Klein-Langner steht dabei an einem Stadtmodell mit kleinen roten Blinklichtern: „Die zeigen die Arbeits- und Forschungstationen von Siebold in Nagasaki.“ Das Modell ist ein Geschenk der Japaner, die dem Spross einer Würzburger Ärztefamilie bereits 1989 ein Museum widmeten. „Das war ein wichtiger Anstoß für das Würzburger Pendant“, erinnert sich Klein-Langner.
Dieses zeigt auf rund 400 Quadratmetern und zwei Stockwerken Siebolds Weg und Wirken in Würzburg wie in Japan, wo er von 1823 bis 1830 und von 1859 bis 1862 arbeitete, lehrte, forschte und sammelte. „Einiges stammt von seinen Nachfahren“, erzählt Klein-Langner über die über 1000 Exponate, die er und Mitstreiter über die Jahre für die Dauerausstellung „mühsam zusammengetragen“ haben. Familienbilder, medizinische Instrumente, Arzneiflaschen, ein Schädel mit Nervensträngen, gemalte Porträts, ein Modell von Siebolds Reiseschiff, Porzellan, getrocknete Pflanzen, Samurai-Schwerte oder eine Rüstung zeigen nicht allein Autobiografisches, sondern geben auch – wie das Teezimmer im Untergeschoss und die Bibliothek mit 20 000 Büchern im Obergeschoss – Einblicke in die japanische Geschichte und Kultur.