
Neben körperlichen Schäden spielt oft die psychische Belastung eine große Rolle. Wer einmal gebissen wurde, wird immer nervöser beim Treffen mit dem Tier. „Deshalb bringt es auch nichts, Menschen zu raten, nicht ängstlich zu sein. Das kann man nicht einfach ablegen“, so die Therapeutin.
Wer verhindern will, dass er gebissen wird, muss lernen, deeskalierend auf Hunde einzuwirken. „Das Gefahrenpotenzial kann verringert werden, wenn man dem Tier richtig gegenübertritt“, erklärt Pressesprecher Böhm die Wichtigkeit der Schulung für Postboten.
Im Seminar ging es überwiegend um die Körpersprache der Hunde und wie Verängstigte auf diese richtig reagieren können. Dabei wurde klargestellt, dass Briefzusteller meist selbst in der Hand hätten, ob sie gebissen werden oder nicht.
Sobald fremde Menschen Hunden zu nahe kommen, sie mit den Augen fixieren oder sich hektisch bewegen, provozieren sie einen Angriff. Um eine Attacke zu verhindern, könnten Briefzusteller die Kläffer ignorieren, die Stimme gezielt und laut einsetzen oder eine Barriere mit einem Gegenstand aufbauen. Den Rücken zuwenden sollten sie dem Hund nicht. Dieser schnappe durchaus gerne zu, sobald er sich nicht mehr beobachtet fühle. Als letzte Maßnahme nannte der Coach, der seinen Namen nicht öffentlich nennen will, ein Abwehrspray. „Das Notwehrrecht steht Ihnen zu“, sagte er.