
Michael Will: Vielleicht sollten wir ihnen ein Hochzeitsbild schicken.
Dimitra Will: Natürlich verfolgen wir beide die politische Entwicklung recht intensiv. Es geht schließlich um meine Heimat. Der größte Teil meiner Verwandtschaft lebt auf Kreta, mein Bruder arbeitet dort im Tourismus. Da macht man sich Sorgen, wenn man Bilder wie im Sommer sieht, mit den langen Schlangen der Menschen vor den Geldautomaten. Oder die soziale Not in den Städten. Da geht es meiner Familie zum Glück besser.
Dimitra Will: Ja. Ich glaube, nach derzeitigem Recht könnte ich die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen. Das überlege ich mir auch. Aber meinen griechischen Pass würde ich nie hergeben. Niemand wird mir vorwerfen können, ich sei nicht integriert. Ich habe sogar Germanistik studiert (lacht). Aber ich bin in der griechischen Gemeinde in Frankfurt groß geworden, fühle mich da zugehörig. Und ich träume nach wie vor auf Griechisch.