
„Das Gras stinkt.“ Landwirt Bernhard Feuerstein kann es nicht verfüttern. Schuld hat ein Biber, der die Lauer aufstaut und für eine ständig nasse Wiese sorgt.
Mit einer Art Rundem Tisch will Bürgermeister Friedel Heckenlauer zwischen Naturschutz und den Interessen der Landwirtschaft vermitteln. Mehrere Exemplare des Nagers haben sich an Lauer und Geißler angesiedelt.
Eines machen die Vertreter der Naturschutzbehörde klar: Die Bibervorkommen sind geschützt. Das ist geltendes Recht. Das zweifeln die Stadtlauringer Bauern nicht an. Dennoch sehen sie sich eingeschränkt, ihre Flächen zu bearbeiten.
Zu geringe Entschädigung
Vor allem geht es um Entschädigungen. Dass sie nur zu 80 Prozent ausgezahlt werden, kann Bürgermeister Heckenlauer nicht nachvollziehen: Es dürften Einzelne nicht Nachteile haben, weil der Biberschutz im Interesse der Allgemeinheit liegt. Er befürwortet einen politischen Vorstoß bei der Staatsregierung; Horst Hanselmann signalisiert die Unterstützung des Landratsamts.
„Wir müssen Kompromisse finden“, sagt Gerhard Weniger vom Landratsamt. Dort wo das aufgestaute Wasser zu große Probleme macht, gesteht die Behörde zu, Abläufe und Drainagen einzubauen oder gar den Biberdamm komplett zu entfernen. Bei mehreren ist dies geschehen; zwei allerdings sind ohne Erlaubnis weggerissen worden. Eine Straftat, unterstreicht Weniger.
Der Biber bleibt, das Problem auch
In Stadtlauringen gibt es inzwischen einen Bibermanager und einen Landwirt, der sich zum Biberberater hat ausbilden lassen. Denn allen ist auch klar: Die Biber werden bleiben und der Runde Tisch sich noch öfters treffen.