Als Mannschaft und Betreuer die Humba tanzten, wackelte die eiligst in die Würzburger Innenstadt gezimmerte Bühne schon ein wenig. Etwas am Rande standen Bernd Hollerbach und Daniel Sauer, schauten auf die etwa 2000 Menschen vor ihnen in der Eichhornstraße, und ihre Ohrläppchen hatten von ihren Mundwinkeln vor Minuten schon Besuch bekommen. Das Lächeln war festgetackert, und der Blick verriet neben großer Zufriedenheit und Freude auch ein bisschen Stolz.
Ganz hinten auf der Bühne lehnte in diesem Moment Michael Schlagbauer am Rohrstangengeländer, und der Präsident des Neu-Zweitligisten FC Würzburger Kickers schaute dem Treiben vor ihm gelassen zu. Selbstverständlich strahlte auch er und freute sich wie ein Schnitzel über den Coup seines Vereins. Wenn das in der Sprache des Sports so oft missbrauchte Wort sensationell eine Berechtigung hat, dann ganz bestimmt in diesem Fall: In beispiellosem Tempo marschierten die Kickers durch die Instanzen, 2012 noch Landesligist, 2016 Zweitligist. Das ist einmalig im deutschen Fußball, wobei den Rothosen noch ein anderes Kunststück geglückt ist: Mit nur drei Aufstiegen in vier Jahren kicken sie nun vier Klassen höher.