Die Mutige: Argula von Grumbach
Argula von Grumbach, Hoffrau in München, kam im Alter von 18 Jahren durch ihre Heirat mit dem fränkischen Adligen Friedrich von Grumbach 1516 in Beziehungen zu Franken. 1522 schenkte Luther ihr sein „Betbuchlin“ mit handschriftlicher Widmung. Als ein Wittenberger Student an der Universität Ingolstadt seinem evangelischen Glauben abschwören sollte, protestierte sie schriftlich, worauf ihr Mann von den bayerischen Herzögen entlassen wurde. Sie verlegte ihren Wohnsitz nach Burggrumbach und Zeilitzheim. 1530 traf sie Luther in Coburg und besuchte den Reichstag in Augsburg.
In Würzburg freundete sie sich mit Paul Speratus, dem reformatorisch gesinnten Prediger am Würzburger Dom, und dem Würzburger Stadtschreiber Martin Cronthal an. Cronthal, der mit Luther in Briefkontakt stand, unterstützte sie bei der Bewirtschaftung ihrer Weinberge. Als ihr Mann starb, schuf Riemenschneider dessen Grabmal. In ihren mit circa 30 000 Exemplaren weit verbreiteten Flugschriften entwarf sie Reformvorschläge für die bayerische Kirche, die Erziehung der Jugend und protestierte gegen die Zensur evangelischer Schriften. Weder Bauer noch Weib seien vom Geiste Gottes ausgeschlossen, so ihr Diktum. Luthers Lehre vom allgemeinen Priestertum gelte auch für die Frauen.