
Der Biber ist ein nerviger Zeitgenosse, wenn wegen seiner Dämme die Äcker vollaufen – aber dank seiner ausgeklügelten Baukunst und entspannten Beharrlichkeit eben auch ein sympathischer. Wie kann man die Waage halten zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen? Bei einer Versammlung im Frühjahr hatten die Bauern schon über „Vernässung“ und unbrauchbares, stinkenden Gras geschimpft.
Eine persönliche Abneigung gegen das Tier hat hier jedenfalls keiner, auch wenn es bei diesem Treffen um die Probleme geht, die der Nager verursacht: der zweite Bürgermeister von Stadtlauringen, Winfried Reß, Johannes Mangerich von der Unteren Naturschutzbehörde, Landwirt Haßfurter, Bauhofmitarbeiter Bauer und Biberberater Liepold wollen diskutieren, wie viel Biber(dämme) die Landwirte an der Lauer nördlich von Stadtlauringen aushalten müssen. Liepold ist dabei so eine Art Diplomat zwischen Bibern, Bauern und Behörde. Seit Mai ist er im Amt, er behält vor Ort die Lage im Blick, gibt Tipps zu Entschädigungen und Programmen. Ein gutes Ehrenamt für einen, der gleichzeitig Landwirt und Biberfreund ist.