
Eine Markierung zeigt, wie hoch der Biber das Wasser aufstauen darf
Ein Nagerpaar mit drei Jungen gibt es hier auf jeden Fall, die Frau von Bauer Haßfurter hat die Kleinen gesehen. Die Alten haben einen mächtigen Damm mit angrenzender Burg und einen etwas kleinere Damm ein paar Meter weiter flussabwärts errichtet. Die Tiere bauen ihre Burgen so, dass der Eingang unter Wasser liegen muss. Mit diesen Bauwerken hat man sich hier arrangiert. An einem Baum vor dem Damm gibt es eine Markierung, ein blauer Kreis mit einem waagerechten Strich drin. Die Verabredung zwischen dem Bauhof und dem Amt: Der Biber darf das Wasser bis zu einen Meter unter den Strich aufstauen. Sauer taucht den Zollstock ins Wasser: „Hier, wieder nur noch 85 Zentimeter.“
Mangerich ist einverstanden, dass Sauer ein bisschen harkt. Binnen Minuten sinkt der Wasserpegel wieder, legt abgenagte Eichenstämme frei, die früher einmal neben und nicht in der Lauer standen. Dass das ein Kampf gegen Windmühlen ist, wissen die Männer trotzdem. „In einer Stunde ist der schon wieder am Werk“, prophezeit Sauer. Er habe ja Zeit. Auch wenn sie wollten, den großen Damm dürften sie gar nicht wegmachen, weil auch eine Burg dabei ist. Die steht neben dem Biber selbst gesetzlich unter Naturschutz.