Treffen mit Seehofer
So hat es der Liebe von Schmitt zur CSU dann auch einen ziemlichen Knacks versetzt, als Thomas Kreuzer, der Fraktionschef im Landtag, beim „Politischen Ascherdonnerstag“ in Würzburg die Flüchtlingshelfer von München abfällig „Bahnhofsklatscher“ nannte. „Meine Töchter waren dabei“, sagt Schmitt. „Ich stehe loyal zur CSU, aber ich erwarte auch von anderen, dass sie das ,C' im Partei-Namen ernst nehmen.“ Entsprechend aufgerüttelt, vermittelten fränkische Parteigrößen ein Treffen kirchlich engagierter Christsozialer mit Seehofer. Schmitt war dabei.
Über die Gesprächsinhalte habe man Vertraulichkeit vereinbart. Daran hält sich der 59-Jährige. Er mag den Ministerpräsidenten, sieht auch dessen Nöte, den Einfluss der CSU auf Bundesebene dauerhaft zu sichern. Aber für die absolute Mehrheit in Bayern Werte wie das Asylrecht („Die Verfassung kennt keine Obergrenze. Was machen wir mit dem 200 001. Asylsuchenden?“) oder die Religionsfreiheit in Frage zu stellen, dieser Preis ist ihm zu hoch. Bethlehem, der Geburtsort von Jesus, „ein urchristlicher Ort“ liege heute im arabischen, muslimisch geprägten Palästina.