch Frauen sah man mit den Ausstellerinnen und Ausstellern fachsimpeln. Dazwischen wuselten hie und da neugierige Kinder.

Die Messe der Firma pro-log (Bad Kissingen) findet 2022 zum 24. Mal statt und zählt laut Veranstalter inzwischen weltweit zu den bedeutendsten der Branche. 2023 soll das 25. Jubiläum denn auch ganz groß gefeiert werden, sagte Geschäftsführerin Marion Ripberger beim Pressetermin für Journalisten aus nah und fern. Alles in allem mehr als eine Million Gäste hat das pro-log-Team in all den Jahren bei dem großen Event schon begrüßt, sagte Ripberger und ging kurz auf die Entwicklung der Bad Kissinger Großveranstaltung ein.
Jetzt fehlen nur noch die Windturbinen
"Inzwischen haben wir die Abenteuer & Allrad 2.0. ins Leben gerufen", lenkte Ripberger den Blick schließlich in die Zukunft und sprach davon, dass pro-log eine "nachhaltige Energiegewinnung" anstrebt. Ihr Mann Milan Percic vom pro-log-Führungsteam erklärte das näher: Auf dem Dach der ehemaligen Generatoren-Halle gibt es bereits die ersten Solar-Panels. An vier Seiten werden dort demnächst lautlose Windturbinen montiert. Die so gewonnene Energie wird gespeichert und steht dann jederzeit zur Verfügung.

In diesem Zusammenhang soll es dann auch E-Ladestationen mit grünem Strom auf dem Gelände geben, sagt Percic. Geplant ist zum einen, das künftig alle Neufahrzeuge von pro-log Elektroantrieb haben werden, zum andern werden alte Fahrzeuge entkernt und elektrifiziert. "Wir sind gerade in der Umstellungsphase und wollen dann auch ein Infozentrum einrichten", so Percic weiter. Schon jetzt sei die Hälfte des Fuhrparks auf die grüne Energie umgerüstet.
Das Abenteuer-Feeling soll bei der Messe freilich auch weiterhin ganz oben stehen. "Wir wollen authentisch bleiben, aber auch in die Zukunft schauen", fasste Geschäftsführerin Ripberger zusammen. Auch bei den Ausstellerinnen und Ausstellern spiele die Elektromobilität bereits eine wichtige Rolle. 2023 soll es laut Ripberger auf der Messe deshalb ein eigenes Informationszelt zu diesem Thema geben. Und noch eine Neuigkeit wurde publik: Aus den USA gibt es offenbar eine Anfrage, die Abenteuer & Allrad auch dort mal abzuhalten. Ripberger reagierte aber auf Nachfragen noch zurückhaltend: "Wir denken drüber nach."

Die Verkaufsflächen des rund 110.000 Quadratmeter großen Messeareals sind dieses Jahr wieder voll ausgebucht. Andrea und Frank Jaksties haben beispielsweise "gerade noch das letzte Zipfelchen ergattert", wie sie sagen. Sie kommen aus Hartenholm (Schleswig- Holstein) und haben in ihrer Firma OLC Adventure Dachzelte und Outdoor-Zubehör im Angebot. "Und wir bauen auch Pkw aus", sagt Frank Jaksties, während er einen Blick in die "Küche" des eigenen Fahrzeugs gewährt.
Aus Belgien (Spa) ist der Landrover-Spezialist ReulSport angereist und hat gleich noch Vertreter seiner Partnerfirmen mitgebracht. An diesem Verkaufsstand geht’s zum einen um Zubehör für Landrover und andere Fahrzeuge, sagt Firmenvertreter Quentin Schmitz. Fachgespräche führen kann man dort aber auch zu speziellen Lichtsystemen für Fahrzeuge aller Art, das heißt auch für solche in der Landwirtschaft, bei Feuerwehr und Militär oder sogar in der Schifffahrt.

Während oben auf dem Messegelände die Gäste bummeln, an den Verkaufsständen fachsimpeln oder sich im Monster-Truck auf den abenteuerlichen Parcours durchs sumpfige Gelände wagen, ist auch auf der Camp Area Im Lindes die Welt zu Gast. Schon am Mittwoch trudelten dort Gäste aus nah und fern mit interessanten Offroad-Fahrzeugen und Reisemobilen ein.
Globetrotter aus aller Herren Länder
Seit 2013 reisen Birgit Gschwind und Franz Glockner (Regensburg) bei der Abenteuer & Allrad an. "Wir bauen selbst Fahrzeuge aus", weist Glockner auf das berufliche Interesse an der Messe hin. Doch dann wird schnell klar, dass die beiden vor allem auch wegen der netten Leute und des Spaßes wegen hier sind. "Wir sind eine Clique von etwa 20 Leuten, die sich hier treffen", sagt Glockner und zeigt auf Edward Flaxfield und Frank Beckmann, die gerade bei ihm am Tisch sitzen.

Sechsmal waren Sjef und Lisette Rommens aus Gilze (Niederlande) nun schon in Bad Kissingen. Seit 35 Jahren schlägt ihr Herz für Unimog-Fahrzeuge, darunter auch Oldtimer aus den 1970er Jahren. Deshalb fahren sie öfter zu den großen Events, bei denen sie dann auf Gleichgesinnte stoßen.
Aus der deutschen Schweiz (Zürich) angereist sind wieder mal Richard und Sylvia Wyler. Dabei haben sie ein interessantes Fahrzeug (Jahrgang 1983), das sie einer Feuerwehr aus einem kleinen Ort in der französischen Schweiz abkauften und später zum Wohnmobil umfunktionierten. Die beiden sind waschechte Globetrotter und, wie sie sagen, oft auf der Panamericana unterwegs (Straßen-System, das den amerikanischen Kontinent von Nord nach Süd durchschneidet).
Sie hatten diesen Fahrzeug-Typ einst in Costa Rica im Alltagsverkehr gesehen. "Damals hab ich mir gesagt, wenn ich sowas mal hier bei uns finde, kaufe ich es", sagt Wyler rückblickend. Gesagt, getan. Inzwischen ist der rote Oldtimer mit Dachzelt ausgebaut und komplett fürs Reisen umgerüstet.
Öffnungszeiten der Messe: Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos gibt's unter www.abenteuer-allrad.de
Ja ist klar, die unabhängige Zeitung für Unterfranken berichtet nur, weil öffentliches Interesse besteht.
Blöderweise scheint es tatsächlich Leute zu geben, die Eintritt zahlen, um seltsamen Zeitgenossen bei kollektiver Umweltzerstörung zur Freizeitgestaltung zuzuguggen und sich Ihre Spritdröhnung zu gönnen.
Dann fährt man noch zur Belustigung durchs Naturschutzgebiet und die Verantwortlichen bei (Kur-)Stadt und Landratsamt lassen sich dafür feiern, wie toll und innovativ und weltoffen dieses Städtchen mit dem faulig schmeckenden Rakotzi-Wässerle sich heutzutage präsentiert.
Absolut unglaublich sowas.
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